Pressekonferenz

Pepes Seitenhieb: „Die Presse zieht Cristiano in den Dreck“

José Mourinho beendete seinen Part der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Manchester City und reichte sowohl das Mikro als auch ein Hustenbonbon an den leicht kränkelnden Innenverteidiger Pepe. Nachdem sich der Rachen seines Landsmanns und das Schmunzeln der Reporter wieder beruhigt haben, beschränkten sich die Fragen insbesondere rund um Cristiano Ronaldo und natürlich das morgige Spiel gegen die Citizens (20:45 Uhr).

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Nahm seinen Mitspieler und Kumpel Cristiano Ronaldo in Schutz: Pepe (l.)

„Mich würde es freuen, wenn Ronaldo noch lange bleibt“

MANCHESTER. Es ist hinlänglich bekannt, dass Pepe und Cristiano Ronaldo neben dem Platz dicke Kumpels sind. Die beiden Portugiesen sind im Verein und bei der Nationalmannschaft nun langjährige Teamkameraden, weshalb gleich die erste Frage an den Innenverteidiger auf der Pressekonferenz vor dem morgigen Champions-League-Match gegen Manchester City (20:45 Uhr) auf Ronaldos Zukunft gerichtet war. „Ich glaube, dass Cristiano für viele Menschen der Beste auf der Welt ist. Alle seine Leistungen während der Saison haben uns zu unserem Titel geholfen. Aber ihr von der Presse seid doch die, die das Schlechte heraufbeschwören. Das Wichtigste ist, dass es ihm gut geht und er zufrieden ist“, stellte er gleich mit der ersten Aussage und einem deutlichen Seitenhieb in Richtung der schreibenden Zunft klar, wer verantwortlich für die aufgekommene Debatte ist. Immerhin waren es die spanischen Zeitungen, die ihr Titelblatt mit Abschieds-Gerüchten eines traurigen Superstars schmückten, um die Absatzzahlen in die Höhe zu treiben. Dieses Spiel will und wollte Pepe aber nicht mitspielen und erklärte weiter: „Nur Ronaldo, sein Berater und der Verein entscheiden über die Zukunft. Für mich, als Freund und Mitspieler, hoffe ich, dass er so lange wie möglich bei uns bleibt und der Mannschaft hilft. Stand jetzt hat er einen Vertrag bei Real Madrid.“

Die Reporter im Pressesaal des Etihad-Stadions bissen sich jedoch weiter an dem Thema fest und interpretieren auch gleich ihre eigene Einschätzung in die Aussagen der Nummer 3. „Ich habe nicht gesagt, dass der Verein ihm einen neuen Vertrag anbieten soll. Erst wenn der Vertrag abläuft, liegt es an Ronaldo, seinen Beratern und dem Verein, sich an einen Tisch zu setzen und an einem Verbleib zu arbeiten“, folgte seine letzte Stellungnahme zu diesen Thema, wonach er sich den Fragen zur Partie gegen die Citizens stellte.

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„Wir werden unsere Philosophie nicht ändern“

Während dieser Fragerunde hatte man jedoch weiter das Gefühl, als sei der Fußball kein Mannschaftssport, sondern bestünde er nur aus einzelnen Spielern. „Bei City geht es nicht nur um Agüero“, nahm Pepe erneut den Wind aus den Segeln. „Deren Teamgeist ist stark und wir müssen über 90 Minuten gegen sie kämpfen. Sie haben einen enormen Siegeswillen und diesen gilt es über das gesamte Spiel zu unterbinden.“ Die eigene Philosophie werde man deshalb aber keineswegs ändern, wie der 29-Jährige weiterhin betonte: „Wir haben unseren Spielstil und ich glaube, dass wir daran nichts ändern müssen. Wir befolgen die Anweisungen des Trainers und wenn er von uns eine Anpassung an Agüero fordert, dann machen wir das.“

Doch wie wichtig ist diese morgige Partie eigentlich? Die Blancos stehen mit einem Punkt Rückstand auf Platz zwei der Gruppe D hinter dem BVB, weshalb man unbedingt einen Sieg in England einfahren will und damit womöglich das Achtelfinal-Ticket lösen kann, falls Dortmund nicht gegen Ajax Amsterdam verliert. José Mourinho betonte zuvor, dass er nicht an ein Weiterkommen Citys glaube, was Pepe weiter verdeutlichte. Trotzdem warnte auch er, dass „es sehr wichtig“ sei, „auch wenn wir uns noch nicht aus eigener Kraft qualifizieren können. Es wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Morgen müssen wir unsere Sache gut machen. Ich hoffe, dass es morgen gut ausgeht und wir uns so gut wie möglich verkaufen.“

„Ich bezahle noch heute für Fehler in der Vergangenheit“

[dataset id=40]Abschließend gab es dann aber auch noch ein Thema, das Pepe bis heute verfolgt. Überall ist der Innenverteidiger als Treter und unfairer Sportsmann bekannt, doch kann er dieses Image absolut nicht nachvollziehen. „In fast 60 Porzent der Spiele begehe ich kein Foul. Ich bezahle noch heute für einen Fehler, den ich in der Vergangenheit beging“, spricht er seine Aktion gegen Getafe vor drei Jahren, als er für zehn Spiele gesperrt wurde. „Das ist nicht fair, aber ich bin hier, um meine Arbeit gut zu machen und fühle mich wohl bei Real Madrid.“

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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