
Die Ausgangslage
MADRID. Der deutsche Titelträger hört mal wieder auf den Namen Bayern München, in Italien steht Juventus Turin ebenfalls bereits als Champion fest und auch England hat mit dem Sensationsteam aus Leicester schon seinen Meister für die Spielzeit 2015/16 gefunden. Und in Spanien? Dort streiten sich mit dem aktuellen Tabellenführer aus Barcelona (85 Punkte), Atlético Madrid (85 Punkte) sowie Real Madrid (84 Punkte) zwei Spieltage vor Schluss noch drei Teams um den Platz an der Sonne. Ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen, das an diesem Wochenende also in seine vorletzte Runde geht. Die Königlichen empfangen dabei am heutigen Sonntagnachmittag mit dem neuntplatzierten FC Valencia den vermeintlich stärksten Konkurrenten (17:00 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker – TICKETS), wobei jedoch insbesondere Barcelona mit dem Derby gegen Stadtrivale Espanyol ebenfalls ein heißer Tanz bevorstehen könnte. Atlético erwartet mit dem Auswärtsspiel bei der bereits als Absteiger feststehenden UD Levante die wohl „leichteste“ Aufgabe.
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Natürlich wird man auch an der Concha Espina mit einem halben Auge auf die anderen Plätze schielen und auf einen Ausrutscher der Konkurrenz hoffen, in erster Linie wird man jedoch, wie es im Fußball-Jargon so schön heißt, auf sich selbst schauen. Und dass die Aufgabe gegen die „Fledermäuse“ beileibe kein Selbstläufer wird, dem sollte man sich in Reihen der Blancos nicht zuletzt aufgrund der Ergebnisse im direkten Duell in der jüngeren Vergangenheit bewusst sein. Bei Aufeinandertreffen mit dem sechsfachen spanischen Meister tun sich die Merengues traditionell schwer. Bestes Beispiel war das unglückliche 2:2 aus dem Hinspiel, als man gegen stark in der Krise befindliche Valencianer letzten Endes nicht über ein Unentschieden hinaus kam, was gleichzeitig auch das Ende der Ära Rafael Benítez bei Real Madrid bedeutete.
Wie schon beim vielumjubelten Finaleinzug in der Champions League am Mittwoch gegen Manchester City hat Zinédine Zidane mit einigen Personalproblemen zu kämpfen. Die unter der Woche noch angeschlagenen Casemiro und Karim Benzema kehren zwar zurück, dafür fallen mit Keylor Navas, Daniel Carvajal, Luka Modrić und Gareth Bale vier wichtige Stützen mit leichten Blessuren aus. Im Tor wird Kiko Casilla somit zu seinem vierten Liga-Einsatz in dieser Spielzeit kommen, für Bale wird aller Voraussicht nach Lucas Vázquez ins Team rücken. Wer Carvajal in der Startelf ersetzen wird, ist hingegen noch offen. Danilo ist zwar nominell erster Ersatz, da Vollblut-Madridista Álvaro Arbeloa jedoch vor seinem letzten Heimspiel im weißen Trikot steht und einen gebührenden Abschied erhalten soll, ist auch ein Auflaufen des Routiniers von Anfang an denkbar. Zum Einsatz kommen wird der „Kapitän ohne Binde“ laut Zidane auf jeden Fall. Ob von Beginn an oder als Einwechselspieler, ließ der Franzose allerdings unbeantwortet.
Valencia, das sich nach einer an den eigenen Ansprüchen gemessenen völlig verkorksten Saison im Niemandsland der Tabelle wiederfindet und keinerlei Chancen mehr auf Europa besitzt, könnte wie schon die letzten zwei Jahre Reals Zünglein an der Waage im Meisterschaftskampf sein. In beiden Fällen endete die Partie am jeweils 36. Spieltag der Saison 2:2, in beiden Fällen bedeutete dies das jähe Ende der Madrider Meisterträume. Ob sich Skhodran Mustafi und Co. auch diesmal wieder als Madrider Albtraum erweisen? Unter Neu-Trainer Pako Ayestarán, der Ende März den überaus erfolglosen Gary Neville ablöste, haben sich die „
Die Stimmen vor dem Spiel
Real Madrid
Zinédine Zidane: „Um zu punkten, muss man alles geben. Wir sind vorbereitet. Wir wissen, dass es nicht einfach wird. Valencia spielt einen guten Fußball. Unser Vorhaben ist unverändert: in Top-Form rausgehen und daran denken, dass wir Zuhause spielen und drei Punkte einfahren müssen.“
Álvaro Arbeloa: „Zunächst einmal möchte ich die Partie gewinnen, um weiterhin um die Meisterschaft zu kämpfen. Und dann, wenn das Spiel vorbei ist, in die Mitte des Spielfelds gehen, um mich von den Fans zu verabschieden, um ihnen für die große Zuneigung zu danken. Damit wäre ich glücklich.“
FC Valencia
Pako Ayestarán (Cheftrainer): „Wir sehen uns nicht als die Richter der Liga. Das Bernabéu ist ein Ort, an dem wir alle gerne gefordert werden, entweder du gehst dort mit großer Spannung hin oder du wirst Probleme haben. Wir versuchen, unsere Charakteristiken zu stärken und uns an den Gegner anzupassen, es kann also Veränderungen geben.“
Statistiken und Besonderheiten
- GESAMTBILANZ: Insgesamt 175-mal standen sich beide Traditionsklubs bereits in ihrer Historie gegenüber. 93-mal ging das Duell an die Königlichen, 36-mal trennte man sich Remis, 46-mal kam der Sieger am Ende aus Valencia.
- HEIMVORTEIL? Eigentlich gilt das Bernabéu ja als nahezu uneinnehmbare Festung, gegen Valencia tut man sich bei den Blancos jedoch besonders schwer, dreifach zu punkten. Der letzte Heimsieg gegen die „Fledermäuse“ datiert tatsächlich vom 14. Spieltag der Saison 2010/2011. Am 4. Dezember 2010 ging man damals dank eines Doppelpacks von Cristiano Ronaldo mit 2:0 als Sieger vom Feld. Die letzten vier Heimspiele endeten seitdem allesamt Unentschieden (0:0, 1:1, 2:2, 2:2).
- SERIE: Man darf jedoch optimistisch sein, dass der Negativlauf gegen die Valencianer gestoppt werden kann. In der Liga haben die Merengues nämlich wahrlich einen Lauf: Seit der unrühmlichen 0:1-Derbypleite gegen Atlético am 26. Spieltag stehen zehn Siege in Folge zu Buche, das Torverhältnis von 34:8 kann sich ebenfalls sehen lassen.
- DENIS CHERYSHEV: Gespielt hätte der bis zum Saisonende an Valencia verliehene Canterano vermutlich ohnehin nicht, da Real in die Kontrakte seiner Leihspieler stets Auflaufverbote für die direkten Duelle einbaut, aufgrund einer Oberschenkel-Verletzung ist der Russe nun jedoch erst mal auf unbestimmte Zeit insgesamt zum Zuschauen verdammt.
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