
Angriff
Cristiano Ronaldo
Einsätze: 24
Einsatzminuten: 1.997
Tore / Assists: 16 / 3
Minuten pro Scorer-Punkt: 105,1
Abschlüsse: 128 (5,8 pro 90 Minuten)
Schüsse pro Tor: 8,0
Durchschnittsnote: 2,70
Der Spott, den der Portugiese in den letzten Wochen über sich ergehen lassen muss(te), ist mal wieder groß – weil er in der Liga nach der Hinrunde nur auf vier Treffer kommt und zuletzt ein paar unglückliche Auftritte hinlegte. Doch so katastrophal, wie die internationale Presse die Hinrunde Ronaldos bisweilen darstellt, war sie beileibe nicht. Ja, der fünffache Weltfußballer agierte in vielen Liga-Spielen äußerst unglücklich vor dem gegnerischen Gehäuse, ließ viele Hochkaräter liegen und wirkte deshalb besonders in den letzten Wochen enorm verkrampft, demgegenüber stehen allerdings ein toller Auftritt in der Supercopa sowie eine bislang fantastische Champions-League-Saison. Und auch wenn CR7 gerne „nur“ als Torjäger und Zielspieler dargestellt wird, sah man in dieser Spielzeit in vielen Partien einen Ronaldo, der sich in gewisser Weise neu erfand, sich aktiv am Kombinationsspiel beteiligte, seine Mitspieler in Szene setzte und Angriffe mit initiierte. Auch wenn die Trefferquote des Portugiesen in dieser Saison tatsächlich katastrophal ist und die Defensivleistung beziehungsweise das Pressingverhalten weiter nicht zur größten Stärke des Portugiesen zählen, war diese Halbserie bei weitem nicht derart schlecht, wie sie überwiegend dargestellt wird, und von der spielerischen Leistung beispielsweise deutlich besser als die Hinrunde der vergangenen Saison, als er ebenfalls heftig in der Kritik stand. Natürlich muss man auch festhalten, dass auch am Modell-Athleten und mittlerweile 32-jährigen Ronaldo das Alter nicht spurlos vorüber geht, er merklich an Spritzigkeit und Beweglichkeit eingebüßt hat und vielleicht auch ein paar mehr Verschnaufpausen ganz gut täten, doch sollte besonders die letzte Saison eigentlich Warnung genug an seine Kritiker sein, dass man diesen Vollblut-Profi niemals so ganz abschreiben sollte. Totgesagt wurde Ronaldo schon viele Male, zurückgekommen ist er trotzdem immer wieder.
Karim Benzema
Einsätze: 20
Einsatzminuten: 1.488
Tore / Assists: 5 / 3
Minuten pro Scorer-Punkt: 186,0
Abschlüsse: 41 (2,5 pro 90 Minuten)
Schüsse pro Tor: 8,2
Durchschnittsnote: 3,53
Karim Benzema ist und bleibt das Sorgenkind im Madrider Kader. Nach seiner durchwachsenen letzten Saison konnte sich der Franzose auch in dieser Spielzeit bislang nicht aus seinem Leistungsloch herauskämpfen. Natürlich gab es auch Lichtblicke wie die Rückspiele in der Supercopa oder gegen Nikosia sowie vereinzelte Partien in der Liga, doch leider ließ der Franzose auf eine gute immer wieder vier bis fünf schlechte Partien folgen. Dass „Benz“ noch nie der große Torjäger war und vermutlich auch nie sein wird und eher durch seine spielerischen Qualitäten glänzt, sollte mittlerweile jedem Real-Anhänger bewusst sein und ist auch nicht der Hauptgrund, weshalb der 30-Jährige die Fans oftmals auf die Palme bringt. Sogar seine zahlreichen vergebenen Hochkaräter würden ihm der Großteil der Anhänger sogar ohne größere Umschweife verzeihen, weil in dieser Halbserie auch jede Menge Pech dabei war. Wodurch sich Benzema jedoch angreifbar macht und sich folglich auch zurecht Kritik gefallen lassen muss, ist der Umstand, dass sich der Franzose zu schnell aufgibt und nach der kleinsten misslungen Aktion jegliche Körpersprache vermissen und den Kopf hängen lässt. Zeitweise agierte die Nummer 9 sogar so antriebs- und körperlos, dass er seinem Team in keinster Weise eine Hilfe war. Um in der Rückrunde wieder erfolgreicher zu sein, braucht es allerdings einen Benzema, der voll leistungsfähig ist und vor allem endlich Konstanz in seine Auftritte bringt.
Gareth Bale
Einsätze: 16
Einsatzminuten: 998
Tore / Assists: 7 / 5
Minuten pro Scorer-Punkt: 83,2
Abschlüsse: 34 (3,1 pro 90 Minuten)
Schüsse pro Tor: 4,9
Durchschnittsnote: 2,71
Finden die Leiden des Gareth Bale endlich ein Ende? Just als der Waliser nach einem soliden Saisonstart richtig in Fahrt zu kommen schien, machte dieser verflixte Schollenmuskel wieder Probleme und der „walisische Express“ verbrachte mal wieder fortan mehr Zeit mit den Physiotherapeuten als auf dem Trainingsplatz. Wie wichtig der 28-Jährige für die Blancos jedoch sein kann, bewies er nicht nur bei seinem denkwürdigen Blitz-Comeback gegen Numancia in der Copa, sondern auch in den vergangenen Partien, wo er trotz der langen Ausfallzeit mit überraschend wenig Anpassungsproblemen zu kämpfen hatte. Bale tut dem derzeit etwas lahmenden und uninspirierten Spiel der Merengues gut, weil er vor allem durch seine Vertikalität und Tiefenläufe eine neue Komponente miteinbringt, durch seine abkippende Rolle im Aufbau aber auch mal für Überladungen am Flügel sorgen kann. Sollte Bale jetzt tatsächlich konstant gesund bleiben, wird es spannend zu sehen sein, mit welchem Personal Zidane die Big-Games angehen wird.
Lucas Vázquez
Einsätze: 27
Einsatzminuten: 1.199
Tore / Assists: 5 / 5
Minuten pro Scorer-Punkt: 119,9
Abschlüsse: 23 (1,7 pro 90 Minuten)
Schüsse pro Tor: 4,6
Durchschnittsnote: 3,18
Auch Lucas Vázquez hat es in dieser Spielzeit nicht leicht. Oft als Zidanes Liebling verschrien, der eigentlich gar nicht die nötige Klasse für das königlichen Star-Ensemble mitbringe, musste der Canterano vor allem zu Saisonbeginn oftmals als einer der Sündenböcke herhalten. Tatsächlich machte der Iberer in der ersten Hälfte der Halbserie sehr oft keine allzu glückliche Figur, weil ihm viele einfache Ballverluste unterliefen und auch seine Entscheidungsfindung nicht wirklich höchsten Ansprüchen genügte. Dass Vázquez dabei jedoch im Großteil der Spiele nur als Einwechselspieler agierte und erst dann zum Einsatz kam, als viele Partien kaum noch zu retten waren und die gesamte Mannschaft zunehmend hektisch und unpräzise agierte, wird selten berücksichtigt. Als das Eigengewächs gegen Ende der Hinrunde nämlich öfters mal beginnen durfte und so zu seinem Rhythmus fand, wurden die Leistungen auch stetig besser. Fortan zeigte der 26-Jährige wieder seine schnellen, wendigen Dribblings auf engem Raum, bereicherte mit seiner Geschwindigkeit das Offensivspiel der Blancos und bewährte sich als Zuarbeiter für die Offensive, ist dank seiner aufopferungsvollen Spielweise zudem eine verlässliche Unterstützung in der Defensive. Auch als Joker brachte Vázquez zum Ende hin wieder bessere Leistungen, demonstrierte, dass er der perfekte Rollenspieler sein kann. Doch auch ein vermeintlicher Edeljoker wie der Galizier benötigt ein gewisses Maß an Rhythmus, um funktionieren zu können.
[advert]
Marco Asensio
Einsätze: 28
Einsatzminuten: 1.469
Tore / Assists: 7 / 3
Minuten pro Scorer-Punkt: 146,9
Abschlüsse: 38 (2,3 pro 90 Minuten)
Schüsse pro Tor: 5,4
Durchschnittsnote: 2,83
Ist der Höhenflug des „Golden Boy“ schon wieder vorbei, war der Hype um ein vermeintliches Wunderkind mal wieder zu groß? Nicht ganz. Zwar konnte der Mallorquiner seine Frühform aus der Supercopa und von Saisonbeginn nicht in den weiteren Saisonverlauf hineinretten, doch gilt für Asensio das gleiche wie für einige seiner Mitspieler auch: Seine Auftritte waren keineswegs durchgängig schlecht, sie waren zeitweise nur einfach nicht alles überragend, sondern vielmehr durchschnittlich. Auch der 21-Jährige hatte merklich damit zu kämpfen, dass er nicht zur vermeintlichen Stammelf gehört und musste sich deshalb überwiegend mit Kurzeinsätzen begnügen, bei denen er meist das gleiche Schicksal wie Vázquez teilte: Er kam meist dann in die Partie, wenn es schon zu spät war. Auf sich aufmerksam zu machen, ist so natürlich schwer. Spielte Asensio von Anfang an, wusste der spanische Nationalspieler nämlich durchaus zu gefallen, erzielte schöne Tore und bereicherte das Spiel durch seine einzigartige Mischung aus Ballsicherheit und Dynamik. Dass sich der Jungstar in vielen Spielen auch immer wieder mal längere Auszeiten gönnt, ist in Anbetracht des Alters auch nichts Ungewöhnliches. Bei Asensio sind die Erwartungen nur mittlerweile so hoch, dass es eben auffällt, wenn er mal nicht überragt.
Borja Mayoral
Einsätze: 16
Einsatzminuten: 607
Tore / Assists: 5 / 2
Minuten pro Scorer-Punkt: 86,7
Abschlüsse: 18 (2,7 pro 90 Minuten)
Schüsse pro Tor: 3,6
Durchschnittsnote: 2,79
Es ist sicherlich die Personalie, die mit am meisten für Kontroversen sorgt. Zidane verteidigt den spanischen U21-Nationalspieler zwar stets vehement und sprach ihm auch des Öfteren öffentlich sein Vertrauen aus, mitspielen durfte Mayoral in dieser Hinrunde jedoch selten. Auch wenn viele dem 20-Jährigen die Klasse absprechen, weil er sich in Wolfsburg nicht endgültig durchsetzen konnte, kann man die Leistungsfähigkeit des Canteranos noch nicht wirklich beurteilen – weil Zidane ihn nicht ranlässt. Was vor allem dahingehend verwundert, da Mayoral im bisher einzigen Spitzenspiel, in dem er ran durfte, sogleich einen Doppelpack gegen Real Sociedad schnürte, sich im Pokal und gegen Dortmund als eiskalter Knipser bewährte, und auch sonst bei seinen Kurzeinsätzen (die meist nicht länger als zehn Minuten betrugen) durch enorme Laufbereitschaft und Einsatz gefiel. Das Eigengewächs mag kein spektakulärer Stürmer sein, ist aber hochgradig effektiv. Und es wäre tatsächlich einmal interessant zu sehen, wie sich Mayoral schlagen würde, wenn er über einen längeren Zeitraum das Vertrauen ausgesprochen bekäme.
WSV in Real Madrids Onlineshop: Bis zu 30 Prozent sparen!
Community-Beiträge