
„Cristiano verbringt viel Zeit mit den Freistößen“
MADRID. Mal bleiben sie in der Mauer hängen, mal gehen sie zu unplatziert aufs Tor, mal verfehlen sie ihr Ziel um mehrere Meter – Cristiano Ronaldo kann seinen jahrelangen Ruf als einer der besten Freistoßschützen der Welt mittlerweile nicht mehr rechtfertigen. 79 Prozent der Leser von REAL TOTAL sind sich sogar einig: CR7 sollte sein Amt als erster Standardspezialist abgeben.
Wäre Carlo Ancelotti noch Trainer von Real Madrid, hätte der 30-jährige Ausnahmekönner von der portugiesischen Insel Madeira sein uneingeschränktes Vertrauen am ruhenden Ball. „Erst einmal: Einen Freistoß zu schießen, ist nicht leicht“, gab der momentan vereinslose Übungsleiter aus Italien im Gespräch mit GOAL zu verstehen. „Nicht viele Freistöße gehen grundsätzlich direkt ins Tor. Er tritt sie gut, trainiert speziell das sehr oft. Insgesamt glaube ich, dass das Wichtigste, was man erkennen muss, ist, dass ein Tor aus einem Freistoß nicht leicht zu erzielen ist“, erklärte er.
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Nachdem Ronaldo bei Manchester United regelmäßig Freistoß-Tore erzielt hatte, verschlechterte sich seine Erfolgsquote seit seinem Wechsel zu Real im Sommer 2009 stetig. Nur 7,1 Prozent seiner bisherigen 351 Versuche in der Primera División und Champions League landeten im Netz. „Ronaldo ist mit Sicherheit bei seinen Versuchen in den letzten Jahren nicht schlechter geworden“, verteidigte Ancelotti den dreimaligen Ballon-d’Or-Sieger, der von 2013 bis 2015 sein Schützling gewesen war. Weiter lobte er die Arbeitsweise Ronaldos: „Er trainiert die Standards sehr oft. Zwei Einheiten pro Woche, mit einer verschiebbaren Mauer. Dabei ist er sehr genau und verbringt viel Zeit mit den Freistößen. Er verbindet seinen Fleiß mit seinem natürlichen Talent. Viele versuchen sich an Freistößen, aber nur wenige sind so effektiv wie er. Die eine Sache ist das Talent, die andere die Übung, das Training, die Wiederholung des Vorgangs.“
Ronaldos Freistöße stünden wohl kaum zur Debatte, würden die Königlichen mit Gareth Bale, James Rodríguez, Toni Kroos und Sergio Ramos nicht noch einige weitere Spieler mit einer exzellenten Schusstechnik in ihren Reihen haben. Ancelotti sieht bei seinem ehemaligen Arbeitgeber jedoch keinen „Streit“ um die Standards: „Da gibt es keinen Wettkampf, auch kein Duell zwischen Ronaldo und Bale. Normalerweise trainieren sie das zusammen.“
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