
„Ich wusste, dass ich früher oder später überzeuge“
[dataset id=36]MADRID. Man hat Luka Modric nach seinen ersten Monaten nach seinem Wechsel von Tottenham Hotspur zu Real Madrid schon als Transfer-Flop tituliert. Ein Jahr später weiß man, dass die Königlichen einen Spieler verpflichtet haben, an den sich die Madridistas später noch lange mit glühenden Augen zurückerinnern werden. Der 28-Jährige ist zu einem unverzichtbaren Denker und Lenker im Mittelfeld gereift, den jeder Fan liebt, jeder Trainer bewundert und jeder Gegner fürchtet. Mit einer unglaublichen Konstanz ruft der „kroatische Mozart“ seit dem ersten Saisonspiel Top-Leistung für Top-Leistung ab. „Ich hatte zu Beginn Probleme. Ich hatte keine Vorbereitung und trainierte vor meinem Wechsel in London für mich alleine“, erklärte Modric, weshalb ihm in seiner ersten Spielzeit bei den Blancos noch nicht der Durchbruch gelang. „Das war nicht optimal und einige kritisierten mich, doch das beunruhigte mich nicht. Ich wusste, dass ich früher oder später mein Können zeigen und jeden von mir überzeugen werde. Man benötigt nun einmal Zeit, um anzukommen.“
Stärker als man denkt
Viele Zweifel musste Modric schon in England beseitigen. 2008 wechselte er für eine beachtliche Summe von umgerechnet 20 Millionen Euro von Dinamo Zagreb zu den „Spurs“ und wurde umgehend nach seiner Ankunft auf der Insel wegen seines schmächtigen Körperbaus aufgezogen. Mit seinen 1,72 Metern trauten ihm nur wenige zu, eines Tages zu den besten Mittelfeldspielern der Welt zu zählen. „Die Leute mögen es zu urteilen und Schlüsse zu ziehen. Was über mich gesagt wurde, hat mich aber nie gekümmert. Ich hatte meine Waffen und vertraute immer auf mich. Ich mag vielleicht wie ein Leichtgewicht aussehen und klein sein, doch damit hatte ich nie Probleme. Ich bin körperlich wie mental eine sehr starke Person. In meinem Leben gab es viele komplizierte Momente, aber all diese Dinge machten mich zu einer stärkeren und besseren Person“, so Modric, der als Kind in ärmsten Verhältnissen und unter den Leiden des jugoslawischen Bürgerkriegs aufwuchs.
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„Bei Real Madrid kann man sich nicht ausruhen“
Sein Talent, harte Arbeit und das nötige Quäntchen Glück brachten ihn letztlich zu Real Madrid. Ein Verein, wie er größer und prunkvoller nicht sein könnte. „Für den wohl berühmtesten und besten Klub der Welt zu spielen, ist ein einzigartiges Gefühl. Vom ersten Moment an, als ich vor meiner Präsentation durch all die Trophäensäle ging, war mir klar, wo ich war. Als ich Fußballer wurde, träumte ich davon, bei einem solchen Verein zu sein. Ich dachte nie daran, zu gehen und bereute es auch nie, hierher gekommen zu sein, als es zu Beginn Schwierigkeiten gab. Das hier ist mein Kindheitstraum und ich will, wenn möglich, meine Karriere auch bei Real beenden. Ich fühle mich sehr wohl in Spanien. Madrid ist eine tolle Stadt mit schönen Statuen, Museen und Parks, durch die ich gerne laufe. Ich mag es aber am meisten, die Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern Zuhause zu verbringen. Wir spielen oder schauen Cartoons…wie alle Familien eben“, meinte der zweifache Familienvater, der 2010 seine langjährige Freundin Vanja Bosnic heiratete.

Ein großer Verein mit großen Zielen bringt auch große Verantwortung mit sich. Modric hat diese inzwischen übernommen und ist seit der Ankunft von Carlo Ancelotti fest neben Xabi Alonso und Ángel Di María im Dreier-Mittelfeld gesetzt. Kaum ein anderer Profi in den Top-Ligen Europas spielt so präzise Pässe wie die Nummer 19 der Merengues (Passgenauigkeit liegt bei 90 Prozent). Darauf will sich der Rechtsfuß aber nicht ausruhen: „Ich habe großes Vertrauen vom Trainer, der mir von Anfang an deutlich gemacht, was er von mir erwartet und wie wichtig ich für das Team bin. Ich bin sehr stolz und froh, wie die Dinge zurzeit laufen. Aber ich darf nicht relaxen, sondern muss mich weiter voran pushen. Real Madrid ist der Klub, bei dem man sich nicht ausruhen kann. Was gestern war, ist morgen vergessen. Nirgendwo anders verlangen die Fans und der Klub so viel wie hier. Der Druck ist groß, doch mit Druck hatte ich nie Probleme. Ich mag ihn, denn er bringt mich dazu, besser zu sein.“
Mourinho als Wegbereiter
Unter Ancelotti ist Modric erst richtig eingeschlagen, doch vergisst der 72-fache kroatische Nationalspieler nicht, wer sich für seinen Transfer stark machte. „Ich hatte die vollste Unterstützung von (José) Mourinho. Er tat alles dafür, um mich nach Madrid zu holen und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich wurde schon im Laufe der letzten Saison immer besser. Ich habe damals schon einige starke Spiele gemacht, doch sie fielen nicht so auf, da die Ergebnisse der Mannschaft meist nicht zufriedenstellend waren. In diesem Jahr ist das anders. Wir haben die Chance, alle drei Titel zu gewinnen“, sagte er.
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