Castilla

Premier League International Cup: Castilla spielt europäisch

Álvaro Arbeloas erste Saison als Castilla-Trainer wird es in sich haben: Neben dem Ligabetrieb in der Primera Federación wird Reals zweite Mannschaft auch von August 2025 bis Mai 2026 am Premier League International Cup teilnehmen. Der sportliche und logistische Kraftakt wird von einem fast kompletten Umbruch beim spanischen Drittligisten begleitet – wieder einmal.

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Auf Álvaro Arbeloa und die Castilla wartet eine spannende und herausfordernde Spielzeit – Foto: realmadrid.com

Castilla mal wieder europäisch

Real Madrid Castilla mal wieder international! 1981 spielte Reals zweite Mannschaft schonmal international nach dem Pokalfinal-Einzug, aber jetzt wurde sie zum ersten Mal zum Premier League International Cup eingeladen, einem von der englischen Liga selbst organisierten U21-Tur nier, bei dem die besten Nachwuchsteams Englands gegen renommierte europäische Akademien antreten. Dies wird eine zusätzliche Herausforderung für den neuen Trainer Álvaro Arbeloa sein, der in dieser Saison mit einem anspruchsvollen Spielplan sein Debüt auf der Trainerbank geben wird: Primera Federación (Spaniens dritthöchste Klasse) und ein internationaler Wettbewerb.

Für Reals Reserve ist es die erste Teilnahme an diesem Turnier, das 2014 mit einem klaren Ziel ins Leben gerufen wurde: jungen englischen Fußballern die Möglichkeit zu geben, sich mit europäischer Konkurrenz und unterschiedlichen Spielstilen zu messen. Am Turnier nehmen 16 englische Teams – allesamt Nachwuchsmannschaften von Vereinen, die in der Premier League 2 spielen – und 16 eingeladene europäische Akademien teil, darunter in diesem Jahr auch La Fábrica. Die Spiele werden von August bis Mai ausschließlich in England ausgetragen, und zwar im Gruppenformat – vier Gruppen mit jeweils acht Mannschaften – und in K.o.-Runden mit einem einzigen Spiel.

Sportliche und logistische Herausforderung

Auf die Castilla warten vier Gruppenspiele gegen englische Gegner, wie es das Turniersystem vorsieht. Jede Gruppe besteht nämlich aus vier englischen und vier europäischen Mannschaften, die jedoch nicht gegeneinander antreten – die einheimischen Klubs spielen nur gegen die kontinentalen Gäste und umgekehrt. Das heißt, Arbeloas Team trifft auf vier englische Nachwuchsmannschaften, und diese Ergebnisse bestimmen die Position in der Gruppe. Wer es unter die ersten beiden schafft, zieht ins Viertelfinale ein. All dies, ohne das Vereinigte Königreich zu verlassen, was ein Höchstmaß an Herausforderung und logistischem Aufwand bedeuten wird.

Vor der Castilla waren nur drei spanische Vereine eingeladen worden: Athletic Club, Valencia und Villarreal, dessen zweite Mannschaft sich in der Saison 2015/16 den Titel im Premier League International Cup sichern konnte. Jetzt, fast ein Jahrzehnt nach diesem Titel, übernimmt Real Madrid Castilla das Zepter. Mit einem ambitionierten, teilweise neuen Kader, einem neuen Trainer und einem anspruchsvollen Spielplan geht die zweite Mannschaft der Königlichen in die neue Saison. Was die übrigen europäischen Gastmannschaften betrifft, so wurden die offizielle Teilnehmerliste, der Spielplan und die Gruppeneinteilung für die Ausgabe 2025/26 noch nicht veröffentlicht. Es wird erwartet, dass die Premier League dies in den kommenden Wochen bekannt gibt, sobald die interne Planung der Akademien abgeschlossen ist und die Spielpläne der Nachwuchsmannschaften feststehen.

Saisonvorbereitung läuft

Real Madrids Reservemannschaft startete unter der Leitung von Arbeloa am Mittwoch die Vorbereitung auf die neue Saison, nachdem sie am Dienstag die medizinischen Tests absolviert hatte. Arbeloa, der in der Saison 2004/05 als Spieler Teil der Castilla war, die den Aufstieg in die Segunda División schaffte, übernimmt nach fünf Spielzeiten als Trainer in der Nachwuchsabteilung die Leitung der zweiten Mannschaft der Königlichen, die in den letzten sechs Jahren von Raúl González trainiert wurde. Neben Arbeloa besteht der neue Trainerstab aus Julián Carmona als Co-Trainer, Ricardo Da Silva als Fitnesstrainer, Francis Sánchez als Assistent und Diego López, ehemaliger Keeper der ersten Mannschaft zwischen 2004 und 200707 und 2013 bis 2014, der für die Arbeit mit den Torhütern zuständig sein wird.

Auf Arbeloa und Co. werden die gleichen Herausforderungen warten, mit denen sich auch Raúl zuvor Jahr für Jahr konfrontiert sah – es gibt fast jedes Jahr einen neuen Kader. So verlor die Castilla noch während der vergangenen Saison mit Raúl Asencio ihren Abwehrchef an die erste Mannschaft, und nun wird das Team sehr wahrscheinlich auch noch den Abgang seines besten Torjägers verkraften müssen, denn nach seinen glanzvollen Auftritten bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft wird Gonzalo García mit ziemlicher Sicherheit ebenfalls zu Mbappé und Co. stoßen – oder verliehen werden. Außerdem gibt es Gerüchte über eine mögliche Leihe respektive Verkauf von Abwehrchef Jacobo Ramón, der Ende der letzten Saison ebenfalls sein Debüt für die erste Mannschaft gab und auch dem Klub-WM-Kader von Xabi Alonso angehörte. Zudem verließ mit Mario de Luis einer der Torhüter die Blancos in Richtung Atlético Madrid B. Dem neuen Übungsleiter ist jedoch alles andere als Angst und Bange vor der neuen Aufgabe: „Wir wollen es mit sehr hohen Anforderungen und auch mit viel Nähe angehen. Castilla ist eine Ausbildungsmannschaft, aber auch eine wettbewerbsfähige Mannschaft. Ich möchte, dass meine Spieler verstehen, dass Talent einen nur bis zu einem bestimmten Punkt bringt. Danach machen die tägliche Arbeit, der Wille, sich zu verbessern, die Ausdauer und die Anstrengung den Unterschied aus. Ich möchte den Jungs helfen, den letzten Schritt zu machen, sie vorbereiten, aber auch dieses Wappen verteidigen, das für mich alles bedeutet“, so Arbeloa beim Trainingsauftakt. Seine Erfahrung als langjähriger und erfolgreicher Nachwuchstrainer bei den Königlichen wird dem 42-Jährigen in seiner neuen Funktion zu Gute kommen, aber auch seinen Spielern: „Ich habe das Glück, dass ich viele von ihnen in den letzten Jahren auf einem Teil ihres Weges begleitet habe, sodass ich sie gut kenne. Ich weiß, wo ihre Stärken und Qualitäten liegen und wie ich sie fordern muss. Und natürlich kennen sie mich auch.“ Die Castilla wurde in die Gruppe eins der Primera Federación eingeteilt und wird am Wochenende vom 30./31. August mit einem Heimspiel gegen Lugo in die Saison starten. Und dann ist da irgendwann noch der Premier League International Cup.

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