Historie

Drei Jahre bei Real: Wie Özil und Ramos Freunde fürs Leben wurden

Mesut Özil und Sergio Ramos teilen sich seit September 2013 nicht mehr eine Kabine, haben aber nach wie vor einen engen Draht zueinander. In einem Gastbeitrag für die Autobiographie des deutschen Weltmeisters erzählt Real Madrids Kapitän, wie sie Freunde fürs Leben wurden. REAL TOTAL veröffentlicht einen Auszug aus Özils Buch „Die Magie des Spiels“.

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Sergio Ramos Mesut Özil
Özil spielte von 2010 bis 2013 mit Ramos in Madrid – Foto: Kevork Djansezian/Getty Images

„Meine Pflicht, Neuen bei der Eingewöhnung zu helfen“

MADRID. Der eine: Deutsch-Türke. Der andere: Spanier. Dass Mesut Özil und Sergio Ramos bei Real Madrid schnell dicke Freunde werden würden, hätte man unmittelbar nach der Ankunft des Mittelfeld-Stars nach der Weltmeisterschaft 2010 sicherlich nicht erwartet.

Nach seinen damals bereits fünf Jahren bei den Königlichen empfand der kontaktfreudige Ramos es jedoch als seine „Pflicht, Neuankömmlingen bei der Eingewöhnung zu helfen“. Und das tat er auch bei dem damals 21-jährigen Neuzugang von Werder Bremen.

„Ich lud ihn oft ein, um ihm das Ankommen zu erleichtern“

„Dazu zählt beispielsweise, dass ich ihnen die Stadt zeige und wo man am besten wohnen kann. Auch Mesut habe ich unter die Arme gegriffen. Natürlich bestand zunächst einmal eine Sprachbarriere zwischen uns, da er kein Spanisch verstand. Dennoch plauderten wir munter drauflos. Unsere Englischkenntnisse waren ungefähr auf dem gleichen Stand und so nutzen wir die Gelegenheit, die Sprache zu üben. Auf diese Weise wurden wir schnell gute Freunde. Zufälligerweise zog er dann auch noch in das Haus neben meinem und ich lud ihn oft zu mir ein, um ihm das Ankommen zu erleichtern. Und weil es einfach nett war, Zeit miteinander zu verbringen, erzählt Reals heutiger Leitwolf in der Autobiographie seines Kumpels.

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„Mode, Musik: Wir mochten ähnliche Dinge“

„Wir hatten nicht nur Beruf und Verein gemeinsam, sondern mochten auch ähnliche Dinge. Dazu zählen vor allem unser Mode- und Musikgeschmack. Mesut fragte mich zum Beispiel oft nach den Modegeschäften und R’n’B- und Hip-Hop-Songs. Und so entwickelten wir mit der Zeit ein besonderes Verhältnis füreinander, so Ramos weiter.

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Mesut Özil erzählt in seinem Buch ausführlich von seiner Zeit bei Real Madrid – JETZT BESTELLEN! (Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images; Cover: Bastei Lübbe Verlag)

„Wir waren überzeugt, dass er großartig zu Real passt“

Schon als der Defensiv-Spezialist von der bevorstehenden Verpflichtung Özils erfahren hatte, zeigte er sich begeistert. Ramos: „Sobald meine Teamkollegen und ich hörten, dass er vielleicht bald zu Real Madrid wechseln würde, waren wir überzeugt, dass er großartig in den Verein passen würde.“

Entsprechend war der Welt- und Europameister alles andere als erfreut, als der Spielmacher Anfang September 2013 für 47 Millionen Euro an den FC Arsenal verkauft wurde. „Wenn ich in dieser Angelegenheit etwas zu sagen gehabt hätte, wäre Özil einer der letzten gewesen, die Real verlassen müssten“, machte Ramos damals deutlich.

„Vor seinem Abschied gab er mir sein letztes Real-Trikot“

„Kurz vor seinem Abschied gab er mir sein letztes Real-Trikot mit einer persönlichen Widmung. Es ist ein besonderes Erinnerungsstück und wird in meinem Museum ausgestellt. Mesut und ich stehen noch immer in Kontakt. Wir sprechen oft über unsere Familien, unsere Teams, unsere Wohnorte. Während seiner Zeit hier in Madrid war er sehr glücklich, er nahm viele schöne Erinnerungen an den Verein, die Stadt und die Fan mit. Deshalb schaut er wohl auch immer ganz genau auf das, was bei uns so passiert“, schreibt Ramos in „Die Magie des Spiels“.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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