
„Im März werden die Fans glücklich sein“
DANIEL CARVAJAL über…
…den Genesungsprozess nach seinem Anfang Oktober erlittenen Innenbandriss im rechten Knie: „Mir geht es besser. Mein Innenband riss komplett durch und die Ausfallzeit wurde auf zehn Wochen geschätzt. Diesen Freitag werden sechs Wochen vergangen sein. Ich hatte erst Angst, weil es eine etwas seltsame Aktion war. Mein Bein ging nach vorne, mein Körper nach hinten und ich hörte ein Klicken. Du befürchtest dann das Schlimmste. Während der Untersuchung habe ich gebetet, dass es keine so gravierende Verletzung ist und ich nicht so lange ausfalle. Bei allen Knieverletzungen, die es gibt, war das eine Kleinigkeit. Es war dann eine Erleichterung. Es läuft ziemlich gut. Ich berühre den Ball wieder, mache intensivere Übungen. Hoffentlich kann ich dem Trainer nach den Länderspielen wieder zur Verfügung stehen.“
…die Zuschauerrolle als verletzter Spieler: „Man kann es sich nicht vorstellen. Wenn man außen vor ist, leidet man zehnmal mehr. Du kannst nichts tun, um deiner Mannschaft zu helfen. Das nervt etwas.“
…die Gesamtsituation bei Real: „Es sind viele Spiele, es ist schwer. Nach den Länderspielen müssen wir nach Italien reisen, in die Ukraine, nach Sevilla. Das sind Partien, die einem enorm viel abverlangen. Und das alle drei Tage. Es ist schwer, alles zu gewinnen. Ich sage das nicht als Ausrede. Wir müssen dennoch versuchen, um alle Titel zu kämpfen. Ich glaube und hoffe, dass wir jetzt ab November und Dezember zwei, drei gute Monate haben werden. Ich verstehe, dass es in diesen vergangenen beiden Wochen schwer anzusehen war, dass die Mannschaft nicht alle Spiele gewinnt. Aber heutzutage ist alles viel ausgeglichener. Man muss die Fans aber beruhigen. Wir sind Real Madrid, haben eine sehr gute Mannschaft und sie sollen nicht an uns zweifeln, denn wir werden um alle Titel kämpfen. Im März werden sie glücklich sein, weil wir in allen Wettbewerben noch am Leben sein werden. Die Mannschaft erlebt einen harten Moment, aber ich finde, dass die Fans hinter ihr stehen muss. Das Team ist gerade erst Meister geworden.“
„Man muss sich an Höhen und Tiefen gewöhnen“
…die zu häufigen Patzer in der bisherigen Saison und die ausgeglichene Primera División: „Jetzt sind alle Spiele sehr wichtig, und davon gibt es alle drei Tage welche. Die Patzer in der Champions League haben uns dazu verpflichtet, jetzt nur noch zu gewinnen. Es gibt in der Gruppe keinen Spielraum für Fehler mehr. Und in der Liga weiß man es schon: Barcelona ist gut drauf, Real Sociedad Tabellenführer, Atlético sehr gut. Es gibt keinen, der wie in anderen Jahren dominiert.“
…Gründe für die Leistungsschwankungen: „Jeder Trainer und jede Mannschaft ist darauf aus, diese positive Konstanz zu haben, aber es ist nicht leicht. Letztlich kommen Verletzungen auf. Eine Mannschaft wie Real Madrid hat viele Nationalspieler und im Oktober und November gibt es für sie drei zusätzliche Partien. Es sind Reisen, Spiele, Vorbereitungen… Du hast fast keine Zeit zum Pausieren. Dieses Jahr gab es zudem keine Vorbereitungsphase. Dann ist es schwer, Konstanz zu erlangen – wegen der körperlichen, aber noch mehr wegen der mentalen Müdigkeit.“
…das 1:4-Debakel beim FC Valencia: „Wir hatten nicht unseren Tag. Man kann nicht alle Spiele gewinnen. Es scheint, als wären wir in einer Krise. Man muss sich ein wenig an die Höhen und Tiefen gewöhnen, an die Kritik, an das Lob, aber dennoch versuchen, eine Linie beizubehalten und das Ziel, die Konstanz, zu erreichen.“
#LaPortada “Vamos a luchar por todo… No duden de nosotros”
Este miércoles, entrevista @marca a @DaniCarvajal92 pic.twitter.com/60fOnaiNOm
— MARCA (@marca) November 10, 2020
Carvajal-Vertrag läuft 2022 aus: „Wir reden mit dem Klub“
…die Frage, ob intern weniger Zweifel herrschen als in der Öffentlichkeit: „Ja. Wir stehen bis zum Tod hinter dem Trainer, hinter dem Klub, hinter dem Mitspieler, den wir an der Seite haben. Die Philosophie des Trainers ist, dass wir eine Einheit sind, alle in dieselbe Richtung arbeiten. Das hat er all die Jahre vorgegeben, die er hier war.“
…seine Vertragssituation: „Mein Vertrag läuft 2022 aus und wir reden mit dem Klub, um den Vertrag zu verbessern. Bei der Situation, die wir erleben, ist es etwas Komplexes. Ich glaube, man muss den Klub ein bisschen unterstützen. Ökonomisch ist es für ihn nicht der beste Moment. Das Stadion kann nicht geöffnet werden (für Fans wegen der Coronavirus-Pandemie; d. Red.) und das ist für einen Verein, der in dieser Hinsicht so hohe Einnahmen erzielt, schwer. Die Verlängerung muss ein wenig beiseite geschoben werden. Es ist für die Verantwortlichen keine leichte Situation.“
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