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Super-League-Chef Pérez alarmiert: „Unser geliebter Sport ist krank“

Florentino Pérez hält den Fußball für „krank“ und schlägt Alarm. Real Madrids Präsident verleiht der Notwendigkeit eines Wettbewerbs wie der Super League Nachdruck, verteilt dabei auch eine Spitze gegen Paris Saint-Germains Boss Nasser Al-Khelaïfi. Das Estadio Santiago Bernabéu umzubenennen und seinen eigenen Namen zur Verfügung zu stellen, lehnt Pérez entschieden ab.

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Florentino Perez Real Madrid
Pérez bei der Mitgliederversammlung 2022 von Real Madrid – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Real Madrid: Pérez spricht bei Mitgliederversammlung

MADRID. Nach 2020 und 2021 wegen der Coronavirus-Pandemie hat Real Madrid seine Jahreshauptversammlung am Sonntag wieder mit der physischen Präsenz einiger seiner „Socios“ (Mitglieder) abgehalten. Bei dieser wurde seitens der Führungsriege um Präsident Florentino Pérez unter anderem der bereits Mitte September veröffentlichte Finanzbericht zur zurückliegenden Saison nochmals vorgetragen. Dazu wurde abgestimmt über den neuen Ehrenpräsidenten und die Fusion mit einem Fünftligisten.

Neben zudem üblichen Dank- und Lobsagungen gegenüber den abgewanderten Marcelo, Casemiro, Gareth Bale, Isco, selbst Luka Jović und Borja Mayoral sowie dem aktuellen Trainer Carlo Ancelotti und Ex-Basketballcoach Pablo Laso thematisierte Pérez in seiner Rede speziell die aktiv nur noch von Real, Juventus und dem FC Barcelona verfolgte Super League, deren Vorsitzender er ist, sowie den Umbau des Estadio Santiago Bernabéu.

REAL TOTAL fasst das Wichtigste zusammen.

Pérez-Spitze: PSG-Boss „erinnern, wer Real Madrid ist“

FLORENTINO PÉREZ über…

…die Super League: „Um ein Problem zu lösen, muss man erkennen, dass es existiert. Nur so kann man nach Lösungen suchen. Unser geliebter Sport ist krank, verliert die Führung als Global Player. Die jungen Menschen interessieren sich immer weniger für ihn. Das ist eine Tendenz, die man umkehren muss, bevor es zu spät ist. Die neuen Generationen bevorzugen andere Shows wie Online-Plattformen oder Videospiele. Sie wollen ein Qualitätsprodukt, das der Fußball ihnen nicht gibt, denn die aktuellen Wettbewerbe locken nicht an – zumindest bis zu ihren Schlussphasen. Bei allem Respekt vor den nationalen Ligen müssen die großen europäischen Ligen das ganze Jahr über Spiele im Angebot haben. Spiele, die die jungen Leute zurückbringen. Der Fußball braucht ein professionelles, modernes und transparentes Management, um ein Produkt von Qualität und Interesse anzubieten, das Begeisterung und Leidenschaft wiederherstellt. Wir müssen den Verfall stoppen. Deshalb haben wir den Schritt unternommen, einen Wettbewerb wie die Super League anzubieten. Wenn wir nichts dagegen tun, handeln wir schlecht. Die Super League wäre kein geschlossener Wettbewerb, da 25 Prozent ihrer Plätze offen wären. Der Präsident der ECA (Nasser Al-Khelaïfi führt die European Club Association an; d. Red.) sagte, Madrid hätte Angst davor, in den Wettkampf zu gehen. Man müsste ihn aber mal daran erinnern, wer Real Madrid ist.“

…die Ablehnung gegenüber der geplanten Spitzenliga: „Man kann gegen das Format der Super League sein, sollte die Debatte aber nicht schließen. Die europäische Justiz stellt das Fußballmonopol der UEFA bereits in Frage. Das Gericht wird mit seiner Entscheidung die Zukunft dieses Sports prägen. Von da an werden wir daran arbeiten, den aktuellen Trend umzukehren. Wir müssen eine Debatte ohne Druck führen. Niemand soll Real Madrids Engagement in diesem Sport anzweifeln.“

„Die Daten sind erschütternd“

…den Fußball im Vergleich zu anderen Sportarten: „Die UEFA stockt den Wettbewerb mit Spielen zwischen belanglosen Teams auf. Das wird den Niedergang des europäischen Fußballs nur beschleunigen. Laut FORBES liegt Real Madrid auf Platz 13 der wertvollsten Sportvereine der Welt. Zuvor waren wir Fünfter. Es gibt nur drei Fußballklubs unter den Top-20. Über den Trend lässt sich nicht diskutieren. In den USA müssen sie etwas sehr gut machen und im alten Europa sehr schlecht. Die audiovisuellen Einnahmen der NFL, wo die Teams nur acht Spiele Zuhause spielen, haben die der Champions League übertroffen.

…den Fußball im Vergleich zum Tennis: „Wenn wir uns die Legenden des Tennis ansehen, haben (Rafael) Nadal und (Roger) Federer in 15 Jahren zum Beispiel 40 Mal gegeneinander gespielt. Nadal und (Novak) Djoković haben in 16 Jahren bisher 59 Spiele bestritten. Ist das langweilig? Diese historischen Duelle haben dem Tennis insgesamt, allen Spielern und allen Turnieren Auftrieb gegeben, denn der Tennis wird durch die Duelle zwischen den Besten gestärkt. Warum ist der Fußball nicht so organisiert? Beim Fußball hingegen sind die Daten erschütternd. Wenn wir uns den letzten Finalisten der Champions League ansehen, Liverpool, ein historischer Klub mit sechs Europapokalsiegen, stellt sich heraus, dass wir in 67 Jahren nur neunmal gegen ihn gespielt haben. Und nur dreimal hier in Madrid. Und wenn Sie sich unsere Champions-League-Duelle mit dem früheren Champion Chelsea ansehen, stellt sich heraus, dass wir gegen in der Geschichte des Europapokals nur viermal gespielt haben. Die vier Duelle der letzten zwei Jahre. Was bringt es, Fans auf der ganzen Welt diese Spiele vorzuenthalten? Um einen Vergleich anzustellen: Wenn die UEFA den Tennis organisieren würde, hätten wir in der gesamten Geschichte kaum zwei oder drei Spiele zwischen Nadal und Federer gesehen.“

Real Madrid wird Bernabéu-Stadion „nie“ umbenennen

…das Estadio Santiago Bernabéu: Vor drei Jahren wurde mit den Arbeiten begonnen und heute können wir sagen, dass der Traum der Madridistas kurz vor der Verwirklichung steht. Das Ziel ist, dass der Umbau bis nächsten Sommer abgeschlossen ist. Das neue Bernabéu wird einer der attraktivsten Freizeitorte in Europa sein, wenn nicht der attraktivste. Es ist einer der größten und komplexesten Umbauten, die es auf dem Kontinent momentan gibt. Die Spiele währenddessen auszutragen, war eine kolossale Herausforderung. Das Einfahren des Spielfelds wird es erlauben, andere Events zu veranstalten, ohne dass der Rasen darunter leidet. Alles dank eines riesigen unterirdischen Gewächshauses, das einem siebenstöckigen Gebäude entspricht. Dafür wurde ein Erdreich gegraben, das 30 olympischen Schwimmbecken entspricht.“

Umbau dauert nicht mehr lange | Alle Videos

drohne bernabeu umbau august 2022 obras

Bernabéu: Neues Drohnen-Video

Man kann es nur wiederholt sagen: einfach spektakulär! Real Madrid hat mal wieder... weiterlesen

…Forderungen, man solle eine Anlage bei Real allmählich auch etwas nach ihm benennen: „Wir werden den Namen des Estadio Santiago Bernabéu nie ändern. Wenn man meinen Namen irgendwo verwenden will, dann werde ich schon sagen, wo. Aber nicht beim Stadion, denn Bernabéu hat sich sogar bis hin zu einer Marke entwickelt. Ich würde mich nicht gut damit fühlen. Ich sage es mit Nachdruck: Ich werde den Stadionnamen nie ändern.“

…Karim Benzema: „Benzema wurde bereits von der UEFA zu Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet und in den nächsten Tagen (17. Oktober; d. Red.) wird er mit dem Ballon d‘Or gekürt. Niemand zweifelt daran.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Guter Comment...
In Amerika kommen alle Spiele der Nfl im Free Tv und man bezahlt keinen Jimmy.
Viel Werbung aber in Amerika ist selbst die geil.
Bin selber grosser Football Fan und ich finde wir brauchen kürzere dafür intensivere Spielzeiten.Zb 3 x 15 min.

Mit Real Time....Das heisst effektive Spielzeit.
Cheerleader finde ich auch super zum Zuschauen.
Sag mir bitte dass das ironisch gemeint ist.
Kann doch nicht dein Ernst sein, was du da erzählst.
 
Es wirkt besonnener und mehr einladend als noch bei der ersten Ankündigung.
Wovon ich aber fest ausgehe ist, das Ceferin und sein heimlicher Boss Al Khelaifi auch bei den sanftesten Tönen all ihre Einflüsse geltend machen würden um eine SL zu verhindern, deren Präsident Perez ist.

Sie können dort ungehindert wie in einer Diktatur wilde Sau spielen, Finanzen drehen und wenden wie es ihnen beliebt und verfehlte finanzielle Verpflichtungen mit kleinen Strafen vom Tisch fegen und es dabei noch unter dem Deckmantel der legalen Möglichkeiten verkaufen.
UEFA oder auch FIFA sind so unterwandert von korrupten Nutznießern, das man hier einen Cut machen müßte um überhaupt die Chance auf Besserung zu bekommen.

Mal ehrlich, dies Scheiße ( sorry ) zieht sich doch seid Ewigkeiten.
Sollte Perez hier am Ende bestehen und dabei meine ich nicht einmal unbedingt das erreichen der SL, dann darf man ihm eine Statue bauen. Bin mir sicher, das die meisten schon eingeknickt wären.
Siehe bsp. Rummenigge, auch ein damaliger Befürworter und nun Ceferins Nutznießer.und nun Gegner der SL.

Freue mich schon auf die Reaktion der beiden Verbrecher !

Gruß, Gato
Bin mal kurz in den Kübel k….n

Der Wiederstand der UEFA wäre natürlich vorprogrammiert, weil sie ihre Monopolstellung logischerweise nicht verlireren wollen, unabhängig davon wie Perez das Ganze angegangen ist. Dennoch ist einerseits der erste Eindruck von etwas neuem und andererseits die Art und Weise, wie man etwas darstellt, absolut entscheidend. Und hier ist Perez halt leider amateurhaft mit Anlauf in sämtliche Fettnäpfchen gesprungen.

Wie ich die allgemeine Lage einschätze, sind viele Vereine nicht zufrieden mit der Monopolstellung der UEFA, die ihre Wettbewerbe immer noch mehr aufbläht und noch mehr Gelder für sich abschätz. Das hätte ein sehr guter Nährboden für die Super League als Alternative und Gegenpool zur UEFA sein können.

In der heutigen Ansprache hat Perez vieles richtig gemacht, daher um so erstaunlicher, dass es damals nicht gemacht hat. Fussball verliert an Einfluss und Aufmerksamkeit -> die UEFA hat eine Monopolstellung -> es gibt immer mehr Spiele -> wir haben die Super League als Alternative entwickelt -> wir erwarten XY Mehreinnahem -> die SL steht jedem Verein, der sich qualifizieren kann, offen -> wir haben folgendes Modell zur Verteilung der Mehreinnahmen in der Fussballwelt, auch Vereine ausserhalb der Super League profitieren indirekt davon.

Hätte er das ganze so vorgetragen, bin ich überzeugt, dass viele Vereine und Fans die SL nicht sofort verteufelt und sich das Konzept zumindest angeschaut hätten. Die UEFA hätte natürlich genauso getobt, aber mit etwas Geschick hätte man das Ganze als "seht her, die UEFA fürchtet um ihr Monopol, wir hatten recht" framen können.

Was Perez im Frühling 2021 stattdessen vorgetragen hat, war in etwa: Fussball interessiert niemanden mehr -> 90% der Verein und Fans interessieren niemanden -> wir haben die SL als geschlossenes System für ein Hand voll auserwählte Elitevereine gegründet, die alle Kohle unter sich aufteilen -> wer nicht einverstandne ist hat keine Ahnung von irgendwas

Dass das bei einer Mehrheit der Fans und Vereinen nicht gut ankommen wird, hätte dir davor jeder, der etwas Ahnung von Vermarktung und Selbstdastellung hat, sagen können. Zudem war ein Steilpass an die UEFA znd El Khalifi, sich als Retter und Verteidiger des klassischen Fussballs und der kleinen Vereine zu iszenieren, was sie auch wunderbar getan haben, und Perez ist nun der geldgeile Sack, der den Hals nicht voll genug bekommen konnte und nun blöd aus der Wächse guckt.

Dass er an der SL festhält, spricht für seinen Kampfgeist und sollte er sie trotz allem irgendwann durchboxen können, hat er meinen Respekt, vielleicht wird die allgemeine Situation irgendwann auch so unerträglich, dass die Vereine von sich aus mitmachen, weil es wirklich keine Alternativen mehr gibt. Aber mit diesem Interview bei Chingurito im Frühling 2021 hat sich Perez selber ins Knie geschossen und eine grosse Chance zumindest teilweise vermasselt. Normalerweise kann er so etwas im Schlaf, daher ist es um so trauriger, vielleicht war er sich in diesem Moment etwas gar sicher, was zu Arroganz führen kann, ich weiss es nicht. Das heute war der Perez, den es damals gebraucht hätte.


So wie ich das verstehe, soll die SL nicht vollkommen offen sein. Da sehe ich das Hauptproblem, was den fairen Wettbewerb betrifft. Ich glaube, der faire Wettbewerb soll hier ein Stück weit aus Vermarktungsgründen geopfert werden.

Ich glaube, dass die SL für Mannschaften mit klangvollen Namen gedacht ist. Und das aus neutraler Fan-Sicht wesentlich attraktiver, auch wenn es nicht ganz fair ist, weil die Leistung der Vereine mit kleinem Namen nicht ausreichend honoriert wird.

Beispiel:
Nehmen wir mal an, dass Brighton & Hove Albion dieses Jahr seinen 4. Platz in der Premier League bis zum Saisonende halten kann. In der CL wären sie durch ihre Leistung vertreten. In der SL hätten sie aber vermutlich nix zu suchen, da der Verein viel zu unattraktiv für das internationale Publikum ist. Die überwiegende Mehrheit der Fussballfans will vermutlich Liverpool und ManU sehen. Ein Spiel Brighton & Hove Albion gegen Dynamo Kiew schaut sich keiner an. Liverpool oder ManU gegen Dynamo Kiew kucken die Leute.

Ich glaube das meinte Perez auch, als er sagte, die UEFA zeigt zu viele unwichtige/uninteressante Spiele.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich das weiter entwickeln wird.

Aus meiner Sicht ist es halt sowohl für den langfristigen Erfolg des Konzepts SL als auch für die Akzeptanz in der restlichen Fussballwelt absolut entscheidend, dass die SL nicht komplett geschlossen ist.

Die ursprüngliche 2021 vorgestellte Variante sah ein komplett geschlossenes System vor, bei dem ich mehrere Probleme sehe:

- es profitieren nur die Vereine, die sowieso Teil der Liga sind, und meistens eh schon mehr als genug Geld haben, der Rest der Fussballwelt profitiert allenfalls indirekt von einer allgemein gesteigerten Aufmerksamkeit für den Fussball, das ist zu Wage, um eine Mehrheit davon zu überzeugen

- durch das geschlossene System haben die Vereine keinerlei Anreiz sich Mühe zu geben, sie haben die Einnahmen ja sowieso auf sicher und können nicht aus der Liga fallen, was dem Potenzial von Spielen zwischen namhaften Klubs schaden kann, niemand mag Spiele, die quasi einfach runtergespielt werden, ob nun Freiburg gegen Sunderland spielt oder Real gegen Chelsea ist dabei 2trangig

- während das Konzept zu Beginn sicher für Begeisterung sorgen und neue Fans anlocken kann, zweifle ich bei einem geschlossenem System am langfristig Erfolg des Konzepts. Ein Reiz von grossen Namen in der CL ist doch eben gerade, dass es diese Paarungen nicht jedes Jahr gibt und sich die Karten jedes Jahr wieder neu mischen. Spielen Real und Milan 4 mal im Jahr in Form eines Freundschaftskicks gegeneinander, lutscht sich der Reiz auch sehr schnell ab und wir stehen wieder am Ausgangspunkt

Die aktuelle Version der SL sieht dagegen eine zu 25% offene Liaga vor. Ich stelle mir darunter vor, dass zum Beispiel die 5 letzten Vereine nach einer Saison aus der SL ausscheiden und dafür 5 neue, die gewisse Kriterien erfüllen, in der nächsten Saison teilnehmen. In dieser Version sehe ich deutliche Verbesserungen der oben genannten Probleme:

- es profitieren nicht nur die gesetzten paar Vereine von der SL, sondern Klubs wie z.B. Dortmund, Napoli, Sevilla oder Everton hätten die Chance, sich über gute Leistungen für die SL zu qualifizieren und direkt von den Einnahmen zu profitieren. Die genauen Qualifikationskriterien müsste man natürlich noch ausarbeiten, aber vielleicht kann men Art Vor Turnier wie bei der CL machen. Für Brighton & Hove Albion wäre es natürlich sehr schwierig, direkt in die SL reinzukommen. Aber dadurch dass sie hier nicht geschlossen ist, ist die Chance deutlich grösser, dass Gelder und Aufmerksamkeit nach untern durchfliessen, wovon auch Brighton und viele weitere profitieren könnten. Dadurch dürfte diese Version deutlich mehrheitsfähiger sein

- dadurch dass die Liga nicht komplett geschlossen ist und die Vereine nicht automatisch gesetzt sind, haben sie auch mehr Anreiz, sich während der Saison Mühen zu geben, um in der SL zu bleiben, was unter dem Strich für spannendere und bessere Spiele sorgen sollte

- dadurch, dass die Liga jede Saison neu zusammengsetzt wird, nützt sich das Konzept weniger schnell ab und es bleib eine gewisse Spannnung und jährlich Erneuerung erhalten

Die SL muss also nicht komplett offen oder fair sein, um Erfolg haben zu können, aber es braucht klare Regeln und Möglichkeiten, wie der Rest der Fussballwelt davon profitieren kann.

Bei Modell 2 opfert man einen Teil des fairen Wettbewerbs und nütuzt die Strahlkraft von grossen Namen, um neue Einnahmen zu generieren, durch das nich komplett geschlossene System haben aber viele Vereine die Möglichkeit, entweder direkt von der SL oder zumindest indirekt durchsickernde Einnahmen und Aufmerksamkeit zu profitieren.

Modell 1 ist einfach ein Schneeball System, bei dem bereits ein paar gut betuchte Topvereine noch mehr kassieren. Dieses Modell löst werder das Grundproblem langfristig noch ist es in irgend eine Form mehrheitsfähig, wie wir ja klar gesehen haben.

Den Fokus des Abwendens vom Fußball, auf Netflix und Computer spielende Gören zu reduzieren, greift etwas zu kurz. Der ehemalige Volkssport verschwindet zusehends in für viele Fußball Ottonormalverbraucher zu teuren Abonnements, mittlerweile benötigt man sogar gleich mehrere Abos, um die Saison seines Herzensklubs vollends zu verfolgen. Dazu kommen Eintrittspreise in Spanien jenseits von 100€ und dies alles dient dazu, die immer weiter steigenden Ablösesummen, Gehälter und Provisionen/Bonusse für Spieler und Familienangehörige zu finanzieren. Dazu kommt die permanente Aufblähung des Spielplans, mit absurden Wettbewerben a la Nation League, oder einem spanischen Supercup, der auf einem anderen Kontinent ausgetragen wird. Die Durchführung von WM Turnieren in Staaten wie Katar, mit allen Begleitumständen wie Bestechung, politischen Verknüpfungen und Ausbeutung von Arbeitskräften, und wiederum die Aufblähung des Teilnehmerfeldes bei WM/EM, tun ihr übriges hinzu. Davon das in den Gremien der UEFA/FIFA gefühlt nur noch korrupte Personen sitzen, die bereitwillig den Al Khelaifis und Investoren der Welt die Bühne bereiten, fang ich lieber gar nicht erst an...

Du sprichst einen sehr wichtigen Punkt an, und auch einer, der definitiv noch gelöst werden muss, wenn die SL grossfklächigen Erfolg haben soll.

Ich bin einer dieser ominösen jungen Leute. Und ich schaue nicht weniger Fussball, weil es mich nicht mehr interessieren würde, sondern weil ich mir schlichtweg nicht 9080 Exklusivabos für 87987899$ monatlich leisten kann und will. CL Abende mit der Familie vor dem Bildschirm hatten jahrzehntelang Tradition, nun nicht mehr, weil schlichtweg nicht mehr bezahlbar.

Accessability aka breiter und bezahlbarer Zugang ist absolut essenziell für den nachhaltigen Erfolg eines Mediums, auch bei der SL. Viele Leute wenden sich wie du sagst, weil sie sich all die verschiedenen Streamingdiesnte und Saisonkarten schlichtweg nicht mehr leisten können, gleichzeitig vegrault man sich mit immer mehr Globalisierung die lokalen und traditionellen Fans. Auch Kleinvieh macht Mist, ein SL Abo für 100 Euro im Monat wird floppen, auch wenn wir jede Woche nen Clasico spielen würden.
 
Auch wenn ich die Korruption bei UEFA und FIFA verabscheue, der nächste Mega Wettbewerb würde auch nur wenige Jahre brauchen bis dort die Korruption ihren Lauf nimmt. Wie viel Geld will man uns noch aus der Tasche ziehen?
Perez hat mit vielem Recht aber seine Schlussfolgerungen beeindrucken mich nicht. Wenn wir mit NFL Teams mithalten wollen müssen wir im US TV zur Prime Time präsent sein, heißt für mich noch mehr Real Spiele die an mir vorbei gehen weil ich, leider, einem Job nachgehen muss um die ganzen Abos überhaupt bezahlen zu können...der europäische Markt ist kein Wachstumsmarkt für Fußball, schon gar nicht wenn die kleinen Fußball nur noch von YouTube Clips kennen, da sie sich die Abos nicht leisten können.
 
Auch wenn ich die Korruption bei UEFA und FIFA verabscheue, der nächste Mega Wettbewerb würde auch nur wenige Jahre brauchen bis dort die Korruption ihren Lauf nimmt. Wie viel Geld will man uns noch aus der Tasche ziehen?
Perez hat mit vielem Recht aber seine Schlussfolgerungen beeindrucken mich nicht. Wenn wir mit NFL Teams mithalten wollen müssen wir im US TV zur Prime Time präsent sein, heißt für mich noch mehr Real Spiele die an mir vorbei gehen weil ich, leider, einem Job nachgehen muss um die ganzen Abos überhaupt bezahlen zu können...der europäische Markt ist kein Wachstumsmarkt für Fußball, schon gar nicht wenn die kleinen Fußball nur noch von YouTube Clips kennen, da sie sich die Abos nicht leisten können.

Ich bin und war schon immer Fan des Europapokals und seines Nachfolgers CL, Spiele gegen München, Liverpool und Co. sollen etwas Besonderes bleiben, allein deswegen interessiert mich diese SL nicht. Permanente Vergleiche zwischen diesen Vereinen würden meinen Fußball Verdruss eher noch bestärken, dass hauptsächlich wir die Kosten diesen Projekts tragen müssten, sollte zudem klar sein.

Auch wenn Perez Vortrag dieses Mal etwas besser klang, überzeugen mich seine Gedanken/Schlussfolgerungen weiterhin nicht wirklich. Was soll das berufen auf diese imaginäre Forbes Liste? Welchen Wert für die Bemessung der Popularität einer Sportart, sollen diese von einem amerikanischen Wirtschaftsmagazin ersonnen Zahlen bitte haben?
Der Vergleich mit dem Tennissport? Die häufigen Duelle der Federers und Nadals, kamen auch nur zustande, weil sie nun mal über zwei Jahrzehnte die Besten waren und sie sich vorher in vielen verschiedenen Turnieren, gegen diverse "normale Tennisspieler" durchsetzen mussten, und nicht weil sie in einem relativ geschlossen, meinetwegen 10.Mann Zirkus, von einer Stadt zur nächsten zogen, um den Wochenbesten zu ermitteln.

Perez hätte lieber vor Jahren seinen Einfluss in der UEFA/ECA benutzen sollen, um mit anderen Vereinen/Verbänden Allianzen zu bilden, gegen Investoren im Fußball, die in England mittlerweile schon eine real existierende SL erschufen, für ein rechtlich abgesichertes und damit klar durchführbares FFP, und dem bekämpfen von Korruption und emporkommen von Gestalten wie Al-Khelaifi.

Bei allen Verdiensten für unseren Verein, für mich konstruiert Perez dort einen Popularitätsverlust des Fußballs, den es akut max. in einigen wenigen südeuropäischen Ländern geben mag. Den bekämpft man aber nicht mit einem neuen Wettbewerb, neuen Regeln, Spielzeitveränderungen oder noch mehr Einnahmen. Dies hat zum Teil auch mit politischen/wirtschaftlichen Entwicklungen zu tun, das Geld sitzt bei Spaniern, Italienern oder Portugiesen nach diversen Krisen, eben nicht mehr so locker. Wenn man die Preise für Abos oder Stadionbesuche wieder senken würde, und damit jeder sozialen Schicht den Zugang zum Sport wieder ermöglichen würde, könnte man dem relativ leicht entgegenwirken, dafür müssten die Protagonisten natürlich wieder weniger verdienen und vor allem die Sonderstellung der Premier League aufgelöst werden. Ja, die Geister die ich rief...

PS: Die Abschaffung von Geldscheffelwettbewerben wie Nations League, Teilnehmerfeldaufblähungen bei und eine transparentere Vergaben von WM/EM-Turnieren, Ausdehnung der KLUB-WM etc., könnte dem evtl. Sättigungsgefühl ebenfalls entgegenwirken. Die Verknappung und gleichzeitig breiterer Zugang fürs normale Publikum, einfach mal ausprobieren...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin und war schon immer Fan des Europapokals und seines Nachfolgers CL, Spiele gegen München, Liverpool und Co. sollen etwas Besonderes bleiben, allein deswegen interessiert mich diese SL nicht. Permanente Vergleiche zwischen diesen Vereinen würden meinen Fußball Verdruss eher noch bestärken, dass hauptsächlich wir die Kosten diesen Projekts tragen müssten, sollte zudem klar sein.

Auch wenn Perez Vortrag dieses Mal etwas besser klang, überzeugen mich seine Gedanken/Schlussfolgerungen weiterhin nicht wirklich. Was soll das berufen auf diese imaginäre Forbes Liste? Welchen Wert für die Bemessung der Popularität einer Sportart, sollen diese von einem amerikanischen Wirtschaftsmagazin ersonnen Zahlen bitte haben?
Der Vergleich mit dem Tennissport? Die häufigen Duelle der Federers und Nadals, kamen auch nur zustande, weil sie nun mal über zwei Jahrzehnte die Besten waren und sie sich vorher in vielen verschiedenen Turnieren, gegen diverse "normale Tennisspieler" durchsetzen mussten, und nicht weil sie in einem relativ geschlossen, meinetwegen 10.Mann Zirkus, von einer Stadt zur nächsten zogen, um den Wochenbesten zu ermitteln.

Perez hätte lieber vor Jahren seinen Einfluss in der UEFA/ECA benutzen sollen, um mit anderen Vereinen/Verbänden Allianzen zu bilden, gegen Investoren im Fußball, die in England mittlerweile schon eine real existierende SL erschufen, für ein rechtlich abgesichertes und damit klar durchführbares FFP, und dem bekämpfen von Korruption und emporkommen von Gestalten wie Al-Khelaifi.

Bei allen Verdiensten für unseren Verein, für mich konstruiert Perez dort einen Popularitätsverlust des Fußballs, den es akut max. in einigen wenigen südeuropäischen Ländern geben mag. Den bekämpft man aber nicht mit einem neuen Wettbewerb, neuen Regeln, Spielzeitveränderungen oder noch mehr Einnahmen. Dies hat zum Teil auch mit politischen/wirtschaftlichen Entwicklungen zu tun, das Geld sitzt bei Spaniern, Italienern oder Portugiesen nach diversen Krisen, eben nicht mehr so locker. Wenn man die Preise für Abos oder Stadionbesuche wieder senken würde, und damit jeder sozialen Schicht den Zugang zum Sport wieder ermöglichen würde, könnte man dem relativ leicht entgegenwirken, dafür müssten die Protagonisten natürlich wieder weniger verdienen und vor allem die Sonderstellung der Premier League aufgelöst werden. Ja, die Geister die ich rief...

PS: Die Abschaffung von Geldscheffelwettbewerben wie Nations League, Aufblähung und eine transparentere Vergaben von WM/EM-Turnieren, Ausdehnung der KLUB-WM etc., könnte dem evtl. Sättigungsgefühl ebenfalls entgegenwirken. Die Verknappung und gleichzeitig breiterer Zugang fürs normale Publikum, einfach mal ausprobieren...

So sehr mir die CL auch am Herzen liegt und sie der Wettbewerb im Fussballgeschäft ist, dessen Ausstrahlung mit dem größten Prestige einhergeht, so sehr verstehe ich die Probleme auf der anderen Seite.
Ich bin kein Finanzexperte, aber Tickets, Abos und generell Preise so zu gestalten, das alle Schichten der Gesellschaft Zugang bekommen ist zwar ein Traum, ich denke aber nicht die Lösung des Problems. Gerade Real Madrid mit einem vielfachen an Fans anderer Vereine sollte hier keine Probleme haben, werden Sie aber bekommen wenn Investoren weiter unerschöpflich mit den Seegen anderer wilde Sau spielen dürfen.

Eigentlich verstehe ich deinen Einwand schon, gerade weil auch ich ja schon immer genau dieses Turnier wie kein anderes im Fussball verfolgt habe und dieser Verein auch wie keine zweiter mit diesem Turnier in Verbindung gebracht wird. Man fühlt sich hier zu Hause, es ist der Wettbewerb den die Spieler gewinnen wollen und auch der Wettbewerb, warum Spieler gezielt ihre Transfers lenken.
Vielleicht hätte Perez wie Du sagst vor Jahren einen anderen Weg einschlagen sollen, bedeutet das jetzt es ist alles zu spät ?
Ich denke Fehler sind begangen worden, ob bei der Wahl, der Vergabe, beim FFP oder sonst wo. Für mich heißt das aber nicht der Zug ist abgefahren, denn ich glaube wirklich das etwas passieren muss und ich möchte nicht so egoistisch sein und alles weiterhin gewähren lassen, nur um meine geliebte CL weitersehen zu dürfen.

Ja es wäre einschneidend und wahrscheinlich würde es auch verdammt weh tun. Meine Hoffnung ist aber, das Perez soviel Druck erzeugt, das man gezwungen ist, sich mit den Vereinen an einem Tisch zu setzen und nicht mehr im Alleingang über die Vereine entscheidet. Mag sein das ich ein bisschen zu viel Träume und der Realität fern bleibe, aber ich ziehe meinen Hut vor jedem, der sich solch einer Insitution in den Weg stellt und sich wehrt. Denn das etwas getan werden muss sollte klar sein.


Ich stelle es noch einmal klar. Ich möchte in meinem Traumszenario für immer in der CL verbleiben, es ist mein Lieblingsturnier.
Leider glaube ich aber auch nicht daran, das alles so einfach sein könnte wie es aussieht, es sei denn man beugt sich.
Mittlerweile ist zu viel passiert, gerade in Richtung Real Madrid und bei allem was Perez vielleicht auch verpennt hat, er stellt sich dem und knickt nicht beim ersten drohen ein und gerade wenn ich sehen muss wer und was da droht, dann gefällt mir sein Weg.
Ich hoffe das Ziel stellt am Ende alle zufrieden und ja, natürlich auch weiterhin die CL.
Und lasst mich verdammt nochmal träumen !!!


Gruß, Gato
 

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