
Von der „Katze“ zum „Tiger“
MADRID. Im Sommer entschloss sich die Vereinsführung von Real Madrid nach einem Gespräch mit Trainer Carlo Ancelotti dazu, Karim Benzema langfristig bis 2019 zu binden und auf eine Verpflichtung von Radamel Falcao zu verzichten. Der Kolumbianer war in den vergangenen Jahren oftmals mit den Königlichen in Verbindung gebracht worden, doch Florentino Pérez und Co. hielten stets an dem Mann aus Lyon fest. Viele Fans waren mit dem Vertrauensvotum für den französischen Nationalstürmer nicht einverstanden. Benzema, der wegen seiner Harmlosigkeit vor dem Tor den Spitznamen „Katze“ erhielt, musste lange einen Kampf gegen die eigene Anhängerschaft führen. Spätestens jetzt hat er ihn gewonnen. Er ist zu einem „Tiger“ geworden, den Ancelotti nicht entbehren kann. Er partizipiert am Spiel, bereitet Tore vor und trifft selbst. In der laufenden Saison stehen ihm nach 23 wettbewerbsübergreifenden Partien bereits 25 Scorerpunkte zu Buche – 14 Tore, elf Vorlagen. Auszeichnungen wie die zum besten Spieler des Klub-WM-Halbfinals gegen CD Cruz Azul (4:0) nimmt der 26-Jährige mittlerweile locker zur Kenntnis. „Der persönliche Erfolg tut gut, aber für mich zählt in erster Linie nur die Mannschaft“, betont er immer wieder.
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„Benzema ist die perfekte Ergänzung zu Ronaldo“
Dass es sich bei diesen Worten nicht um leere Floskeln handelt, bewies Benzema zum Beispiel im letzten Liga-Spiel gegen UD Almería. Beim zwischenzeitlichen 3:1 hätte er auch selbst auf das Gehäuse zielen können, sah mit Cristiano Ronaldo jedoch einen noch besser postierten Mitspieler und bediente diesen mustergültig. Gerade aufgrund der Uneigennützigkeit des Franzosen ist Francisco Buyo der absoluten Überzeugung, „dass es keinen idealeren Neuner für Real gibt“. Der ehemalige Keeper, der zwischen 1986 und 1997 das Tor der Blancos hütete, ist über die Geduld des Klubs mit „Benzegol“ heilfroh: „Ich kann dem Jungen für seine Entwicklung seit seinem Wechsel nach Madrid (im Juli 2009; d. Red.) nur auf die Schulter klopfen. Er hat die schweren Zeiten überwunden, sich nie unterkriegen lassen und mittlerweile alle Erwartungen erfüllt. Endlich verstehen die Fans seinen Wert und seine Wichtigkeit für die Mannschaft. Ronaldo und er haben unterschiedliche Charakteristiken, ergänzen sich aber perfekt. Diejenigen, die immer wieder Falcao forderten, haben sich getäuscht.“
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