Reportage

Einsatz-Rekord mit 39: Bei Modrić sieht es nach Verbleib aus

Erstaunlich: Luka Modrić stellt mit seinen 39 Jahren noch einmal einen persönlichen Rekord auf, was die Anzahl an Einsätzen in einer Saison betrifft. Dem kroatischen Mittelfeldregisseur winkt vermutlich eine weitere Spielzeit bei Real Madrid. Xabi Alonso besteht angeblich auch darauf.

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Luka Modric Real Madrid
Luka Modrić spielt schon seit August 2012 für Real Madrid – Foto: Florencia Tan Jun/Getty Images

Sein neuer Rekord: 56 Pflichtspiele in einer Saison

MADRID. Am Mittwoch ist es auf den Tag genau ein Jahr her. Toni Kroos hatte Real Madrid und den Fans am 21. Mai 2024 die schmerzhafte Nachricht überbracht, dass er das weiße Ballett nach einer Dekade verlassen, seine Karriere beenden werde. Der deutsche Spielgestalter sah sich zum damaligen Zeitpunkt zu dieser Mitteilung gezwungen, weil die Königlichen vier Tage später ihren letzten Saison-Auftritt im Estadio Santiago Bernabéu hatten. Ein Heimspiel als Rahmen, um sich voneinander zu verabschieden.

Und als man dann, als es so weit war, im Hintergrund immer wieder jemanden erhaschte, wird der eine oder andere schon befürchtet haben: Nächstes Jahr geht vielleicht schon die nächste, sicherlich noch etwas größere Mittelfeld-Legende. Dieser Jemand: Luka Modrić.

Der Mann, der im vergangenen September seinen 39. Geburtstag feierte, demzufolge in knapp vier Monaten bereits 40 wird – aber nach wie vor für die Königlichen aufläuft. Und das erstaunlicherweise so häufig wie noch nie zuvor in seinen schließlich schon fast 13 Jahren in Spanien. Modrić steht bei stolzen 56 Pflichtspielen in der laufenden Saison, damit hat er für sich persönlich einen neuen Rekord aufgestellt. Toppen konnte er bereits am 11. Mai gegen den FC Barcelona sein Premieren-Jahr 2012/13, als er 53 Mal zum Zug gekommen war.

Luka Modrić komplett verletzungsfrei

Auffällig und lobenswert: In einer wieder einmal von Ausfällen geplagte Saison blieb Modrić komplett verletzungsfrei. Dass er von Reals bis dato 61 Pflichtspielen in fünf Begegnungen nicht mitwirkte, lag einmal an einer Gelbsperre und viermal einfach daran, dass Carlo Ancelotti ihn außen vor ließ, wenngleich er hätte partizipieren können. Der kleine Haken natürlich: Aufgrund seines hohen Alters gehört der kroatische Spielmacher nicht mehr zur Stammelf, von Anfang an durfte er aber immerhin 26 Mal ran.

Mit seinen rund 2750 Einsatzminuten liegt er teamintern auf Platz zwölf. Und dann kommt ja noch hinzu, dass der Strippenzieher nicht einfach auf dem Platz steht, weil er eine Legende ist, sondern seinen sportlichen Nutzen weiterhin ums andere Mal unter Beweis stellt – so sehr er auch in die Jahre gekommen sein mag.

Bericht: Xabi Alonso plant mit Luka Modrić

Es kam nicht von ungefähr, dass Ancelotti im Laufe der Rückrunde darum bemüht war, Zweifel zu beseitigen, indem er betonte, Modrić könne durchaus immer noch auch zwei Spiele in Serie in der Startelf stehen. Der Italiener: „Er ist einer der wenigen Spieler, die diese Saison keine Verletzung hatten. Er ist körperlich in einer sehr guten Verfassung. Ich sehe keinen Grund, warum er nicht zweimal in Folge spielen könnte.“

Am Sonntag hat Modrić das erneut getan, wenn auch primär angesichts des personellen Notstands mit gleich zehn Ausfällen. Nach dem 2:0-Erfolg beim FC Sevilla, gegen den der Kapitän vom Anfang bis zum Ende auf dem Rasen stand, ging es in der Pressekonferenz mit Ancelotti auch um die Zukunft der Nummer 10. Nächsten Samstag ist es ja mal wieder so weit: letztes Heimspiel vor der Sommerpause, das man im Falle einer Trennung für einen gebührenden Abschied nützen müsste. Der Noch-Coach: „Sie werden Zeit haben, um die beste Entscheidung für den Klub, für ihn und für die Zukunft zu treffen.“

Während des 37. Spieltags machte ausgehend vom Radiosender der Sportzeitung MARCA übrigens die Meldung die Runde, wonach Ancelottis offiziell noch nicht bestätigter Nachfolger Xabi Alonso darauf bestehen würde, dass sein Ex-Mitspieler den wieder einmal auslaufenden Vertrag wieder einmal verlängert. Es sei der ausdrückliche Wunsch des neuen Trainers. Es wäre Modrićs fünfte Verlängerung in Folge um zwölf Monate.

Bei Real und nach WM: Hört Luka Modrić 2026 auf?

Wie viel Wahrheitsgehalt darin steckt, bleibt abzuwarten. Aber: Um Modrić ist es hinsichtlich der Thematik weitestgehend ruhig, was so kurz vor dem LaLiga-Abschluss vielmehr ein Indiz für einen Verbleib anstatt für einen Abschied ist – zumal Klub-Ikonen seines Formats auch selbst über ihre Zukunft entscheiden dürfen.

Ein mögliches und passendes Szenario hat man im Madridismo schon länger im Kopf: Der Taktgeber (590 Real-Einsätze) unterschreibt bis 2026 und hängt seine Schuhe nach der darauffolgenden Weltmeisterschaft an den Nagel. Damit es noch ein bisschen dauert, bis die nächste Mittelfeld-Legende abtritt.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Ja so ganz optimal ist das trotzdem nicht. Modric ist ja schon einpaar Jahre kein Stammspieler mehr, ist es der beste Weg einen Spieler so lange zu behalten und dann plötzlich einen Nachfolger holen zu müssen, oder wäre es nicht besser frühzeitig um Ersatz zu suchen?
Benzema geht, wo ist der Ersatz. CR7 geht, wo ist der Ersatz, Nacho.... kroos.... usw.
Natürlich wäre es besser frühzeitig einen Nachfolger zu holen. :)
Da Luka immer noch da ist, hätte er von ihm lernen können.
Ein Nico Paz wäre Mega, aber Real ist angeblich auch an Angelo Stiller dran. Er ist auch ziemlich stark und würde Real weiterhelfen.

Und mein Kommentar bezieht sich eher darauf, dass ich einfach nur erstaunt bin wie lange Luka uns erhalten blieb/bleibt. Vor 10 Jahren hätte ich niemals damit gerechnet
 
Natürlich wäre es besser frühzeitig einen Nachfolger zu holen. :)
Da Luka immer noch da ist, hätte er von ihm lernen können.
Ein Nico Paz wäre Mega, aber Real ist angeblich auch an Angelo Stiller dran. Er ist auch ziemlich stark und würde Real weiterhelfen.

Und mein Kommentar bezieht sich eher darauf, dass ich einfach nur erstaunt bin wie lange Luka uns erhalten blieb/bleibt. Vor 10 Jahren hätte ich niemals damit gerechnet
Ich finde deine Kommentare sympathisch!

Ja finde es auch erstaunlich wie gut er für sein Alter ist.
 
Unabhängig davon, dass ich ein großer Fan von ihm bin:
Ich denke, es ist durchaus eine kluge Entscheidung, ihn ein weiteres Jahr zu behalten.
1. Es scheint (wie ich es verstanden habe) ausdrücklich auf Xabi's Wunsch zu sein. Er muss also gute Gründe dafür haben
2. Er kann - unter Xabis Führung - ein letztes Jahr nochmals Weisheit, Können und den Madridismo an die jüngeren Kollegen weitergeben
3. Wenn noch ein Nachfolger kommt, könnte eben auch jener von Luka nochmals lernen.

Womöglich blüht er unter Xabi nochmals richtig auf. Will nicht immer alles auf Carlo schieben, aber bei einigen Spielern habe ich das Gefühl, dass sie unter einem anderem Trainer bzw. in einem anderen System besser abschneiden würden, als wie wir sie hier häufiger kritisieren.
Ich würde es Luka und uns allen wünschen. Vielleicht klappt endlich mal das Triple (ich weiß, sehr hoch gegriffen) und was wäre das für ein toller Zeitpunkt, die Karriere zu beenden.

Gäbe es nicht die 25er-Regelung in Spanien, würden einige die Sache sicherlich entspannter sehen. Meiner Meinung nach sollte Luka allerdings auch Entgegenkommen zu zeigen, sollte das Gehaltansgebot niedriger ausfallen. Geld hat er ja nun wirklich nicht mehr nötig.
 

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