
MADRID. Er agiert im Mittelfelds und ist in Sachen Raumabsicherung sowie Zweikampfführung so stark wie kein anderer. Das sind nur eine der wenigen Gründe, weshalb Carlos Henrique Casimiro beim spanischen Rekordmeister Real Madrid kaum mehr aus der Startelf wegzudenken ist. Warum sein Name eine andere Schreibweise hat, wieso er die Nummer 14 ausgewählt hat und was er zu Mbappé, Bale und Hazard zu sagen hat, erzählt der Brasilianer im Interview mit der spanischen Sportzeitung AS.
Casemiro über…
… die eigentliche Schreibweise seines Namens: „Nur wenige Leute wissen, dass mein eigentlicher Name Casimiro ist, da der Nachname meiner Mutter mit einem ‘i’ ist: Casimiro. In Brasilien hatte ich mal ein Spiel in São Paulo, wo die Leute angefangen haben mich Casemiro zu nennen. An dem Tag spielte ich so gut, dass ich beschloss, mich weiterhin so zu nennen – mit einem ‘e’.”
… seine Trikotnummer: „Als ich aus Porto zu Real Madrid zurückkam, sollte ich mich zwischen den Rückennummern 14 und 21 entscheiden. Ich habe mich für die 14 entschieden, da Xabi Alonso und Guti Hernández sie ebenfalls trugen. Von den beiden habe ich sehr viel gelernt.“
„Großartiges Gefühl als Tabellenführer“
… die aktuelle Situation bei Real: „Wir sind Tabellenführer. Das ist ein großartiges Gefühl! Ich hoffe, dass die Leute weiterhin über uns sprechen und wir weiter unsere Führung ausbauen. Die Vorbereitung? Sie war kurz, aber wie Sie in Spanien sagen, ‘es ist, wie es ist’. Wir sind immer noch in Form und es fehlt uns noch ein bisschen bis zur Top-Form, aber die Dynamik ist gut.“
… wenig erzielte Tore: „Karim Benzema ist wahrscheinlich der beste Neuner der Welt und man sollte etwas Respekt vor ihm haben. Seit letztem Jahr sind wir ein sehr solides Team mit Spielern wie Hazard, Rodrygo, Vinícius. Wir erzielen zwar keine fünf Tore in jedem Spiel, aber uns fehlt auch kaum ein Tor.“
… seine harte Spielweise: “Der defensive Mittelfeldspieler muss aggressiv sein. Vorsichtig? Ja, aber es ist eine schwierige Position. Ich versuche immer, die Situationen unter Kontrolle zu halten.”
„Neue Spieler? Eine Frage für den Präsidenten“
… Neuzugänge: „Wir haben die gleiche Mannschaft, die im vergangenen Jahr die Liga gewonnen hat. Je mehr Qualitätsspieler kommen können, desto besser, aber mit dieser Mannschaft haben wir gezeigt, dass man Titel gewinnen kann, und im vergangenen Jahr haben wir zwei Titel gewonnen. Wir wissen, dass der aktuelle Kader stark ist. Waren Neuzugänge erforderlich? Das ist eine Frage für den Präsidenten.”
„Hazard braucht Kontiniuität“
… Eden Hazard: “Er weiß, dass er sich schwer tut, aber im Training merkt man, dass er ein großartiger Spieler ist. Wenn er beginnt, einen Rhythmus zu finden und drei oder vier Spiele hintereinander spielt, wird er wieder derselbe wie immer sein. Letztes Jahr verletzte er sich in seinem besten Moment. Er braucht nur Kontinuität.”

„Bale gehört zu den Top-fünf der Welt“
… Gareth Bale: “Er kam mit uns allen sehr gut aus. Wenn er spielt, wenn er konzentriert ist, gehört er zu den Besten der Welt, zweifellos zu den Top-fünf. Es ist eine Freude für mich, mit jemandem wie ihm die Kabine geteilt zu haben. Ich hoffe, dass in dieser Phase in Tottenham alles gut für ihn läuft. Ich schätze seine Tore, die er im Finale erzielt hat. Wenn ich an Gareth denke, dann nur, um mich an diese großartigen Momente zu erinnern.”
„Spreche über Mbappé nur, wenn er bei Real spielt“
… Kylian Mbappé: “Er ist ein großartiger Spieler, und in diesem Klub werden viele Namen genannt. Wenn Madrid sie alle unter Vertrag nehmen würde, hätten wir hier mehr als 100 Spieler im Kader. Mbappé ist nicht unser Spieler, und ich werde nur über ihn sprechen, wenn er eines Tages hier für Real spielt. Ich mag ihn, aber ich mag auch Neymar, Coutinho … das sind Fußballer von extremer Qualität, und alle lieben sie.”
… Rodrygo, Vinícius, Valverde und so weiter: “Sie sind noch jung und müssen Ratschläge annehmen, denn in vier oder fünf Jahren werden sie in Madrid Führungsrollen übernehmen. Wir, die Veteranen, versuchen, den Jungs ein Beispiel zu geben, dem sie folgen sollen. Die Politik des Klubs, junge Spieler unter Vertrag zu nehmen, ist ein großer Erfolg.
… die Champions League: “Die Gruppe mit Borussia Mönchengladbach, Inter Mailand und Shakhtar Donetsk ist schwierig. Wir werden stark, sehr stark auftreten müssen.”
„Ich als Trainer? Ich hoffe nicht“
… seine Zukunft: “Ich liebe es, Fußball zu schauen, bis zu dem Punkt, an dem sich meine Frau manchmal aufregt, weil ich meine freien Tage damit verbringe, mir Spiele anzusehen. Trainer zu sein? Ich hoffe nicht, denn es ist eine sehr schwierige Position. Egal, wie die Dinge laufen, am Ende ist immer der Trainer schuld.”
… Brasilien: “Eine Weltmeisterschaft zu gewinnen ist sehr schwierig und lang. Wir hoffen, dass es für Brasilien bald wieder soweit ist (Brasilien hat seit 20 Jahren keine WM mehr gewonnen; d. Red.). Wir haben viele junge Spieler, die hart arbeiten. Wir schaffen eine neue Identität, und das ist der Weg. Wir wollen die Weltmeisterschaft, aber zuerst müssen wir uns qualifizieren, und darauf konzentrieren wir uns.”
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