
Pérez im Mittelpunkt der Kritik
MADRID/MANCHESTER. Man hatte den ganzen Sommer über Zeit, schob die finalen Verhandlungen um den spektakulären Torwart-Tausch jedoch erst auf den letzten Tag der Transferperiode. Die späte Übereinkunft zwischen Real Madrid und Manchester United sorgte dafür, dass David de Gea und Keylor Navas zu den Opfern der wahrscheinlich lächerlichsten Wechsel-Posse der jüngeren Vergangenheit wurden. Zwei der größten Vereine der Welt avancierten zu Lachnummern. Hohn und Spott kassieren nun aber vor allem der selbsternannte Nobelverein Real und der unglückliche De Gea, der dort bleiben muss, wo ihn niemand mehr mag.
„Wie kann so etwas im Profi-Bereich geschehen? Wie kann man einen Transfer so spät abwickeln und die nötigen Dokumente erst kurz vor oder gar um Mitternacht versenden?“ Diese Frage stellte sich nicht nur der spanische Journalist Siro López im Gespräch mit dem Radiosender CADENA COPE. Reals Hausblatt MARCA formulierte es auf seinem Titelblatt kurz und knapp: „Lächerlichkeit“. AS-Chefredakteur Alfredo Relaño griff Florentino Pérez an: „Beide Torhüter, sowohl De Gea als auch Navas, waren in diesem Sommer die Opfer des freien Willens von Pérez, der ohne Anstand, ohne Ehre und am Ende viel zu spät handelte.“
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Für die katalanischen Medien, die dem FC Barcelona sehr nahe stehen, war das Transfer-Versagen des „Feindes“ aus der Hauptstadt gefundenes Fressen. „Madrid und Florentino blamieren sich. De Gea war schon ein Galaktischer, Navas bereits mental auf dem Weg nach Manchester. Ein riesiges Chaos, das vor allem dem Image Madrids schadet“, schrieb beispielsweise die Tageszeitung SPORT.
¡Saludos a tod@s!. El ‘fiasco’ del Madrid con De Gea, en nuestra portada de hoy: pic.twitter.com/ntjEDn80nb
— Diario SPORT (@sport) 31. August 2015
„De Gea befindet sich in der Vorhölle“
Für die englische Presse gab es eher Grund zur Aufregung als zum Schmunzeln. Nahezu alle großen Zeitungen hatten ihre Dienstagsausgaben schon um 23 Uhr fertig und ihre Titelblätter mit der Meldung „De Gea wird ein Madrilene“ veröffentlicht. Tausende Ausgaben waren bereits gedruckt und mussten weggeworfen werden. Die Journalisten kamen nicht um eine Nachtschicht herum. THE GUARDIAN meinte: „Das ist eine unglaubliche Farce! De Gea befindet sich in der Vorhölle.“
David de Gea in limbo after missed deadline stalls Real Madrid move | @DTguardian http://t.co/fl2yngXxk2 (Pic: Getty) pic.twitter.com/i7yHRrJ8aG
— Guardian sport (@guardian_sport) 31. August 2015
Die sozialen Netzwerke lachen
Auf Facebook, Twitter und Co. dagegen wurde die bürokratische Panne mit Humor und Schadenfreude begrüßt. Die Frage, die sich sowohl Real Madrid als auch Manchester United wohl oder übel stellen müssen: Wie ist so etwas im 21. Jahrhundert möglich?
Real Madrid trying to open Manchester United’s document.. https://t.co/jI6TuJD8Or
— TheSPORTbible (@TSBible) 31. August 2015
#DeadlineDay memes: All the latest as the internet reacts to football’s GREATEST day http://t.co/BRMdmdwtB1 pic.twitter.com/2BGuBHUiiY
— MailOnline Sport (@MailSport) 1. September 2015
Makes sense. pic.twitter.com/qOPJngzWsn
— M.A.J (@UltraSuristic) 31. August 2015
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