0„Ich erwarte morgen ein schwieriges Spiel“
MADRID. Er scheut das gesprochene Wort zu keinem Zeitpunkt, wenngleich sich Carlo Ancelotti niemals zu polemischen Aussagen hinreißen lassen würde. „Es ist ganz einfach, warum die Fans pfeifen: In diesem Moment haben die Fans das Spiel nicht gemocht und das war der Grund für die Pfiffe. Nicht mehr“, lautete das Eingangsstatement des Trainers, als er auf die Pfiffe angesprochen wurde, die sich zeitweise gegen ihn richteten. Gerade die Defensivprobleme, die sich gegen den FC Sevilla (7:3) und Rayo Vallecano (3:2) offenbarten, sorgten für Unruhe. Kommt da mit Real Sociedad ein Champions-League-Teilnehmer gerade recht, der unter der Woche dem großen Manchester United beim 0:0 gar einen Punkte abverlangen konnte? „Ich erwarte, dass es morgen schwierig wird. Sociedad hat ein sehr gutes und dynamisches Team und hat in dieser Saison noch mehr Belastung durch die Champions League, was nicht einfach ist. Dieses Team hat einen starken Sturm mit viel Qualität. Es hat gezeigt, dass es auch gegen Manchester United gut spielen können. Es kann wichtige Spiele bestreiten und für uns ist es ein guter Test. Wir müssen stark auftreten und intensiv spielen“, warnt er vor den Qualitäten des Tabellensiebten.
[dataset id=563]Während dessen bekommt ein Mann aktuell nur Lob: Cristiano Ronaldo, der in der Champions League sämtliche Torrekorde bricht und auch die Liga kräftig aufmischt. Gegen Juventus Turin bekam der Portugiese einen Schlag gegen den Knöchel, doch konnte er heute wieder mit dem Team trainieren. „Er hat ein kleines Problem mit dem Fuß, aber es wird ihm wieder gut gehen. Ich mache mir da keine Sorgen. Er hat genug physische Möglichkeiten um dies zu kompensieren. Er ist ein schneller und starker Spieler, weshalb er oft in Kontakt mit gegnerischen Spielern kommt, aber da gibt es keine Probleme bei ihm“, bezog er Stellung zur Verfassung des königlichen Torgaranten. Opfer der habituellen Rotationen des Übungsleiters von Spiel zu Spiel wird der Superstar deshalb mit einer Begründung nicht: „Ronaldo ist kein Teil dieser Rotation, weil er sich in einem großartigen Moment befindet. Wenn jemand so gut spielt, werde ich ihn nicht auswechseln.“
„Xabi spielt von Beginn an – vielleicht auch 90 Minuten“
Weniger rund läuft es da aktuell bei Isco. „Ich glaube, dass Isco letzte Woche gegen Sevilla gespielt hat, oder nicht?“, kommentierte Ancelotti die Frage eines Reporters, warum die Einsätze des jungen Spaniers – nach dem überzeugenden Saisonstart – nun immer seltener werden. „Das Problem von Isco war ein kleines physisches und er musste pausieren, aber er ist wieder fit. Jetzt geht es um Konkurrenz.“ Gerade das Stichwort Konkurrenz macht derzeit bei Real Madrid so einigen Stars zu schaffen. Durch die Genesung von Xabi Alonso wird nun der Platz im Mittelfeld immer enger, da er morgen „von Beginn an spielt. Wenn er nicht schlecht spielt, dann kann er 90 Minuten auf dem Platz stehen. Xabi Alonso ist ein sehr wichtiger Spieler für uns mit viel Erfahrung. Er kennt das Spiel genau. Auch Illarramendi ist sehr wichtig für uns wegen seinem guten taktischen Verständnis, auch wenn er vielleicht nicht so schnell und lang wie Xabi spielt. Er hat einen Meister im Training mit Alonso, von dem er viel lernen kann und sich so verbessern wird“.
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Eine Problematik sieht der zwei-fache Familienvater in der andauernden Rotation jedoch nicht. Für ihn ist es viel mehr das Normalste auf der Welt und er erklärte, dass „es sein kann, dass ich die Startaufstellung im Kopf habe. Aber wir brauchen die ganze Saison über Spieler. Es ist nicht möglich immer die selben spielen zu lassen, denn sonst hast du elf müde und elf unmotivierte Spieler.“ Manchmal lösen sich die Personalfragen jedoch auch ganz von alleine, wie im Fall von Marcelo und Sami Khedira. Beide sind aktuell leider angeschlagen und ein Einsatz morgen gegen Real Sociedad sei fraglich: „Marcelo hat Probleme mit dem Knie, Khedira hat am rechten Bein einen Schlag abgekommen. Wir müssen im Falle von Marcelo den Nachmittag abwarten. Ich bin mir bei beiden noch nicht ganz sicher.“ Somit ist es auch kein Wunder, dass der Brasilianer im Kader für das Spiel fehlt.
„Casemiro kennt seine Situation“ – keine Leihe im Winter
Dass man sich jedoch in der Viererkette erneut mit einer improvisierten Lösung, ähnlich der am Dienstag in der Champions League, anfreunden muss, dementiert der Italiener. „Ich habe gesagt, dass Sergio Ramos ein Innenverteidiger ist. Er kann auch als Außenverteidiger spielen, weil er die Qualität dazu hat.“ Und wie geht es indes beispielsweise einem Carlos Casemiro, der vor lauter Alternativen im defensiven Mittelfeld der Blancos kaum eine Spielminute bekommt? „Wir haben bisher nicht darüber gesprochen, ob man Casemiro vielleicht verleihen könnte. Ich habe mit ihm geredet. Der Spieler kennt die Situation im Moment. Er hat das Selbstvertrauen, arbeitet gut, aber wir haben viele Spieler auf seiner Position und keine Verletzungen. Er wartet auf seinen Moment“, wollte sich der 54-Jährige abschließend nicht mit dem Gedanken an eine Ausleihe im Winter anfreunden.
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