Offiziell

Doch kein „One Club Man“: Nacho Fernández verlässt Real Madrid

Der Madridismo muss sich auch im vierten Jahr in Folge von seinem Kapitän verabschieden: Nacho Fernández hat seinen Abschied von Real Madrid angekündigt, nicht aber sein Karriereende. Somit wird der 34-jährige Spanier doch kein „One Club Man“, bleibt aber als absolute Legende in Erinnerung, und das nicht nur, weil kein Blanco jemals mehr Titel gewann.

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Nacho wird doch kein „One Club Man“ und seine große Karriere andernorts fortsetzen

Nach 23 Jahren im Klub: Nacho verlässt Real Madrid

Jetzt herrscht (traurige) Gewissheit: Nacho Fernández wird seinen zum 30. Juni 2024 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Das haben der Spieler und der Verein am Dienstag gemeinsam bekannt gegeben.

Ein Abgang lag seit Wochen in der Luft, sodass die Fans sowohl bei der Feier nach der Meisterschaft als auch nach der Champions League versuchten, ihren Kapitän mit „Nacho Quedate“-Gesängen (Nacho bleib) umzustimmen – jedoch vergeblich. Auf einen großen, eigenen Abschied beziehungsweise sich in den Vordergrund zu stellen, verzichtete Nacho angesichts der jetzt erst erfolgten Bekanntgabe – wie so oft wollte er den Fokus auf dem Team oder auch auf Mitspieler Toni Kroos lassen. Seine Saison als Kapitän mit der Ehre, gleich zwei Mal der Kybele Fahne, Schal und Küsschen aufzudrücken, war für ihn als bescheidener Typ ohne allzu große Ansprüche schon Ehre genug.

 

Keiner gewann mehr Titel in Madrid

Seit 2001 lernte José Ignacio Fernández Iglesias, wie er eigentlich heißt, das Fußballspielen in Real Madrids Nachwuchs, nach seinem Profi-Debüt am 23. April 2011 unter José Mourinho gehörte er seit der Saison 2012/13 fest zur ersten Mannschaft, ist damit dienstältester Profi bei den Merengues und seit Beginn der Saison 2023/24 auch Träger der Kapitänsbinde. Da hatte er Karim Benzema beerbt, sodass nun nach Sergio Ramos (2021), Marcelo (2022) und Benzema im vierten Jahr in Folge die Kapitänsbinde einen neuen Träger finden wird. Und das wird Luka Modrić sein, der wie Nacho seit 2012 zur ersten Mannschaft gehört. Auch der 38-jährige Kroate hätte gehen können, geht jetzt aber als erster Kapitän in die neue Saison (Bekanntgabe der Vertragsverlängerung steht noch aus), auch wenn dann Daniel Carvajal (seit 2013) als Stammspieler wohl primär die Binde tragen wird.

Ob mit oder ohne Binde: „Nachete“ hat „sein“ Real Madrid in 364 Partien verteidigt, dabei gelangen ihm sogar 16 Tore und zehn Vorlagen, auch weil er mal als Rechts- oder Linksverteidiger eingesetzt wurde. Diese Polyvalenz führte ihn auch zur größten Titelsammlung der Vereinsgeschichte: Keiner hat mehr als 26 Pokale mit den Merengues gewonnen – Modrić allerdings genauso viele, dürfte den Spanier also noch übertreffen, sofern er verlängert, wovon jedoch auszugehen ist.

Italien? USA? Es wird wohl Saudi-Arabien

Nacho wird gehen und nicht der erhoffte erste „One Club Man“ seit Manolo Sanchís (2001). Obwohl er, seine Frau und Kinder aus Madrid stammen, scheint ihn noch ein neues Abenteuer zu reizen – höchstwahrscheinlich außerhalb Spaniens. In der Serie A gab es immer wieder mal Interessenten, darunter die AS Rom, auch die USA waren wohl mal ein Thema, aber Nacho hat sich wohl für ein anderes Ziel entschieden: Saudi-Arabien. Al-Qadisiya, frisch aufgestiegen in die Saudi Pro League, hat sich scheinbar die Dienste der Real-Legende gesichert.

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von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
Nächstes Jahr wird es das 5. Jahr in Folge sein, in dem sich der Kapitän verabschiedet :(

Gracias por todo, Leyenda
 
Danke für alles Nacho.
Ist für mich kein schlimmer Abgang, auch wenn das sich in den Statistiken und alles schön lesen lässt wissen wir alle dass er nie extrem wichtig war für Real Madrid und dass es ihm nie für Real Madrid gereicht hätte! Er weiss auch dass mit Alaba, Rüdiger und Militao er kaum gespielt hätte.

Daher wünsche ich ihm viel Spass mit dem ganzen Geld.
Der Abgang ist verständlich.
 
Vielleicht etwas zu radikal dahergesagt wenn du mich fragst. Klar, er war seit jeher ein Ergänzungsspieler, aber einer derjenigen, der immer alles reingehauen hat und ohne ihn wären manche Erfolge wohl nicht möglich gewesen. Solche Spieler braucht ein Team und der Abgang schmerzt gerade deshalb, weil ich keine Nachfolger sehe. Auch einen anderen Abschied hätte ich mir gewünscht, aber neben Kroos war da heuer wohl wenig Platz.

Dass er jetzt irgendwelchen Saudimillionen nachläuft finde ich echt schwach und rückt ihn leider in ein etwas anderes Licht.
Danke für alles Nacho.
Ist für mich kein schlimmer Abgang, auch wenn das sich in den Statistiken und alles schön lesen lässt wissen wir alle dass er nie extrem wichtig war für Real Madrid und dass es ihm nie für Real Madrid gereicht hätte! Er weiss auch dass mit Alaba, Rüdiger und Militao er kaum gespielt hätte.

Daher wünsche ich ihm viel Spass mit dem ganzen Geld.
Der Abgang ist verständlich.
 
Danke Nacho für diese 23 Jahre , er wird wohl den Weg auf machen für Yoro
 
Vielleicht etwas zu radikal dahergesagt wenn du mich fragst. Klar, er war seit jeher ein Ergänzungsspieler, aber einer derjenigen, der immer alles reingehauen hat und ohne ihn wären manche Erfolge wohl nicht möglich gewesen. Solche Spieler braucht ein Team und der Abgang schmerzt gerade deshalb, weil ich keine Nachfolger sehe. Auch einen anderen Abschied hätte ich mir gewünscht, aber neben Kroos war da heuer wohl wenig Platz.

Dass er jetzt irgendwelchen Saudimillionen nachläuft finde ich echt schwach und rückt ihn leider in ein etwas anderes Licht.


Ja was soll er denn machen? Das Karrieren Ende rückt immer näher und auch er möchte sich finanziell absichern irgendwie. Da mache ich ihm keinen Vorwurf.

Aber sportlich wird dieser Abgang einfach zu kompensieren sein.
Falls das mit Leny Yoro nicht klappt würde ich mich mit Riccardo Calafiori beschäftigen.
 

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