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Die Ausgangslage
- Vor nur einem Monat sah Real Madrids Welt ziemlich rosig aus: Nach dem Clásico-Sieg und der anschließenden Gala gegen Valencia (4:0) lag Xabi Alonsos Team mit fünf Punkten Vorsprung komfortabel an der Tabellenspitze und schien auch spielerisch entscheidende Fortschritte zu machen. Was folgte, war ein schwarzer November, in dem die Königlichen wettbewerbsübergreifend aus fünf Spielen nur einen Sieg holten. Nach drei Remis in Folge in LaLiga büßte der Rekordmeister inzwischen die Tabellenführung komplett ein und steht vor dem sechsten Auswärtsspiel in Folge am Mittwochabend beim Athletic Club in Bilbao (19 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) im Rahmen des vorgezogenen 19. Spieltags enorm unter Druck. Ein weiterer Punktverlust oder gar Niederlage würde aus einer schwierigen Phase eine handfeste Krise hervorrufen, in der es vor allem für Trainer Alonso unangenehm werden könnte. Rein statistisch betrachtet eignet sich das San Mamés durchaus zur Wiedergutmachung, denn fünf der letzten sechs Partien in Bilbao konnte Real Madrid für sich entscheiden. Aber: Vor genau einem Jaht verlor man bei Athletic mit 1:2, was der vorläufige Höhepunkt der letztjährigen Herbstkrise der Merengues war. Vor allem galt dies für Kylian Mbappé, der sich nach dem zweiten verschossenen Elfmeter innerhalb kurzer Zeit in ein enormes Tief hineinmanövriert hatte. Mittlerweile ist der Franzose mehr als in Madrid angekommen, gewann nicht nur den Golgenen Schuh als Europas bester Torjäger der Vorsaison, sondern ist auch in der aktuellen Spielzeit mit 14 Treffern nach 14 Spielen der mit großem Abstand beste LaLiga-Torschütze. In Bilbao wird es mehr denn je darauf ankommen, dass der Weltmeister von 2018 erneut trifft und sein Team zu Punkten führt, zumal seine Kollegen aus der königlichen Offensive weitestgehend länger Ladehemmung haben.
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Der Gegner
- Nach den überaus erfolgreichen letzten beiden Jahren, in denen man erst die Copa del Rey gewann, um dann bis ins Halbfinale der Europa League zu kommen sowie sich souverän für die Champions League zu qualifizieren, verläuft die aktuelle Spielzeit für das Team von Trainer Ernesto Valverde eher zäh und schwierig. Zur ohnehin schwierigen Doppelbelastung auf höchstem Niveau kamen von Beginn der Saison an immer wieder verletzungsbedingte Ausfälle wichtigster Spieler, was vor allem für die Williams-Brüder gilt. Superstar Nico musste insgesamt sieben Spiele am Stück aussetzen, während der erfahrene Iñaki seit dem 19. Oktober nicht einsatzbereit ist – der Klassiker gegen Real Madrid wird die achte Partie in Folge, die der Angreifer verpassen wird. Sein jüngerer Bruder ist aber inzwischen wieder fit und das merkt man auch, denn seit Nico Williams zurück ist, läuft es auch danke seiner Tore wieder besser im Baskischen. Valverdes Team hat sich inzwischen an das erste Tabellendritten herangepirscht, doch Tabellenplatz acht mit ganzen elf Zählern Rückstand auf die Champions-League-Plätze ist für die eigenen Ansprüche immer noch viel zu wenig. Gegen Real mangelt es den Basken ohnehin nie an Motivation, doch diesmal steht auch der Athletic Club unter enormem Ergebnisdruck und ist auf jeden Punkt dringend angewiesen. Und dass Nico Williams und Co. wissen, wie man einen kriselnden Rekordmeister schlägt, haben sie gerade vor einem Jahr im eigenen Stadion eindrucksvoll bewiesen.
Voraussichtliche Startelf: Simón – Lekue, Vivian, Paredes, Berchiche – Rego, Jauregizar, Berenguer – Navarro, N. Williams, Guruzeta
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Nachdem Xabi Alonso sich zuletzt über die Rückkehr mehrerer Verletzter wie Antonio Rüdiger und Éder Militão freuen konnte, muss Reals Coach in Bilbao auf den nächsten Abwehrspieler verzichten – nach nur einem Einsatz seit April ist das Kalenderjahr 2025 für Ferland Mendy beendet. Auch auf David Alaba und Dean Huijsen muss Alonso neben dem ohnehin länger verletzten Daniel Carvajal verzichten. Immerhin: Raúl Asencio steht wieder zur Verfügung und könnte in Bilbao auch direkt wieder von Anfang an zum Einsatz kommen, und zwar als Rechtsverteidiger, nachdem Trent Alexander-Arnold zuletzt vor allem defensiv eher enttäuscht hatte. Es könnte aber auch noch mehr Rotation geben, denn auch Arda Güler und Federico Valverde befinden sich seit mehreren Spielen jeweils in einem Formtief – für die beiden könnten Daniel Ceballos und Eduardo Camavinga ins Team kommen. Dass Gonzalo García oder gar Endrick von Beginn an auflaufen, ist allerdings eher unwahrscheinlich.
- Verletzt: Daniel Carvajal (Knie), David Alaba (angeschlagen), Dean Huijsen (angeschlagen), Ferland Mendy (Oberschenkel)
Die Stimmen zum Spiel
Xabi Alonso (Cheftrainer Real Madrid): „Es ist ein Klassiker von LaLiga, im San Mamés herrscht immer eine großartige Stimmung, du musst dort immer mit viel Energie und Konzentration spielen. Man muss wissen, was man dort schon erlebt hat und wie man es angehen muss. Wir reden über Fußball, über die Kabine, über den Zusammenhalt, den wir brauchen, was wir besser machen müssen, um spielerisch konstanter zu werden. Das ist das, was uns beschäftigt – sowohl die Spieler als auch den Trainerstab. Wie können wir besser werden, wie können wir die Negativ-Serie in LaLiga beenden? Morgen haben wir eine sehr gute Chance im San Mamés.“
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Ernesto Valverde (Cheftrainer Athletic Club): „Man muss auf Mbappé aufpassen, aber auch auf Vinícius und alle anderen… Man muss überall ein Auge haben. Wir stehen außergewöhnlichen Spielern und einem großartigen Trainer gegenüber, der viele Variablen für Situationen parat hat, in denen sie, wenn das Spiel etwas außer Kontrolle gerät, ohne mit der Wimper zu zucken eine Lösung finden. Wir wissen auch, dass dieses Spiel uns viel bringen kann und wir müssen dafür kämpfen. Das ist es, was wir morgen erreichen wollen.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Real Madrid und der Athletic Club trafen bisher 248 Mal aufeinander, davon 188 Mal in LaLiga – nur gegen den FC Barcelona (191) spielten die Blancos häufiger in der Primera División. Der spanische Rekordmeister hat dabei mit 99 Siegen, 37 Unentschieden und 52 Niederlagen eindeutig die Nase vorn. Torbilanz: 369:245 aus Sicht der Merengues. Die Gesamtbilanz im San Mamés ist zwar mit 36 Siegen, 19 Remis und 39 Niederlagen zwar leicht negativ, von den letzten zehn Aufeinandertreffen der beiden Klubs im Baskenland gewann Real jedoch sechs und verlor nur zweimal.
- EL VIEJO CLÁSICO: Das Aufeinandertreffen zwischen den Königlichen und Athletic, bekannt auch als El Viejo Clásico, ist das am zweithäufigsten ausgetragene Spiel in der Geschichte des spanischen Fußballs, es wurde diesbezüglich sogar erst 2011/12 vom Duell zwischen Real und Barça übertroffen. Bis heute ist es die am häufigsten ausgetragene Paarung in der Copa del Rey (inklusive des Vorgängerwettbewerbs Campeonato de España de Copa), wo die Vereine ganze 56 Male aufeinandertrafen. Vor allem in den Anfangsjahren (seit 1902) dominierten die beiden Klubs den Wettbewerb. Kurioserweise entstand aus dieser sportlichen Rivalität ein weiterer großer Rivale der Blancos, der 1903 als Madrider Zweig des Bilbao-Klubs unter dem Namen Athletic Club (Zweigstelle Madrid) gegründet wurde und sich vier Jahre später abspaltete – Atlético Madrid.
- GELB-ALARM: Aurélien Tchouaméni hat sich in der bisherigen Saison bereits vier Gelbe Karten abgeholt. Kommt in Bilbao die fünfte dazu, würde der Franzose am kommenden Sonntag gegen Celta (21 Uhr) fehlen.
- SCHIEDSRICHTER: Mit Jesús Gil Manzano (41) wurde die Leitung der Partie im San Mamés einem der erfahrensten LaLiga-Schiedsrichter anvertraut. Es ist das zweite Spiel der Königlichen, das er in dieser Saison pfeift – die Partie gegen Real Sociedad, die Real Madrid dank der Tore von Mbappé und Güler gewann, war vor allem von einem umstrittenen Platzverweis für Dean Huijsen kurz vor der Halbzeitpause geprägt. Unvergessen ist auch das durch Gil Manzano aberkannte Tor von Jude Bellingham in Valencia vor zwei Spielzeiten. Insgesamt hat der Referee 54 Spiele von Real Madrid geleitet, mit einer Bilanz von 42 Siegen, sechs Unentschieden und sechs Niederlagen aus Sicht der Blancos.
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