Pressekonferenz

Terzić mutig vor Finale: „Haben die meisten weißen Westen“

Das Duell um den Henkelpott steht an! Vor dem Finale gegen Real Madrid standen Edin Terzić und Julian Brandt sowie Nico Schlotterbeck der Presse Rede und Antwort. Alle sind sich einig: „Wenn wir nicht daran glauben, hätten wir in Dortmund bleiben können“

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Terzić, Brandt und Schlotterbeck stellten sich in Wembley den Fragen der Reporter – Fotos: REAL TOTAL

Edin Terzić: „Sind bereit, um diese Trophäe zu kämpfen“

Edin Terzić über das Champions-League-Finale gegen Real Madrid (Samstag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV): „Wir sind noch nicht zu 100 Prozent glücklich. Natürlich sind wir zufrieden damit, ins Finale eingezogen zu sein, aber ein Finale spielt man nicht, sondern ein Finale gewinnt man. Um die Champions League zu gewinnen, führt der Weg dieses Jahr über das Wembley gegen Real Madrid zum Titel. Unser klares Ziel ist es natürlich dann auch, den Pokal in den Händen zu halten.”

…Carlo Ancelotti: „Er ist einer der Manager, der es nicht nur mit einem Team, sondern mit verschiedenen Mannschaften in verschiedenen Ligen geschafft hat. Er war nicht nur über drei Jahre, sondern über zwei Jahrzehnte als Trainer sehr erfolgreich. Ich glaube, seine Art, wie er als Trainer agiert und mit dem Team und dessen Spielern umgeht, muss er ein Vorbild für alle jungen Trainer sein. Ich fühle mich selbst noch als junger Trainer, daher ist er ein Vorbild für mich.”

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…den Glauben an Wembley trotz des schlechten Einstands in der Gruppenphase: „In den ersten beiden Partien bekamen wir zwei Tore. Das erste Tor bekamen wir in Paris nach einem Elfmeter. Wir kassierten nur zwei Tore in den ersten beiden Spielen. Fakt ist, dass wir das Team mit den meisten weißen Westen in diesem Wettbewerb sind. Wenn man nicht viele Chancen zulässt und nicht viele Tore bekommt, hat man es leichter, Spiele zu gewinnen. Wir sind eine Mannschaft, welche immer bereit ist, ein Tor selbst zu schießen. Auf diesem Level musst du deine Gegenspieler so weit weg vom eigenen Tor halten wie möglich. Zu Saisonbeginn haben wir einige wichtige Spieler im Transferfenster verloren und haben neue Spieler verpflichtet. Wir haben es nicht geschafft, zu Beginn der Saison auf unserem höchsten Level zu sein bei diesen beiden Gruppenspielen. Jetzt sind wir aber dennoch hier und jetzt haben wir ein komplett anderes Team als noch im September. Wir haben in diesem Wettbewerb gezeigt, dass wir bereit sind. Jetzt wollen wir auch zeigen, dass wir bereits sind, um diese Trophäe zu kämpfen. “

…Real Madrid: „Sie sind in diesem Wettbewerb mit Abstand das erfolgreichste Team. Alleine in dieser Saison hatten sie erst zwei Niederlagen, beide gegen Atlético. Man sieht jedoch auch, dass wir bereit sind, auf dem höchsten Level mitzuhalten. Wir haben immer gesagt, wenn man zehnmal auf Real trifft, wird es sehr schwer gegen sie zu gewinnen, wenn es 34 sind, wird es unmöglich aber wenn man es auf ein Finale herunterbricht, ist alles möglich. Es ist wichtig nicht nur die Rahmenbedingungen zu sehen, in welchen wir spielen oder ob wir gegen Real Madrid spielen, es geht um das Spiel. Wir absolvierten in dieser Saison über 60 Spiele, um uns auf das morgige Spiel vorzubereiten, das ist unser Teil der Geschichte. Es ist klar, sie sind Favorit, aber das ist uns egal. Wir waren auch gegen Atlético und PSG nicht der Favorit. Es liegt an uns, wie sehr der Gegner Favorit ist. Es ist auch nicht wichtig, wie hoch unsere Chancen stehen, ob sie 20-80 oder 30-70 stehen, es geht um uns. Wenn wir mutig sind und bereit sind, um zu zeigen, dass wir nicht hier sind, um zu sehen, wie Real Madrid die Trophäe nach oben streckt. Wenn wir hier sind, um ihnen ein Duell zu liefern, dann haben wir eine Chance.”

…die Stimmung nach der Niederlage gegen Mainz und der verlorenen Meisterschaft in der letzten Saison: „Ich habe es letztes Jahr nach der Niederlage bereits gesagt, es ist jetzt ein Teil unseres Lebens und unseres Weges zum Erfolg. Es ist nicht das schönste Kapitel meines Lebens, aber das Wichtigste, weil es dir zeigt, es geht nicht darum, wie schwer oder hart es ist, sondern man muss aufstehen und es wieder versuchen. Leider haben wir es in dieser Bundesliga-Saison nicht so nah gebracht, aber dafür sind wir im Finale der Champions League. Das ist der schöne Teil des Sportes. Letztes Jahr haben wir erfahren, wie hart es sein kann, aber das zählt jetzt nicht mehr, denn wir sind hier im Finale. Wir treffen auf Real Madrid in einem der wohl legendärsten Stadien der Welt und sind daher sehr glücklich und dankbar, hier zu sein.”

…seine Aussage bei Amtsantritt Wir werden feiern wie noch nie” und warum sie morgen wahr werden könnte: „Ich weiß, was ich damals gesagt habe, aber ich habe auch gesagt: Lass uns so hart arbeiten wie noch nie und das steht erstmal an und danach können wir über das andere reden. Wir respektieren die Umstände und die Ausgangslage. Unser Fokus und mein Fokus als Trainer muss sehr inhaltlich und sehr sachlich sein. Die besten Partys, die ich in meinem Leben erleben durfte, sind die, die man nicht geplant hat. Wir wollen Gründe liefern, wieso wir dann eines Tages feiern und hoffen, dass es morgen so weit sein könnte.”

…die Stimmung in der Mannschaft: „Sehr viel Vorfreude, sehr viel Lust. Hätte mir jemand vor einer gewissen Zeit gesagt, dass ich einen Tag vor dem Champions-League-Finale hier auf einer Pressekonferenz sitze, hätte ich mehr Nervosität und Anspannung erwartet, die jetzt aber fehlt. Das liegt daran, dass mir die Mannschaft wie auch das gesamte Team eine solche Zuversicht geben. Wir sind so überzeugt davon, dass wir morgen ein gutes Spiel zeigen werden. Das ist der Grund, warum wir heute mit großer Vorfreude hier sitzen können.”

…die Erfahrung von Hummels und Reus aus dem Finale 2013: „Es waren nicht nur Mats und Marco, sondern auch zwei aus meinem Trainerstab, nämlich Nuri Şahin und Sven Bender. Wir haben unsere Erfahrungen natürlich ausgetauscht aber man kann nicht alles direkt miteinander vergleichen. Ich habe in den letzten Wochen viele Gespräche mit dem Team geführt. Sie wissen genau, wie wichtig und besonders dieses Spiel ist. Wenn man ein junger Spieler ist, wie es auch 2013 der Fall war, dachte man, das ist mein erstes von vielen Finals, die noch kommen werden. Jetzt wissen sie, dass es nicht einfach ist, ein Finale zu erreichen. Ein Kollege fragte mich, ob ich jemals geglaubt habe, in einem Finale zu stehen? Vor zehn Jahren hätte ich gesagt nein, doch vor vier Monaten, als wir uns für die K.o.-Phase qualifizierten, dachte ich ja. Wenn man einmal an diesem Punkt ist, weiß man, dass es ein schwerer Weg wird aber mit jedem Spiel wird dieser kürzer und kürzer. Alles im Leben startet mit dem Glauben daran, es zu schaffen.”

…die zahlreichen Fans die nicht mitreisen konnten: „In erster Linie tut es mir für die Fans leid aber ich habe es damals 1997 auch erlebt, als ich nicht im Stadion war, was für eine Stimmung in Dortmund selbst herrschte. Ich bin mir sicher, dass es morgen nicht nur ziemlich gelb, sondern auch ziemlich laut sein wird und das ist das, was wir brauchen. Wir brauchen jeden einzelnen, egal wie weit er weg ist, mit dem Glauben, dass morgen etwas Großes möglich ist und dann werden wir alles daran setzen, diesen Traum wahr werden zu lassen.”

…die Schwächen von Real Madrid: „Es ist vermessen für mich, als Trainer von BVB über Schwächen von Real Madrid zu sprechen. Natürlich gibt es in ihrem Spiel Dinge, die sie gerne haben und auch nicht, sowohl offensiv als auch defensiv. Darauf haben wir uns eingestellt, darauf haben wir die Mannschaft vorbereitet und das gibt uns ein richtig gutes Gefühl, morgen ein gutes Spiel zu zeigen.”

Julian Brandt: „Wenn wir nicht daran glauben, hätten wir in Dortmund bleiben können“

Julian Brandt über die zweiwöchige Spielpause als möglicher Nachteil: „Ja es stimmt, wir haben unser letztes Saisonspiel vor zwei Wochen bestritten. Ob es so ein großes Problem darstellt, würde ich jetzt nicht sagen. Für mich persönlich macht es keinen Unterschied. Wir haben hart und intensiv trainiert und auch die nötigen Pausen eingelegt. Wir sind gut vorbereitet.”

…den Glauben an den Sieg trotz der Dominanz von  Real Madrid in der Königklasse: „Unsere Champions-League-Saison und das, was wir gegen viele Teams bereits gezeigt haben. Natürlich wissen wir, dass wir am Ende jetzt den absoluten Endgegner vor der Brust haben. Real Madrid, etwas Größeres gibt es in der Champions League nicht, gerade auch mit dieser Historie. Wenn wir beide, die jetzt hier sind, aber auch die ganze Mannschaft, die nicht daran glauben würden, hätten wir alle in Dortmund bleiben können.”

…über Kroos und Reus: „Ich habe mit beiden jetzt schon eine längere Zeit spielen dürfen. Mit Toni in der Nationalmannschaft und mit Reus jetzt hier im Verein. Beide sind absolute Ausnahmespieler. Toni Kroos hat ein riesen Vermächtnis in Deutschland und als Deutscher Spieler hinterlassen. Die Art und Weise, wie er Titel geholt hat, wie er Fußball spielt, macht ihn zu einer absoluten Ikone. Reus ist derjenige, der dafür gesorgt hat, dass ich für diesen Verein spiele. Er war als Kind für mich ein Idol und Vorbild. Jemanden, zu dem du hochschaust und dir YouTube-Videos angesehen hast. Es macht riesengroßen Spaß, mit ihm zu trainieren und mit ihm zu spielen. Es sind beides große Namen, die für sich sprechen.”

…die Vorbereitung auf das Finale: „Das Ganze hier ist größer als an einem normalen Bundesliga, DFP-Pokal oder Gruppenphase-Spieltag. Komplett ausblenden kann man es natürlich nicht aber man kann den Alltag so normal wie möglich gestalten und das haben wir bislang auch so gemacht. Das versuchen wir jetzt auch in den nächsten 24 Stunden so weiter umzusetzen. Das natürlich eine gewisse Vorfreude oder Aufregung entsteht, weil man so etwas in diesem Rahmen noch nicht erlebt hat, ist ja auch ein Stück weit normal. Trotzdem versuchen wir es, als Fußballspiel zu sehen und auch zu nehmen.”

…die Vorfreude der Fans: „Wenn man natürlich teilweise liest, wie hoch die Ticketanfragen von Dortmund-Fans bei der UEFA sind, dann ist das schon der Wahnsinn. Wir haben mit Spielern wie Mats und Marco gesprochen, die zum Teil auch bereits 2013 schon hier waren. Sie können es am besten beurteilen, wie viele Dortmunder, wie viele Schwarz-Gelbe hier sind. Es ist für uns eine extreme Chance, wenn wir unsere Fans hier im Stadion haben. Es ist und bleibt unser zweiter Mann. “

…die Erfahrung von Hummels und Reus aus dem Finale 2013: „Bei all dem Erfolg, den man haben möchte und vor allem, wenn man vor elf Jahren schon hier war und leider den Pokal nicht holen konnte, ist es dennoch wichtig, den Moment zu genießen. Von den Rahmenbedingungen her gibt es eigentlich fast nichts Besseres. Du spielst in einem der schönsten Stadien der Welt gegen die beste Mannschaft der Welt. Was Besseres gibt es nicht.”

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Nico Schlotterbeck: „Müssen sie als Team verteidigen“

Nico Schlotterbeck über die Wichtigkeit und Erfahrung von Mats Hummels: „Er hat schon alles erlebt in seiner Karriere und schon fast alles gewonnen, bis auf die Champions League. Ich freue mich immer, wenn ich neben ihm spiele. Er ist sehr erfahren, kann mit und neben dem Ball fast alles. Ich kann von ihm viel lernen und viel abschauen. Vor allem in der Champions-League-Saison gab er mir und dem Team sehr viel Stabilität. Ich bin froh, neben ihm spielen zu dürfen, denn früher war er ein Vorbild für mich, jetzt ist er mein Mitspieler.”

…den Plan, um Vinícius, Rodrygo und Bellingham zu verteidigen: „Alle drei haben in der Offensive eine unfassbare Qualität. Jude Bellingham kenne ich aus dem Jahr, als ich mit ihm gespielt habe. Er kann mit dem Ball laufen ohne Ende, er kann schießen, dribbeln und er kann köpfen. Deswegen muss man bei ihm vorsichtig sein. Über die Außen (Vinícius und Rodrygo) braucht man nicht viel zu reden. Es sind zwei dribbelstarke Spieler, welche jedem Spieler der Welt bereits Probleme bereitet haben. Man muss sich auf das Duell freuen. Alleine kann man sie nicht verteidigen, das müssen wir schon als Team machen. Ich glaube, wenn wir die drei in der Offensive in Schach halten, haben wir eine Chance, morgen zu gewinnen.”

…die Erkenntnisse nach dem Erfolg gegen PSG: „Für mich als Defensivspieler ist es ein riesengroßer Erfolg, dass wir gegen eine Mannschaft mit so einer Offensive zweimal zu null spielen konnten. Aus diesem Spiel nehmen wir mit, dass wir jeden Gegner auf dieser Welt schlagen können. Wir haben PSG nicht nur einmal, sondern zweimal schlagen können und probieren mit dieser Freude in das morgige Spiel zu gehen. Mit dem Glauben an das Spiel haben wir auch die Chance, morgen zu gewinnen.”

…die Erfahrung von Hummels und Reus aus dem Finale 2013: „Ich habe mit beiden gesprochen und sie haben gesagt, dass es vom Spiel her natürlich etwas anderes ist als ein normales Bundesligaspiel. Natürlich haben sie auch gesagt, man muss dieses Spiel angehen wie jedes andere normale Spiel. Mit 90 000 Fans im Wembley wird es sich dennoch so anfühlen, als ob wir ein Heimspiel haben. Unsere Fans kommen mit einer sehr guten Stimmung und bekommen hoffentlich ein gutes Spiel von uns. Wenn wir das angehen wie unsere anderen Champions-League-Spiele, bin ich davon überzeugt zu sagen, dass wir morgen gewinnen.”

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Kommentare
Hab mir auch die Interviews reinzogen. Ja man muss sich ja Mut zureden, ist nur verständlich. Das selbe haben auch Atlético, Juve, Liverpool vorher gemacht.

Resultat kennen wir. [emoji18]


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Wenn alles normal abläuft haben die keine Chance. Aber ich muss auch sagen das ich noch kein einziges Spiel der Bundesliga gesehen habe.
 
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Wenn alles normal abläuft haben die keine Chance. Aber ich muss auch sagen das ich noch kein einziges Spiel der Bundesliga gesehen habe.

Wie du schon sagst, wenn alles normal läuft.. aber wird es das auch? Ich glaube daran, dass wir gewinnen aber es könnte schwieriger werden als viele denken..
 

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