Spielbericht

Gänsehaut im Bernabéu! König Ronaldo trägt Real ins Halbfinale

Cristiano Ronaldo hat sich wieder einmal als Lebensversicherung von Real Madrid erwiesen! Mit einem Dreierpack beförderte der Superstar die Königlichen gegen den VfL Wolfsburg ins Halbfinale der UEFA Champions League (3:0). Ein wahrer Gänsehaut-Abend im Estadio Santiago Bernabéu.

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Cristiano Ronaldo
Tormaschine! Cristiano Ronaldo jubelte gegen den VfL Wolfsburg gleich dreifach

Eine Änderung in der Startelf: Carvajal ersetzt Danilo

MADRID. Der Abend des 12. April 2016 wird jedem Madridista auf ewig in bester Erinnerung bleiben! Nachdem Real das Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel beim VfL Wolfsburg mit 0:2 verlor, gelang vor heimischem Publikum im Estadio Santiago Bernabéu die Wende. Eine historische Wende! Mit 3:0 siegte die Mannschaft von Coach Zinédine Zidane in einem nervenaufreibenden Rückspiel vor 80.000 Zuschauern. Goalgetter Cristiano Ronaldo erzielte alle Treffer und sicherte den Königlichen somit das Ticket zum Halbfinale. 

Der Reihe nach. Zidane stellte sein Team im Vergleich zum Hinspiel auf nur einer Position um. Auf der rechten Abwehrseite verteidigte Daniel Carvajal für Danilo, ansonsten blieb alles beim alten. Keylor Navas zwischen den Pfosten, Pepe und Kapitän Sergio Ramos in der Innenverteidigung, Marcelo links. Das Mittelfeld bildeten Luka Modrić, Carlos Casemiro und Toni Kroos, den Angriff wie gewohnt Gareth Bale, Karim Benzema und Cristiano Ronaldo. Auf der Ersatzbank nahmen neben Kiko Casilla, Danilo und Raphaël Varane mit James Rodríguez, Isco, Lucas Vázquez und Jesé Rodríguez gleich vier Offensiv-Spieler Platz.

Das Stadion kocht! Schneller Doppelschlag von Ronaldo

Hinein in die Partie. Die Königlichen wirkten bereits im Stadion-Tunnel konzentriert, zugleich aber auch hochmotiviert – erst recht aufgrund der massiven Unterstützung der Anhänger, die sie rund 90 Minuten vor dem Anstoß frenetisch am Stadion empfingen und auch innerhalb des Bernabéu ihr Bestes auf den Rängen gaben. Real startete, wie es starten musste, machte sich von Beginn an auf in die Richtung des gegnerischen Gehäuses und versuchte, Druck auszuüben. Nach einer Kroos-Ecke hatte Ramos in der sechsten Minute die erste Gelegenheit: sein Kopfball landete auf der Latte. Das erste Raunen, das durchs Rund ging, aber nicht der erste Jubelschrei.

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Darauf mussten Spieler und Fans zehn weitere Minuten warten. Eine flache Carvajal-Hereingabe von rechts gelang glücklich in die Mitte des Strafraums, wo Ronaldo lauerte und aus kurzer Distanz ungehindert zur Führung traf. 1:0 (16.)! Das Bernabéu kochte! CR7 eilte dem im Netz zappelnden Leder hinterher, rannte mit ihm sofort wieder Richtung Mittellinie. Ein Treffer genügte schließlich nicht – und deshalb blieb der Fuß auf dem Gaspedal.

Zur Freude der Zuschauer, denn keine 70 Sekunden nach dem viel umjubelten 1:0 erhöhte kein geringerer als Ronaldo auf 2:0 (17.). Wahnsinn. Grenzenlose Freude auf den Tribünen. Der dreimalige Weltfußballer ließ eine von links getretene Kroos-Ecke per Kopf im langen Eck einschlagen. Die Niedersachsen bis hierhin übrigens komplett ungefährlich vor dem Tor der spanischen Gastgeber.

Cristiano Ronaldo
CR7 erzielte 13 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit das entscheidende 3:0

Nach Ronaldo-Toren: Wolfsburg zweimal gefährlich

Das sollte sich jedoch ändern. Als man das Hinspiel-Ergebnis egalisiert hatte, ließen die Madrilenen die Deutschen ein wenig spielen. Mehr Ballbesitz, längere Ballstafetten. Nachdem Julian Draxler verletzt in der 32. Minute durch Max Kruse ersetzt werden musste, fasste sich Luiz Gustavo ein Herz und prüfte Navas mit einem wuchtigen Schuss aus der Distanz (34.). Der bis dahin praktisch beschäftigungslose Keeper wehrte zur Seite ab.

Vier Minuten später dann die größte Möglichkeit für die in blau gekleideten „Wölfe“: Bruno Henrique erhielt das Spielgerät plötzlich ungestört im Sechzehner, zögerte allerdings zu lange, sodass zwei Merengues seinen Abschluss noch abfälschen konnten. Glück gehabt. Zur Information: Ein Treffer der Wolfsburger beim Stand von 2:0 und Real hätte insgesamt viermal einnetzen müssen. Eine Zitterpartie.

Dreierpack! CR7 per Freistoß mit der Entscheidung

Die 15-minütige Halbzeitpause kam gerade recht. Runterfahren, Kraft tanken. Das Spiel blieb aber auch nach dem Seitenwechsel nahezu gleich. Real bestimmte die Partie, preschte Richtung Offensive, während Wolfsburg immer wieder versuchte, Nadelstiche zu setzen. Eine Viertelstunde wurden jedoch weder die Blancos noch die Niedersachsen wirklich gefährlich, bis die Gäste fast ins eigene Tor trafen. Nach einer Modrić-Hereingabe von rechts musste Benaglio gegen den eigenen Mitspieler entschärfen.

Sechs Minuten später köpfte Ramos den Ball nach einer Ecke von der linken Seite an den Innenpfosten. Die ersten Jubelschreie gingen durch das Bernabéu, doch Benaglio angelte sich das Leder auf der Linie. Haarscharf am 3:0 vorbei. In Minute 77 kam es dann aber. Ronaldo trat aus relativ zentraler Position zum Freistoß an – und traf! Durch einen kleinen Mauer-Spalt hindurch landete die Kugel im Netz. Riesengroßer Jubel, welch eine Erleichterung! Sprechchöre für den besten Torjäger der Vereinsgeschichte.

Real musste jedoch weiterhin wachsam und konzentriert bleiben, um jeden Ball kämpfen. Denn es galt weiterhin: Trifft Wolfsburg, ist Wolfsburg weiter. Die tapfere Defensive der Königlichen hielt jedoch sämtlichen Angriffsversuchen stand. In den Minuten 81, 86 und 90 kam das Ensemble von Zidane in Person von Benzema, dem für den Franzosen eingewechselten Jesé und Bale noch zu Chancen, doch stets war Benaglio zur Stelle.

Dann ertönte er, der Schlusspfiff. Der zehnmalige Rekordsieger des Europapokals hat es gerade noch so geschafft, sich gegen die „Wölfe“ durchzusetzen und steht zum sechsten Mal in Serie im Halbfinale. Ausgelost wird dieses am Freitag ab 12 Uhr.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Spielbericht zum Champions-League-Viertelfinal-Rückspiel gegen den VfL Wolfsburg
  2. Seite 2 Spielstatistik und REAL TOTAL-Spieler des Tages
von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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