
„Ich habe dazu nichts zu sagen“
MADRID. Er ist mit dabei. Wenn Real Madrid am Samstag in Bilbao gegen den Athletic Club in die neue Pflichtspiel-Saison startet (21:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN), wird Federico Valverde mitwirken können. Der Uruguayer hatte sich dessen wegen einer im Raum stehenden Sperre lange nicht sicher sein können. Grund: Die Schläge im Parkhaus des Estadio Santiago Bernabéu am 8. April gegen Álex Baena, Profi des FC Villarreal.
Baena soll sich im Januar beim Duell beider Mannschaften im Copa-del-Rey-Achtelfinale lustig darüber gemacht zu haben, dass Valverdes schwangerer Partnerin Mina Bonino eine Fehlgeburt droht („Heul doch, dass dein Sohn nicht geboren wird“) – was sich von ärztlicher Seite aus letztlich als falsch erwies.
„Ich habe dazu nichts zu sagen und ein sehr ruhiges Gewissen“, kommentierte Valverde den Vorfall in einem Interview mit dem spanischen Magazin MADRIDISTA REAL nun öffentlich erstmals und gleichermaßen auch knapp.
Valverde gegen Baena: Fall ad acta gelegt
Der Spanier hatte den Real-Star wegen der Attacke bei der Polizei angezeigt. Die Ermittlungen wurden später aber eingestellt, weil der Aussage von Baena nicht recht geglaubt wurde, im Widerspruch zu Videoaufzeichnungen aus dem Bernabéu-Parkhaus stand. Valverde musste dementsprechend keine zivilrechtlichen Konsequenzen mehr befürchten, auch eine sportliche Sperre zu Beginn der Spielzeit 2023/24 erledigte sich – auch wenn es gar nicht im sportlichen Rahmen zu der Auseinandersetzung gekommen war.
Valverde strebt bei Real Madrid Kapitänsamt an
Vor dem Hintergrund seines bekannten Traums, irgendwann mal das Kapitänsamt beim noblen Real zu übernehmen, tat der Prügel-Skandal dem 25-Jährigen nicht unbedingt gut. Andererseits zeigt das aber auch: Es liegt ihm viel daran und er scheut sich nicht, das zu verteidigen, was ihm wichtig ist.
Wer bei dem weißen Ballett die Binde trägt, regelt ohnehin die Historie. Das Gesetz: Wer dem Kader der Profis am längsten ohne Unterbrechung angehört, ist Kapitän. Dass Valverde diese Rolle früher oder später ausfüllt, ist aufgrund seines Alters nicht unwahrscheinlich. Mit Nacho Fernández (33), Luka Modrić (37), Daniel Carvajal (31), Toni Kroos (33) und Lucas Vázquez (32) befinden sich in der Rangordnung nur noch fünf Akteure vor ihm, deren Real-Ende auch jeweils näher ist. „Kapitän von Real Madrid zu sein, ist die Folge eines langen Aufenthalts und von Arbeit. Es ist kein Geschenk“, so Valverde. Diese Aufgabe sei mit „Stolz, Erfahrung und Verantwortung“ verbunden.
Anderer Klub als Real Madrid? „Die Frage stellt sich gar nicht“
Allerdings: Abgesehen von all den Titelerfolgen wäre das Kapitänsamt für den Südamerikaner auch nur ein i-Tüpfelchen. Allein ein Teil der Königlichen zu sein, begeistert ihn immer noch ungemein. So sehr, dass er es nicht versteht, wenn man von ihm wissen möchte, warum er denn Offerten anderer Vereine ablehnte.
„Diese Frage stellt sich gar nicht, die Antwort ist die einfachste der Welt. Wenn man zum besten Klub gehen kann, warum dann zu einem anderen gehen? Ich hatte es mir nie erträumt, dass ich beim besten Klub der Welt spielen könnte. Es gibt immer noch Tage, an denen ich nicht glauben kann, dass das wahr ist. Ich bin jeden Tag dankbar, bei Real Madrid trainieren zu können. Ich spiele mit den Besten der Welt zusammen. Ist das nicht unglaublich?“, meinte Valverde, der ein ähnliches Prädikat verwendet, wenn er mit dem türkischen Youngster Arda Güler konfrontiert wird: „Er besitzt viel Talent und hat einen hervorragenden linken Fuß. Ich bin mir sicher, dass er uns viel geben kann. Er ist sehr jung und man sollte ihm nicht vom ersten Tag an alles abverlangen.“
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