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Für viele kein Unbekannter: Lopetegui, Isco und das 4-3-3

Real Madrid nimmt Julen Lopetegui als Nachfolger von Zinédine Zidane unter Vertrag – und holt damit einen Mann, mit dem einige Stars bereits ihre Erfahrung gemacht haben. Sowohl auf Klub- als auch auf Länderebene. Sein favorisiertes System ist das 4-3-3. Von Isco und Cristiano Ronaldo schwärmt der 51-Jährige.

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(From L) Spain's defender Sergio Ramos jokes with Spain's head coach Julen Lopetegui during a press conference at the Stade de France stadium in Saint-Denis, north of Paris, on March 27, 2017 on the eve of the friendly football match Spain against France. / AFP PHOTO / FRANCK FIFE (Photo credit should read FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)
Lopetegui und Ramos arbeiten künftig in Madrid zusammen – Foto: Franck Fife/AFP/Getty Images

Acht Real-Stars kennen Lopetegui schon bestens

MADRID. Mauricio Pochettino? Nein. Guti? Nein. Dann vielleicht doch Arsène Wenger? Nein, auch er nicht. Der Auserwählte heißt Julen Lopetegui. Aus dem Nichts gab Real Madrid am Dienstagnachmittag bekannt, dass der spanische Nationaltrainer im Anschluss an die Weltmeisterschaft die Nachfolge des zurückgetretenen Zinédine Zidane antritt.

Lopetegui ist kein Unbekannter – sowohl für Real als auch für mehr als eine Handvoll Stars. Nachdem der 51-Jährige in der Saison 2008/09 die zweite Mannschaft der Königlichen trainiert hatte, machte er in der Folge auf mehreren Stationen mit aktuellen Real-Profis seine Erfahrung. 2013 wurde Lopetegui als Coach der spanischen U21 mit Daniel Carvajal, Nacho Fernández und Isco Europameister. Dieses Trio kämpft nun als Teil der „Selección“ um den WM-Titel. Auch mit Sergio Ramos, Jesús Vallejo, Marco Asensio und Lucas Vázquez befindet sich Lopetegui derzeit in Russland. Carlos Casemiro verbrachte zudem seine Leihe im Spieljahr 2014/15 unter dem neuen Real-Coach beim FC Porto.

Porto's Spanish coach Julen Lopetegui (R) and Brazilian midfielder Casemiro address a press conference before a training session at the Dragao stadium in Porto on March 9, 2015, on the eve of the UEFA Champions League football match FC Porto vs Basel. AFP PHOTO/ MIGUEL RIOPA (Photo credit should read MIGUEL RIOPA/AFP/Getty Images)
Casemiro reifte in Porto unter Lopetegui – Foto: Miguel Riopa/AFP/Getty Images

Neuer Real-Coach bewundert Isco

An Reals Trainer-Entscheidung erfreuen wird sich insbesondere Isco. Dass er seinen unter Zidane eroberten Stammplatz verliert, ist erst einmal kaum vorstellbar. „Er begeistert mich, er hat mich schon immer begeistert“, schwärmte Lopetegui im Mai bei „El Chiringuito“ von dem Spielgestalter, dem er zum Durchbruch in der Nationalmannschaft verholfen hat.

Ende März klagte Isco nach einem Länderspiel, dass er bei Real keine derart wichtige Rolle wie im Trikot Spaniens spiele. Jetzt kommt sein Nationalcoach an die Concha Espina. Eine kuriose Entwicklung. „Hier habe ich das Vertrauen des Trainers, in Madrid habe ich sie vielleicht nicht gewonnen“, meinte der 26-Jährige damals.

(FromL) Spain's defender Gerard Pique, Spain's goalkeeper Kepa Arrizabalaga, Spain's goalkeeper Pepe Reina, de Spain's goalkeeper David de Gea, Spain's midfielder Sergio Busquets, Spain's midfielder Thiago, Spain's midfielder Andres Iniesta, Spain's coach Julen Lopetegui, Spain's defender Sergio Ramos, Spain's midfielder Isco, Spain's defender Jordi Alba, Spain's midfielder David Silva, Spain's forward Alvaro Morata and Spain's defender Nacho pose wearing their new jerseys at the "Ciudad del Futbol" in Las Rozas, near Madrid on November 8, 2017 ahead of their World Cup 2018 friendly football match against Costa Rica. / AFP PHOTO / PIERRE-PHILIPPE MARCOU (Photo credit should read PIERRE-PHILIPPE MARCOU/AFP/Getty Images)
Lopetegui trainiert Spanien seit 2016 – Foto: Pierre-Philippe Marcou/AFP/Getty Images

Lopetegui setzt auf 4-3-3 – was bedeutet das für Bale?

Weil Isco erst recht wegen Lopetegui ein wichtiger Bestandteil bleiben wird, dürfte Gareth Bales Zukunft bei den Merengues nun doch wieder auf der Kippe stehen. Nach dem Abschied von Zidane, unter dem er nicht mehr über die Reservistenrolle hinaus gekommen war, erhöhte sich die Chance auf einen Verbleib zwischenzeitlich noch. Aber Bale darf auch hoffen. Grund: Loptegui setzt taktisch seit Jahren am liebsten auf ein 4-3-3. So wie Carlo Ancelotti 2013 bis 2015. So wie „Zizou“ in seinem ersten Jahr. In der Nationalmannschaft fungierte Isco dabei übrigens meist als Flügelspieler. Nicht seine Lieblingsposition.

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Ronaldo „einer der besten Fußballer der Geschichte“

Bei Real bekleidet Cristiano Ronaldo in diesem System eine der beiden Außenbahnen. Ob Lopetegui nach dem WM-Duell am Freitag mit Portugal aber auch mit dem Weltfußballer zusammenarbeiten wird? Ronaldo lässt seine Zukunft bei dem Champions-League-Triumphator seit Ende Mai offen. Den Fußball-Lehrer würde ein Verbleib glücklich stimmen. Vor einem halben Jahr zeigte sich Lopetegui von Ronaldo angetan: „Cristiano ist zweifellos einer der besten Fußballer der Geschichte. Er ist ein Spieler, der in Sachen Intensität nicht nachgelassen hat. Nur das macht ihn zu dem Spieler, der er ist.“

Er verlangt viel, ist aber auch ein Kumpel der Spieler Danilo, ehemals Porto und Real, über Lopetegui

Ein Freund des Offensivspiels

Auf die Tormaschine möchte Lopetegui nur ungern verzichten. „Wir wollen viel Ballkontrolle und viel stürmen“, sagte er 2014 bei seinem Amtsantritt in Porto, wo er Anfang 2016 wegen Erfolglosigkeit entlassen wurde. Sein Vorhaben in Madrid wird sicherlich kein anderes sein. Gemeint ist nicht die Erfolglosigkeit, sondern der Angriff. Vor allem auf Titel.   

Trikots 2018/19 in Reals Onlineshop, bei Adidas oder bei Subsidesports bestellen

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Vielleicht schafft es David Silva nochmal nach Madrid. Perfekt als Bale, Ronaldo Ersatz, wenn wer geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin von Lopeteguis Bestellung sehr überrascht, denke aber, dass er eine sehr gute Lösung ist.
Bei Spanien lässt er meistens so spielen:
Costa
Isco-Iniesta-Thiago-Silva
Busquets
Alba-Ramos-Pique-Carvajal
De Gea

Er spielt also mit einem echten Stürmer und einem sehr spielstarkem Mittelfeld. Mit Aspas und Rodrigo hat er zwei Stürmer im Kader die sich zu Costa sehr unterscheiden. Bin wirklich gespannt wie wir nächste Saison spielen und wie Lopetegui mit Ronaldo, Bale und Benzema plant.
 

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