Interview

Exklusiv: Kroos macht sich für Real-Trainer Lopetegui stark

Der Stuhl von Real Madrids Trainer Julen Lopetegui wackelt trotz des knappen Sieges gegen Viktoria Pilsen weiter. Toni Kroos macht sich nach dem 2:1-Erfolg im exklusiven Gespräch mit REAL TOTAL für den 52-jährigen Spanier stark und lobt dessen Arbeit. Der deutsche Nationalspieler erinnert dabei auch an schlechte Phasen in den Vorjahren.

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kroos links, lope rechts
Kroos bricht bei REAL TOTAL eine Lanze für seinen Trainer – Foto: Javier Soriano/AFP/Getty Images

“Wir haben wieder zu wenige Tore geschossen”

MADRID. Real Madrid kann also noch gewinnen. Das knappe, wenig überzeugende 2:1 in der Champions League gegen Viktoria Pilsen motivierte aufseiten der Königlichen aber niemanden zu Luftsprüngen. Auch Toni Kroos nicht.

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Im Gespräch mit REAL TOTAL schloss sich der deutsche Nationalspieler den selbstkritischen Worten seiner Kollegen an und räumte ein, dass der Underdog aus Tschechien zu oft und zu gefährlich vor das Gehäuse von Keylor Navas gekommen war. “Da waren ein paar Situationen dabei, die wir besser verteidigen müssen. Ohne Pilsen etwas Böses zu wollen: Sie dürfen hier nicht zwei, drei hundertprozentige Chancen haben”, sagte Kroos.

Nach dem ersten Sieg seit fünf Pflichtspielen überwog bei dem 28-Jährigen dennoch das Positive: “Fußballerisch war das, wenn auch gegen einen limitierten Gegner, ein Schritt in die richtige Richtung.” Man habe sich “extrem viele Chancen erspielt” und hätte vor dem Anschlusstreffer der Gäste deshalb schon längst “den Sack zumachen müssen”, merkte Kroos an. Was man sich dennoch vorwerfen müsse: “Wir haben wieder zu wenige Tore geschossen. Manchmal ist es Pech, manchmal sehen wir den besser postierten Mitspieler nicht.” 

“Lopetegui macht einen guten Job”

Im Clásico gegen den FC Barcelona (Sonntag, 16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) brauchen die Madrilenen ein weiteres Erfolgserlebnis. Ein Sieg wäre ein wichtiges Statement für den stark angezählten Trainer Julen Lopetegui. Kroos will erst gar nicht an eine mögliche Niederlage im Camp Nou und eine Entlassung des Nachfolgers von Zinédine Zidane denken.

“So Gedanken macht man sich vor einem solchen Spiel nicht. Wir fahren wie in den letzten Jahren dorthin, um zu gewinnen”, stellte der Mittelfeldstratege klar und brach eine Lanze für seinen Vorgesetzten: “Ich sehe ihn tagtäglich im Training und finde, dass er einen guten Job macht, dass er nahe an uns Spielern dran ist und uns bestmöglich auf die Spiele einstellt.”

Kroos erinnert an frühere schwache Phasen

Dabei erinnerte der Greifswalder auch an schlechte Phasen in den Vorjahren. “Dass hier manchmal nicht alles funktioniert, habe ich in den letzten vier Jahren häufiger erlebt. Es ist ja auch nicht so, dass wir vier Jahre durchgehend alles gewonnen haben. Am Ende ging es oft gut aus, deshalb wurde die eine oder andere schlechte Phase auch so ein bisschen vergessen. Wenn man am Ende die Champions League gewinnt, ist es immer eine gute Saison”, erklärte Kroos, räumte zugleich aber auch offen und ehrlich ein: “Wir müssen uns in den nächsten Spielen mit Sicherheit verbessern.” 

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Nils Kern

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Kommentare
Was hätte Kross im Rahmen eines öffentlichen Interviews Richtung eigenen Trainer auch anders sagen sollen. Kritik an dem eigenen Trainer oder gar an den Präsidenten stehen Ihm als Spieler auch aus eigenem Interesse nicht zu. Er erinnert aber auch an frühere Schwächephasen und wie der sportliche Verantwortliche damit umgegangen ist und welche Schlüsse letztlich von der Vereinsführung daraus gezogen wurde. Wer zwischen den Zeilen lesen kann…..
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hätte Kross im Rahmen eines öffentlichen Interviews Richtung eigenen Trainer auch anders sagen sollen. Kritik an dem eigenen Trainer oder gar an den Präsidenten stehen Ihm als Spieler auch aus eigenem Interesse nicht zu. Er erinnert aber auch an frühere Schwächephasen und wie der sportliche Verantwortliche damit umgegangen ist und welche Schlüsse letztlich von der Vereinsführung daraus gezogen wurde. Wer zwischen den Zeilen lesen kann…..

Ist das eine Anspielung auf Benitez? Wir hatten auch unter Zidane genug Phasen, in denen es nicht gut lief. Kroos sagt wortwörtlich "Ich sehe ihn tagtäglich im Training und finde, dass er einen guten Job macht, dass er nahe an uns Spielern dran ist und uns bestmöglich auf die Spiele einstellt.". Da gibt es nichts zwischen den Zeilen zu lesen. Die Spieler stehen eindeutig hinter Lopetegui.
 
Ist das eine Anspielung auf Benitez? Wir hatten auch unter Zidane genug Phasen, in denen es nicht gut lief. Kroos sagt wortwörtlich "Ich sehe ihn tagtäglich im Training und finde, dass er einen guten Job macht, dass er nahe an uns Spielern dran ist und uns bestmöglich auf die Spiele einstellt.". Da gibt es nichts zwischen den Zeilen zu lesen. Die Spieler stehen eindeutig hinter Lopetegui.

Spieler stellen sich dann hinter einen Trainer, wenn Sie die eigenen Leistungen kaschieren wollen. Ein Trainer mit Führungskompetenz hat es überhaupt nicht nötig, dass seine eigenen Spieler ihm den Rücken stärken. Ein erfahrender Trainer nimmt bei Niederlagen die Verantwortung in der Öffentlichkeit ganz auf sich und ist in der Lage durch Souveränität äußere Einflüsse von Außen von der Mannschaft fern zu halten. Wie kann ein Trainer gegenüber den Spieler Autorität genießen und als Leitwolf die Mannschaft auch durch stürmisches Wetter führen, wenn diese den schwachen Leitwolf quasi durchschleppen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Spieler stellen sich dann hinter einen Trainer, wenn Sie die eigenen Leistungen kaschieren wollen. Ein Trainer mit Führungskompetenz hat es überhaupt nicht nötig, dass seine eigenen Spieler ihm den Rücken stärken. Ein erfahrender Trainer nimmt bei Niederlagen die Verantwortung in der Öffentlichkeit ganz auf sich und ist in der Lage durch Souveränität äußere Einflüsse von Außen von der Mannschaft fern zu halten. Wie kann ein Trainer gegenüber den Spieler Autorität genießen und als Leitwolf die Mannschaft auch durch stürmisches Wetter führen, wenn diese den schwachen Leitwolf quasi durchschleppen.

Spieler wie Marcelo, Casemiro und Kroos nehmen sich und das Team doch schon selbst in die Kritik. Die Aufgabe des "Leitwolfs" haben mMn die Führungsspieler auf dem Platz. Lopetegui steht zwar am Spielfeldrand, kann aber nur bedingt Einfluß auf die Performance der Spieler ausüben. Kroos sagt, dass der Trainer das Team bestmöglich auf die Spiele vorbereitet. Hätte das einer der jüngeren Generation gesagt, hätte ich das nicht so hoch bewertet. Aber Kroos ist intelligent und ein erfahrener Spieler. Wenn ER das sagt, ist das glaubwürdig. Für mich jedenfalls. Und wenn dann das Team anschließend trotzdem keine gute Leistung bringt, ist Lope in erster Linie machtlos. Er steht ja praktisch alleine da, wenn die Spieler keine Verantwortung übernehmen.

Aber ich gebe dir in einer Hinsicht Recht, Lopetegui hat absolut kein Charisma. Das haben andere Trainer besser gemacht. Er mag taktisch stark sein aber bei Real Madrid war eher die mentale Schwäche das Problem der letzten Jahre. Immer wieder diese Down-phasen, keine Konstanz. Wenn das Team in einer besseren Form wäre, hätte es mit Lope bestimmt bestens harmoniert. Aber so sind wohl bei Lope andere Qualitäten gefragt, die dem Team wieder Selbstvertrauen einhauchen. Das kann er anscheinend nicht. Und das ist auch der Grund, weshalb er wohl bei einem schlechten Clasico (leider) gehen muss. Nils sagt, Lope erreicht das Team noch. Das wird sich jetzt zeigen müssen.
 

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