Reportage

Der schwere Stand der Kapitäne: Nacho patzt, Modrić im Abseits

Real Madrid sammelt im Meisterschaftsrennen die nächsten drei Punkte: Die Königlichen kommen erneut von einem Rückstand zurück und siegen gegen UD Las Palmas 2:1. Während Kapitän Nacho Fernández dabei dennoch eine unglückliche Figur abgibt, wird sein Stellvertreter Luka Modrić abermals erst gar nicht berücksichtigt. Unterschiedlich sind die beiden Situationen allemal.

735
Nacho Fernández Luka Modric Real Madrid
Nacho und Modrić haben bei Real Madrid einen schweren Stand – REAL TOTAL-Collage: IMAGO, Getty Images

Real Madrid: Stimmung bei zwei Blancos nicht sorgenfrei

LAS PALMAS. Nachdem Real Madrid bereits am vorigen Sonntag im Estadio Santiago Bernabéu gegen UD Almería (3:2) eine „Remontada“ hatte hingelegt, kam es am Samstag auf Gran Canaria erneut zu einer (2:1). Der spanische Rekordmeister behauptete damit den Platz an der Tabellenspitze LaLigas, zwei Punkte Vorsprung sind es auf Verfolger FC Girona. Die Stimmung bei den Madrilenen darf munter sein, und trotzdem bei zwei Akteuren nicht sorgenfrei.

Kapitän Nacho Fernández zählte zwar zu jenen Spielern, die gegen UD Las Palmas 90 Minuten auf dem Rasen des Estadio de Gran Canaria standen, aber zugleich zu jenen, die eine eher schwächere Darbietung an den Tag legten. Der 33-Jährige scheint seit seiner zweier Platzverweise in dieser Saison etwas den Faden verloren zu haben. Der ansonsten mit Konstanz auftretende Innenverteidiger hinterließ gegen Las Palmas streckenweise einen fahrigen Eindruck, sah sich so manchem Laufduell ausgesetzt, in dem er an seine Grenzen stieß.

Carlo Ancelotti verteidigt Nacho Fernández

Beim Gegentreffer in der 53. Minute verteidigte Nacho zunächst unglücklich nach vorn, um schließlich im Zentrum zu spät zu kommen. Cheftrainer Carlo Ancelotti konstatierte nach dem Spiel, dass die vielen Gegentore Real Madrids darauf zurückzuführen seien, dass das Team viel angreife und dadurch „nicht immer das nötige Gleichgewicht“ habe. „So leiden die Abwehrspieler mehr“, meinte der Italiener, der seinen Kapitän in Schutz nahm und bekräftigte: „Nacho spielt eine überragende Saison.“

Die spanische Sportzeitung MARCA ist mit der Ansicht Carlo Ancelottis indes nicht d’accord. „Nacho ist im Moment nicht bereit, bei Real Madrid in der Startelf zu stehen, so das harte Urteil nach dem Auftritt gegen Las Palmas. Um seine Position in der Startelf muss Nacho jedoch nicht großartig bangen. Nominell besitzt Real Madrid derzeit vier Profi-Innenverteidiger im Kader: David Alaba und Éder Militão stehen aufgrund von Kreuzbandrissen aktuell aber nicht zur Verfügung. In den kommenden Wochen wird Nacho aller Voraussicht nach Stammspieler bleiben – wenngleich Zweifel berechtigt sind, wenn er sich denn nicht wieder steigert.

Analyse | Alle Videos

3. Halbzeit: Kroos, Klopp und mehr

Nach der erneuten Remontada von Real Madrid ist Nils Kern einer heißen Sache auf der Spur:... weiterlesen

Modrić mittlerweile nur noch Reservist

Anders sieht die Lage bei Luka Modrić aus. Der mittlerweile 38 Jahre alte Kroate blieb bereits gegen Almería ohne Einsatz und wirkte nun auch gegen Las Palmas nicht mit. Der Mittelfeldstratege wärmte sich nicht einmal auf. Ancelotti erklärte hinterher: „Er wärmt sich nicht auf, wenn er nicht zu einhundert Prozent weiß, dass er auch spielen wird und das muss ich respektieren. Wenn ich sicher bin, dass er spielt, macht er sich warm, aber wenn nicht, ist es besser und völlig in Ordnung, wenn er das nicht macht.“

Es gehe Modrić „aber gut und er ist fit für das nächste Spiel“, so sein Coach. Und so darf sich Real Madrids Nummer 10 Hoffnungen machen, am kommenden Donnerstag (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) im Auswärtsspiel gegen den FC Getafe infolge zweier Nicht-Berücksichtigungen wieder zum Einsatz zu gelangen. Dass Modrić bei den Blancos noch mal Stammspieler wird, zeichnet sich dennoch nicht ab. Da haben Aurélien Tchouaméni, Eduardo Camavinga und Federico Valverde die Nase vorn. Zudem tritt ein immerhin auch schon 34-jähriger Toni Kroos nach wie vor zu stark auf.

Obwohl Nachos und Modrićs Situation andere Ausgangslagen besitzen, haben die beiden doch eines gemeinsam: Ihr Vertrag läuft zum 30. Juni 2024 aus. Ob es für sie weitergeht? Während Nacho erneut verlängern könnte, um Real Madrid als weitere Option in der Innenverteidigung erhalten zu bleiben, könnte sich bei Modrić eine Trennung abzeichnen, die Perspektive auf mehr Einsatzzeiten hat er bei den Königlichen nicht mehr. Eine Verlängerung ließ der Kroate im Dezember noch offen: Wir werden sehen, was in der Zukunft passiert. Ich versuche, jeden Tag zu genießen, jedes Training. Meine Laune ist sehr gut, ich bin beim besten Klub der Welt.“ Damit bleibt abzuwarten, was geschieht. Es bleibt spannend, zumal sich in den kommenden Monaten auch vieles, und auf unverhoffte Weise, verändern könnte.

REAL TOTAL supporten: Alle Infos oder direkt zu Steady

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
Kommentare
Natürlich ist das Argument Weltmeister nicht besonders berauschend. Da kritisiert du zurecht, eine Antwort vorher argumentierst du aber auch mit Auszeichnungen und Erfolgen.

Da du geistig die Ironie mit Effenberg zwar erkannt hast aber leider nicht verarbeiten konntest. Das war ein Gag. Die anderen Namen aber nicht. Er war ein toller Spieler und gut. Keiner vergisst was er geleistet hat die letzten 10-15 Jahre.

Aber jetzt ist wieder gut. Trockne die Tränchen, weil du wieder nur lächerliche Leute die keine Ahnung haben vom Fußball überzeugen musstest.
1. Ein CL-Titel sagt mehr aus als ein WM-Titel weil hier niemand einen Vorteil wegen der Nationalität hat. Ein Balon Dor ist ein individueller Award, den man auch nicht gewinnt, indem man einfach in einem erfolgreichen Team mitspielt. Daher habe ich so argumentiert. Und wenn Mustafi 3 WM-Titel als Stammspieler hätte, würde ich jetzt auch anders über ihn schreiben
Die anderen genannten Namen sins teilweise genauso lächerlich wie der von Effenberg. Die einzigen Menschen die einen Gerrard beispielsweise wirklich über einem Modric sehen können, sind extreme Liverpool-Fans, die wahrscheinlich nie ein Spiel von Real Madrid gesehen haben.
Ich werde mich kurz auch mal auf dein Niveau begeben. Benzema war ein toller Stürmer, aber Mario Gomez und Lukas Podolski (letzterer ein Weltmeister) waren deutlich besser.

Großer Experte im Fußball aber leider nicht im verarbeiten von Textnachrichten. Bei dem Argument Weltmeister habe ich dir zugestimmt, oh großer Experte
 
Ruhe jetzt. Die Diskussion ist hiermit beendet.
 
Ich bin Real Fan seit 1981 und Gründer des einflussreichsten Fanclubs Ostdeutschlands. Mein Wort hat Gewicht
 
Einfach nur peinlich so manche Kommentare!

Schönen Abend noch, hala Madrid
 
Ich bin Real Fan seit 1981 und Gründer des einflussreichsten Fanclubs Ostdeutschlands. Mein Wort hat Gewicht
Ostdeutschland und einflussreich widerspricht sich .
Außerdem hab ich gegoogelt .es gibt keinen einflussreichen ostdeutschen Real Madrid Fanclub .
 

Verwandte Artikel

Vinícius: Der Freifahrtschein ist weg – und Rodrygo sitzt im Nacken

Vinícius Júnior gehört auch für Xabi Alonso zu den fundamentalsten Spielern bei...

Keiner trifft öfter: Kylian Mbappé wird gerade erst warm

Es war die wohl am meisten diskutierte Verpflichtung in der jüngeren Vereinsgeschichte...

Alaba: Neue Rolle unter Alonso – Berater macht Ansage

David Alaba scheint bei Real Madrid plötzlich kein reiner Verteidiger mehr zu...

Der jüngste Kader der Liga

Das gab es lange nicht mehr: Real Madrid hat den jüngsten Kader...