
Dämpfer nach Clásico-Sieg
MADRID. Was bringt einem ein Erfolg gegen Erzrivale FC Barcelona, wenn man dann im eigenen Stadion gegen einen Underdog nicht die volle Punkte-Ausbeute einfahren kann? Nach dem 2:1 am Sonntag im Clásico ist Real Madrid am Mittwoch im Estadio Santiago Bernabéu gegen CA Osasuna nicht über ein 0:0 hinausgekommen.
Die Königlichen übernehmen am 11. Spieltag dank des besseren Torverhältnisses zumindest vorübergehend dennoch den ersten Platz in der Tabelle der Primera División, können diesen am Donnerstag allerdings wieder an das aktuell punktgleiche Real Sociedad (je 21) verlieren. Immerhin: Der Vorsprung auf den FC Barcelona, der am Abend zuvor an Rayo Vallecano gescheitert war (0:1), erhöht sich auf sechs Zähler.
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Startelf mit Carvajal, Camavinga und Asensio
Trainer Carlo Ancelotti musste kurzfristig auf Luka Modrić verzichten, das Mittelfeld bildete daher Eduardo Camavinga gemeinsam mit Casemiro und Toni Kroos. In der Verteidigung vor Keeper Thibaut Courtois feierte Daniel Carvajal rechts sein Startelf-Comeback, innen agierten erneut Éder Militão und David Alaba, links durfte wieder Ferland Mendy ran. Im Angriff musste Rodrygo Goes auf die Ersatzbank. Für den Brasilianer wirkte jedoch nicht Eden Hazard neben Karim Benzema und Vinícius Júnior mit, sondern Marco Asensio.

Osasuna sehr defensiv: Viele Spielanteile, wenig Chancen
Real stand einem alles andere als einfachen Kontrahenten gegenüber. Osasuna war mit vier Auswärtssiegen aus vier Auswärtsspielen nach Madrid angereist, zudem verteidigten die Basken im Bernabéu mit einem 5-3-2-System. Das weiße Ballett agierten vor heimischer Kulisse von Anfang an total bestimmend, hatte nach den ersten 20 Minuten 80 Prozent Ballbesitz, tat sich gegen ein defensiv gutes Osasuna aber schwer, Gefahr zu entfachen.
Erst nach 16 Minuten kam Real in Person von Kapitän Benzema per Freistoß zu seinem ersten nennenswerten Schuss, wenig später setzte Camavinga das runde Leder aus an das kurze Außennetz (22.). Für die Madrilenen sollte es ein Geduldsspiel werden, im Laufe der ersten Halbzeit wurden sie durch Vinícius noch einmal gefährlich. Der Brasilianer zog von der linken Seite nach innen und verpasste den langen Pfosten nur knapp (31.). Kurz zuvor hatte es Militão mit einem Flatterball aus der zweiten Reihe probiert, diesen aber zu zentral platziert (30.), kurz vor dem Seitenwechsel köpfte Camavinga den Ball drüber (43.).
Unter dem Strich mangelte es an Durchschlagskraft. 74,3 Prozent an Ballbesitz standen den Gastgebern zur Pause zu Buche, neunmal schlossen sie ab, zweimal aber nur direkt auf das Tor. Osasuna kam lediglich auf vier Abschlüsse, die allesamt vorbeigingen.

Rodrygo kommt für Camavinga – Osasuna trifft Pfosten
Schon zum Wiederanpfiff reagierte Ancelotti personell, indem er den mit einer Gelben Karte vorbelasteten Camavinga auswechselte und Rodrygo dafür mitwirken ließ. Asensio rückte dafür zurück in das Dreier-Mittelfeld. Will heißen: Es wurde offensiver. Real behielt die Kontrolle über das Geschehen auch in der zweiten Hälfte, lief aber in der Anfangsphase in einen Konter, der beinahe folgenschwer endete. Jon Moncayola traf den linken Innenpfosten, woraufhin Carvajal fast ein Eigentor unterlief (50.).
Glück im Unglück für den Favoriten, der mit der Zeit immer mehr auf die Führung drängte, trotz seiner Überlegenheit gegen ein weiter extrem defensiv stehendes Team aus Pamplona selbst aber kaum wirklich nennenswerte Torraumszenen zustande brachte. Die noch beste Chance: Benzema traf aus halblinker Position per Linksschuss das Lattenkreuz (61.).

Marcelo, Vázquez, Hazard: Real mit Dreifach-Wechsel
Real, konstant bei rund 75 Prozent Ballanteilen, lief zunehmend die Zeit davon, weshalb Ancelotti knapp 20 Minuten vor Schluss zu einem Dreierwechsel ausholte: Marcelo, Lucas Vázquez und Hazard ersetzten Mendy, Carvajal und Asensio (69.). Aber auch das sollte nichts nützen. Es blieb bei der Nullnummer. Nach dem 0:0 gegen den FC Villarreal ist es Zuhause in der Liga die zweite nacheinander.
Schon am Samstag gegen Elche
So wie nach dem Clásico werden die Merengues auch nun bloß zwei komplette Tage haben, um sich auf die nächste Herausforderung vorzubereiten. Bereits am Samstag – und dann auch schon um 14 Uhr – geht es auswärts gegen den FC Elche zur Sache (im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Ob dann wieder ein Sieg herausspringt?
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