
90 Minuten für Kroos und Pepe
LEÓN. Auf dem Weg zum 20. Titel hat Real Madrid die erste Hürde in der Copa del Rey 2016/17 locker genommen. In Cultural Leonesa stand den Blancos zwar ein mutiger Drittligist entgegen, doch sorgten die Merengues früh dafür, dass es weder eine sportliche, noch eine formale Blamage (wie noch im vergangenen Jahr durch den trotz Gelb-Sperre eingesetzten Denis Cheryshev) geben sollte. Mit nur 16 Spielern und wenigen Stars nach Kastilien und León gereist, schickte Zinédine Zidane folgende Elf zu Beginn ins Rennen: Casilla – Carvajal, Pepe, Nacho, Danilo – Isco, Kroos, James – Vázquez, Morata, Asensio.
Und diese Elf machte es gut und früh kurzen Prozess. Nach fünf Minuten führte ein Kroos-Freistoß (und James’ Kopfballverlängerung) zur Führung. Ein Eigentor durch Gianni Zuiverloon brachte die Hauptstädter auf die Siegerstraße. Die ersten zehn Minuten: Gutes Pressing, viele Abschlüsse – Real fackelte nicht lange und drückte auf eine baldige Entscheidung. Erlaubte sich aber auch eine kleinere Schwächephase, in der „Cultu“ zu einigen Chancen kam. In dem munteren Kick musste Pokal-Torhüter Kiko Casilla jedoch nur zwei, drei Mal entscheidend eingreifen, ansonsten ließ Reals Defensive wenig anbrennen, sofern überhaupt mal ein Ball über das von Toni Kroos wohl behütete Mittelfeld kam.
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Asensio trifft auch im vierten Real-Debüt
Chancen um Chancen vergingen – Cultural-Keeper Palatsí war der Beste auf dem Feld – doch in Minute 33 fand dann eine tolle Geschichte ihre Fortsetzung. Nachdem Marco Asensio schon bei seinem Pflichtspiel-, seinem Liga- und seinem Champions-League-Debüt für Real Madrid traf, gelang dem 20-Jährigen dies auch im Pokal. Auf die Doppelkombination mit Lucas Vázquez folgte ein trockener Abschluss mit Links – 2:0. Isco, James, Morata … alle versuchten es noch mal in der Folge, doch niemand fand sein Glück und es ging mit der Zwei-Tore-Führung in die Kabinen. Und aus Sicht der Hausherren: mit elf Spielern! Nach einem überflüssigen Einsteigen und dann einem Kopfstoß gegen den reklamierenden Kroos, hätte Leonesa auch zu zehnt weiter spielen können.
Machte nichts: Auch mit voller Spielerzahl entwickelte sich aus dem Duell David gegen Goliath immer mehr David gegen „GOLiath“. Denn nur 30 Sekunden dauerte es nach dem Wiederanpfiff, als Álvaro Morata (sträflich allein gelassen) im dritten Spiel in Folge traf – Vorarbeit durch James. Vier Mal trafen die beiden Vereine schon aufeinander, allerdings mit deutlicher Bilanz: Vier Real-Siege bei 15:1 Toren.
Coentrão zurück, Mariano debütiert, Nacho trifft traumhaft
Der Spitzenreiter von Drittliga-Gruppe 1 gab gegen den Tabellenführer der Primera División nicht auf, brachte aber nicht mehr viel zustande. Asensio schon: Von Isco bedient, traf der zum besten Liga-Nachwuchsspieler der Saison 2014/15 gekürte Youngster traumhaft aus 22 Metern zum 4:0 (54.). Mit seinem sechsten Saison-Tor steckte er als Reals bester Torjäger auf – dicht gefolgt von Morata. Dieser erzielte zwei Minuten später sein ebenfalls sechstes Tor. Traumhaft von James bedient, vollstreckte der 24-Jährige zum 5:0.
In den Minute 58 und 63 dann bedeutende Szene: Fábio Coentrão machte (für Danilo) sein erstes Spiel für die Merengues seit 9. Mai 2015 und Mariano Díaz (für Isco) ohnehin sein erstes Pflichtspiel. Und Minute 68: Mit einem Seitfallzieher bescherte Nacho Fernández den Königlichen das 6:0! Dem „Golazo“ gingen einige verpasste Chancen der Merengues voraus. Und der dritte Assist des James Rodríguez!
Das Estadio Reino de León hoffte auf den Ehrentreffer. Und die Gastgeber näherten sich minütlich. Bei einem Schussverhältnis von 22:10 wäre ein 6:0-Sieg auch zu hoch und deutlich ausgefallen, da schien das 6:1 durch Benja (84.) für einen runden Abschluss zu sorgen. Nicht so mit Mariano: Erstes Spiel, erstes Tor! In Minute 92 brachte der Youngster eine Lucas-Flanke über die Linie. Endstand: 7:1! Das Rückspiel im Pokal-Sechzehntelfinale steigt erst am 30. November, als nächstes treffen die Madrilenen auf Alavés (Samstag, 16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker).
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