Reportage

Für 61 Millionen eingekauft, aber nur Achter: Wolfsburg kriselt

Achter Platz statt erster Verfolger des FC Bayern München. Obwohl der VfL Wolfsburg im vergangenen Sommer personell aufrüstete und 61 Millionen Euro für neue Stars ausgab, hinkt er seinen Ansprüchen weit hinterher. So dürfte Real Madrid keine Probleme haben, sich im Viertelfinale der UEFA Champions League durchzusetzen. Das wissen auch die „Wölfe“.

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VfL Wolfsburg
Der VfL Wolfsburg bleibt in der Bundesliga unter seinen Erwartungen

Letzte Saison Vizemeister, dieses Jahr Mittelmaß

WOLFSBURG. Es glauben wohl nur die größten Optimisten in Wolfsburg und die größten Pessimisten in Madrid, dass der VfL seinen Kontrahenten Real im Viertelfinale der UEFA Champions League (6. und 12. April – TICKETS) eliminiert und in die Runde der letzten Vier einzieht. Die Königlichen gelten als klarer Favorit – aber nicht nur wegen des klangvollen Namens oder des mit Superstars bespickten Kaders.

Zwar hinkt die Mannschaft von Zinédine Zidane ihren Ansprüchen in der Primera División weit hinterher, dennoch dürfte sie sich in einer besseren Verfassung befinden als die Niedersachsen, die eine auf nationaler Ebene mehr als enttäuschende Saison spielen. Im DFB-Pokal sind sie als amtierender Titelträger gegen den FC Bayern München schon im Sechzehntelfinale ausgeschieden, in der Bundesliga liegen sie mit drei Punkten Rückstand auf den ersten Europa-League-Platz nur auf dem achten Rang.

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Zu wenig für den VW-Klub, der im letzten Transfer-Sommer für stolze 61 Millionen Euro neue Akteure wie Max Kruse, Julian Draxler oder Dante verpflichtete und ursprünglich geplant hatte, sich erneut direkt für die Königsklasse zu qualifizieren. Die letzte Saison beendeten die Wölfe als Vizemeister. Ähnliches erwartete man von ihnen auch in diesem Spieljahr.

„So haben wir nicht mal annähernd eine Chance

Duelle wie mit Aufsteiger SV Darmstadt 98 müssen dafür allerdings gewonnen werden. Das ist den Spielern von Dieter Hecking am Samstag beim 27. Spieltag nicht gelungen. Man hatte vor heimischem Publikum in der Volkswagen Arena letzten Endes sogar Glück, einen Punkt mitzunehmen. Nach dem Gegentreffer in der 82. Minute sorgte Schürrle in der letzten Minute für den 1:1-Ausgleich.

Nach Abpfiff konnte man sich darüber aber nicht wirklich freuen. Egal, wer anschließend Interviews gab: bei jedem war die Enttäuschung sowohl anhand der Worte und der Mimik deutlich spürbar. Man hadert mit sich selbst – rund zwei Wochen vor dem Kräftemessen mit dem Rekordsieger des Europapokals. „Mit dieser Leistung haben wir nicht mal annähernd eine Chance, mitzuhalten“, stellte Trainer Hecking schonungslos klar. Geschäftsführer Klaus Allofs: Wir sind alle unzufrieden. Wir wissen, dass wir eigentlich viel besser Fußball spielen können. Uns fehlt die körperliche und geistige Frische, um ein besseres Spiel abzuliefern. Im Moment ist es so, dass viele im roten Bereich laufen.“

Wegen der nun anstehenden Länderspiele hat das Wolfsburger Ensemble, das im Achtelfinale des internationalen Wettbewerbs mit KAA Gent wahrlich nicht den schwierigsten Gegner hatte (3:2 und 1:0), nur noch einmal die Gelegenheit, vor dem Hinspiel gegen Real Selbstvertrauen zu tanken. Am 1. April tritt es auswärts bei Bayer Leverkusen an.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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