
Solari sieht Derby-Debakel in East Rutherford
EAST RUTHERFORD. Viereinhalb Monate nach seiner Entlassung als Trainer von Real Madrid war es jetzt so weit: Im Rahmen des kolossal in den Sand gesetzten Testspiels der Königlichen in East Rutherford nahe New York gegen Atlético (3:7) trat Santiago Solari erstmals wieder medial in Erscheinung. Der 42 Jahre alte Argentinier, der Reals Profis in der vergangenen Saison 32 Pflichtspiele lang betreut hatte, stand dem US-amerikanischen Fernsehsender ESPN bei der Berichterstattung über das Derby als Experte zur Verfügung.
„Wenn Bale geht, wird er genug geleistet haben“
Solari sprach dabei über…
…Gareth Bale, der vor einem Wechsel nach China steht: „Seine Zukunft hängt von ihm und auch von dem Klub ab. Ich kann nur Gutes über Gareth sagen. Er ist ein guter Mensch, ein Top-Profi und besitzt ein außergewöhnliches Talent. Er war Real Madrid in seinen sechs Jahren eine große Hilfe. Er hat dabei geholfen, vier Champions-League-Titel zu gewinnen, vier Klub-Weltmeisterschaften, drei Super Cups, eine Meisterschaft, eine Copa del Rey. Er schoss mehr als 100 Tore und bereitete mehr als 60 vor. Ich denke, dass Real Madrid, was auch immer passiert, mit Gareth schon einen Gewinn gemacht hat. Wenn er geht, wird er genug geleistet haben. Und wenn er bleibt, dann bleibt dem Klub ein guter Spieler erhalten.“
„Rechter Flügel ist nicht Vinícius‘ natürliche Position“
…Vinícius Júnior: „Ich verspüre ihm gegenüber eine große Zuneigung. Er kam vor einem Jahr zu dem Klub, er war sehr jung und ist es immer noch. Er hat sich sehr weiterentwickelt – emotional und taktisch. Letztlich spielte er in der vergangenen Saison bei der ersten Mannschaft und er ist mit dem Druck bei Real Madrid sehr gut umgegangen, indem er einige fantastische Auftritte zeigte. Jetzt beginnt seine zweite Saison, die oftmals schwerer ist als das Rookie-Jahr. Die Erwartungen sind größer, die Gutmütigkeit der Leute ist geringer. Er wird in diesem Jahr mehr Konkurrenz haben. Real Madrid hat Eden Hazard verpflichtet, der auf seiner Hauptposition spielt. Er wird um seine Einsätze kämpfen oder sich an den rechten Flügel gewöhnen müssen, was nicht seine natürliche Position ist. Es wird interessant zu sehen sein, wie er sich in seiner zweiten Saison entwickelt.“
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„Hazards Erfolg in Madrid wird an Toren gemessen“
…Eden Hazard: „Er ist ein Superstar, ein gestandener und reifer Spieler. Er kommt zu Real Madrid, um abzuliefern. Dass er sehr talentiert ist, hat er bei Chelsea und im Nationalteam schon gezeigt. Er ist einer der Spieler, die das Team um sich herum kombinieren lassen können. Ich glaube aber, dass sein Erfolg bei Real Madrid an seinen Toren gemessen wird, weil er in große Fußstapfen tritt. Cristiano Ronaldo ging vor einem Jahr und Hazard spielt nun auf dessen Position. Und Real Madrid braucht Tore, um um Titel zu kämpfen.“
…Karim Benzema: „Er befindet sich auf dem Höhepunkt, hat mit seinen 30 Toren vergangene Saison fantastisch gespielt. Er ist jetzt ein reifer Spieler und weiß, was zu tun ist. Wenn es darum geht, das Spiel zu beruhigen und zu kombinieren, ist er der beste Mittelstürmer der Welt. Er macht die Spieler um sich herum besser und damit auch die Mannschaft. Am Ende zählen aber die Tore. Letzte Saison hat er die geliefert.“
„Kommt Pogba, muss sich ein großer Name hinten anstellen“
…Luka Modrić und Toni Kroos: „Sie sind sehr intelligente Fußballer und gemeinsam mit (Carlos) Casemiro bilden sie eines der erfolgreichsten Mittelfeld-Gespanne in Real Madrids Geschichte. Wenn sie in Top-Form sind, sind sie die Besten. Es stimmt, dass sie nicht jünger werden und sich nicht in den jungen 20er-Jahren befinden. Daher ist es normal, dass der Klub vielleicht darüber nachdenkt, das Mittelfeld mit einem weiteren Spieler zu verstärken.“
…Paul Pogba, den Real unbedingt von Manchester United loseisen will: „Ich weiß nicht, wer nach aktuellem Stand die richtige Wahl für Real Madrid wäre. Es gibt Leute, die diese Entscheidungen treffen. Was ich sagen kann: Wenn Pogba oder ein ähnlich Namhafter zu Real Madrid kommt, wird im Mittelfeld ein echter Konkurrenzkampf herrschen und einer der großen Namen sich hinten anstellen müssen.“
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