Für Ligen: UEFA will Champions League in Juli verschieben

Priorität: Nationale vor internationalen Wettbewerben

NYON. Die UEFA hat wieder getagt. Zwei Monate nach der ersten Krisen-Videokonferenz hat der europäische Fußballverband den 55 Mitgliedsverbänden einen neuen Weg vorgestellt, wie die Saison 2019/20 trotz der Corona-Krise noch zu Ende geführt werden soll.

Wie UEFA-Chef Aleksander Čeferin am Samstag schon bestätigte, gilt die Priorität den Ligen, nicht den internationalen Wettbewerben. Daher sollen Champions und Europa League wohl frühestens im Juli zurückkehren – erst, wenn die Entscheidungen in den Meisterschaften gefunden sind. Nach ZDF-Informationen fehlt nur noch das Einverständnis des UEFA-Exekutivkomitees.

Auch eine noch spätere Rückkehr der Königsklasse, welche im Achtelfinale unterbrochen wurde, ist denkbar, aber wie alles in der Fußballwelt abhängig von der weiteren Ausbreitung des Coronavirus. Auch die Endspiele von Champions und Europa League wurden bereits ohne neue Termine verschoben.

All national team matches for men and women due to be played in June 2020 are postponed until further notice.

All other UEFA competition matches, including centralised international friendly matches, remain postponed until further notice.

Full statement:

— UEFA (@UEFA) April 1, 2020

UEFA-Exekutivkomitee muss Vorschlag annehmen

Und auch Länderspiele sind betroffen: Nachdem die Länderspiele Ende März verschoben wurde, gilt dies auch für die Länderspiele im Juni. Scheinbar sollen auch die Nationalmannschaften erst wieder zurückkehren wenn die nationalen Wettbewerbe abgeschlossen sind – immerhin stehen nicht nur Test-, sondern auch Playoff-Partien für die EM 2021 an. Am Mittwoch wurde zudem beschlossen, andere Wettbewerbe wie die U17- und U19-Europameisterschaften von Männern und Frauen zu verschieben.

Bundesliga und Premier League gaben zuletzt bekannt, bis 30. April auszusetzen, in LaLiga hat man diese Entscheidung an die Politik gegeben – noch ohne festen Termin. Spanien gehört zu den betroffensten Ländern mit aktuell über 102.000 infizierten Personen und über 9.000 Toten (Stand: 1. April, 13 Uhr).

CL-Finale im August? Neue Saison erst im Oktober?

Während die Ligen bis 30. Juni ihre Spielzeiten zu Ende bringen wollen – realistisch ist eher der 31. Juli, zumal RFEF-Chef Luis Rubiales bereits erklärte, dass der 30. Juni keine „unüberwindbare Mauer“ darstelle – wird es auf internationalem Terrain also noch viel später weiter gehen. Bedeutet: Die Endspiele werden wohl erst im August stattfinden, was den Anpfiff der neuen Europapokalsaison auf 14. oder 21. Oktober verschieben könnte. Zu einer Sommerpause würde es so teilweise nicht kommen, zumindest nicht zu einer langen und zumindest nicht für die Vereine, die nach den Ligen noch in den internationalen Wettbewerben gefragt wären. Hier deutete die spanische Spielergewerkschaft AFE schon an, dass die Spieler zu “der Ausnahmesituation geschuldeten besonderen Belastungen” (beispielsweise nur 48 Stunden zwischen Spielen) zur Verfügung stünden.

Viele noch offene Themen und Fragen (zumal viele Spielerverträge am 30. Juni enden), die sich nach wie vor alle noch ändern können – die Corona-Krise hält nicht nur die Fußballwelt weiter in Atem. Zumindest zeigt diese aber weiter den unbedingten Willen, 2019/20 zu einem Ende zu bringen ohne vorzeitige Abpfiffe.

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