
„Es bleibt ein Gefühl der Entfremdung“
MADRID. Real Madrid löst den Vertrag von Iker Casillas auf und zahlt dem künftigen Schlussmann des FC Porto eine stattliche Abfindung von bis zu 14 Millionen Euro netto. Der langjährige Kapitän wäre vermutlich bis zu seinem Vertragsende im Juni 2017 geblieben, hätte der spanische Rekordmeister ihm nicht mitgeteilt, keine besondere sportliche Verwendung mehr für ihn zu finden. Jorge Valdano gefällt diese Art und Weise der Trennung überhaupt nicht.
„Für einen Helden ist es wichtig, den richtigen Moment des Abschieds zu erkennen und zu wählen. Iker geht zwei Jahre vor seinem Vertragsende, doch man hat das Gefühl, er geht zwei Jahre danach“, zählte der Ex-Generaldirektor in erster Linie Casillas an. Kritik am Verein konnte sich der 59-Jährige jedoch ebenso wenig verkneifen: „Iker steckt nicht nur in der Rolle des Verantwortlichen, sondern auch ein bisschen in der des Opfers. Der Verein ist ebenfalls für diese Situation verantwortlich. Es bleibt ein Gefühl der Entfremdung. Alle Parteien gehen unzufrieden auseinander. Das ist schade.“
Er geht zwei Jahre vor seinem Vertragsende, doch man hat das Gefühl, er geht zwei Jahre nach seinem Vertragsende… Jorge Valdano hätte Iker Casillas geraten, eher zu wechseln
Für Valdano begann diese Entfremdung mit den Diskrepanzen zwischen Casillas und Ex-Coach José Mourinho, die einen Großteil des Madridismo spalteten. Seitdem habe der Keeper nicht mehr den gleichen Status bei den Fans genossen, der ihm aufgrund seiner zahlreichen Erfolge gebühre. „Was Iker getan und erreicht hat, bleibt für alle Fußball-Liebhaber, insbesondere für die Liebhaber Real Madrids und des spanischen Fußballs, unvergessen. Für mich ist es eine Verantwortungslosigkeit und ein Mangel an Respekt, seiner Laufbahn den Wert abzusprechen. Der spanische Fußball hat selten einen größeren Helden gesehen“, zollte der Argentinier dem Weltmeister von 2010 Tribut.
Real Madrids neue Trikots 2015/16: Heim-kurz, Heim-Langarm, Auswärts, Torwart
Community-Beiträge