
Bernabéu: 360-Grad-Ring mit 3.700 Quadratmetern
MADRID. Mit jedem Tag ein Stückchen näher. Eigentlich sollte er bereits im August fertig sein, der reine Umbau des Estadio Santiago Bernabéu. Nach dem Beginn der Modernisierungen im Frühsommer 2019 wird jetzt aber doch noch ein knappes Jahr mehr benötigt, um der Heimstätte von Real Madrid final einen neuen Look zu verpassen. Gegen Ende der Saison 2022/23 ist damit zu rechnen, wie Präsident Florentino Pérez verraten hat.
Das Bernabéu soll bald eine noch größere Augenweide sein, im europäischen Fußball der Vorreiter unter den Bauwerken der Moderne. Eines der Highlights, wenn der Umbau vollendet ist: Eine Video-Leinwand bestehend aus 18 Teilen, die sich als Ring an den inneren Rändern des neuen Dachs über 360 Grad ununterbrochen durch das Rund zieht. Wie so ein Heiligenschein in noch ovalerer Form. Der Fachbegriff: Halo-LED-Display.
13 der Displays seien in der Lage, gleichzeitig verschiedene Inhalte in unterschiedlichen Größen abzubilden. Es ist nicht so, dass auf den 360 Grad immer nur ein Motiv erscheint. Live-Videos, sofortige Wiederholungen, aktuelle Statistiken, Grafiken und Animationen sowie Sponsoring-Nachrichten – all das kann parallel auf 3.700 Quadratmetern abgespielt werden.
Real Madrids Stadion bald eher USA-like
Eine 360-Grad-Anzeige wird zudem auch über dem Unterrang, also zwischen zwischen den beiden untersten Tribünen, errichtet. Dort hat es bis dato auf der West- und der Ostseite lediglich eine etwas breitere Anzeigetafel gegeben, ebenso wie vor dem Abriss des Dachs auf der Süd- und Nordseite ganz oben.
Ähneln wird das Wohnzimmer der Königlichen angesichts der geplanten Veränderungen bald vielmehr den Stadien aus den USA als den Arenen, die sich in Europa befinden. Das beste Beispiel hierfür ist sicherlich das SoFi Stadium im kalifornischen Inglewood nahe Los Angeles. Dort kommt die Videoleinwand allerdings nochmals etwas pompöser daher, da sie größer ist, dazu noch weiter von den Tribünen entfernt und in der Mitte des Stadions hängt.

Installation für 2022 geplant
Ein weiterer Unterschied: Bespielt wird im Bernabéu bald nur die Innenseite des LED-Displays, nicht auch noch die Rückseite. Auf dieser befinden sich stattdessen an allen Seiten zehn nach außen gerichtete Displays – komfortabel für all jene Zuschauer in den obersten Blöcken, deren Sicht auf die Video-Leinwand womöglich verdeckt ist.
Als offizieller Stadionausstatter ist mit Daktronics ein Elektronikhersteller aus den Vereinigten Staaten für die Installation, die noch 2022 beginnen und signifikant fortschreiten soll, zuständig. Es ist kein neuer Partner des 14-fachen Champions-League-Siegers, bloß wurde die Zusammenarbeit angesichts der Stadion-Modernisierung intensiviert. Dass sich die Bernabéu-Planer nun auch an Sportstätten aus den USA inspiriert haben, verheimlichen sie nicht. In den letzten Jahren reisten sie umher, um sich hautnah einen Eindruck von der Atmosphäre und der Technik zu verschaffen.
„Bernabéu an der Spitze der Technologie“
„Mit dieser Konfiguration der LED-Displays wird das Santiago Bernabéu an der Spitze der Technologie stehen und auf dem gleichen Niveau wie die besten Stadien der Welt stehen“, verspricht Daktronics: „Die Videobildschirme werden Real Madrid dazu dienen, einzigartige Erlebnisse sowohl beim Fußball als auch bei den anderen vielfältigen Nutzungen des Stadions in der Zukunft zu bieten.“ Die Zukunft, die voraussichtliche Mitte 2023 beginnt.
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