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Gareth Bale rechnet mit Presse ab: „In einer Zeit, in der sich Menschen das Leben nehmen…“

Gareth Bale wird von der spanischen Sportzeitung MARCA als „walisischer Parasit“ bezeichnet und holt daraufhin nun zu einem Rundumschlag gegen die Presse aus. Der Stürmer von Real Madrid fragt, wer hetzende Journalisten eigentlich zur Rechenschaft zieht und setzt sich für eine menschlichere Berichterstattung ein.

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Gareth Bale Real Madrid
Bale geht mit der Presse hart ins Gericht – Foto: IMAGO / Pressinphoto

„Walisischer Parasit“: Gareth Bale wehrt sich

CARDRIFF. Gareth Bale sorgt für Schlagzeilen. Nicht nur, da er seine walisische Nationalmannschaft am Donnerstag in den Playoffs im Kampf um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Katar mit einem Doppelpack zu einem 2:1 gegen Österreich verhalf.

Im Vorfeld der Partie war er in der spanischen Sportzeitung MARCA „walisischer Parasit“ betitelt worden. Grund: Während der 32-Jährige für sein Land alles gibt und stets fit ist, fällt er bei Real Madrid des Öfteren aus und tritt auf dem Rasen kaum noch in Erscheinung. Fünf Einsätze hat er in seiner letzten Saison als Königlicher bislang erst bestritten.

Die Bezeichnung ihm gegenüber hatte der Linksfuß unmittelbar nach dem Abpfiff des Playoffspiels noch zügig abgetan, jetzt, am Tag darauf, meldete sich Bale aber nochmals per Social Media zu Wort. Dabei erfreute er sich eines Berichts der englischen Zeitung DAILY MAIL, die den MARCA-Artikel kritisch behandelte. Tenor: Bale habe als Real-Profi 14 Trophäen gewonnen und müsse sich dennoch so etwas anhören.

„Möchte wissen, wer Journalisten zur Rechenschaft zieht“

Bale in seinem langen Statement: „Die Daily Mail beleuchtet diesen verleumderischen, herabwürdigenden und spekulativen Journalismus der Marca. In einer Zeit, in der sich Menschen aufgrund der Gefühllosigkeit und Unerbittlichkeit der Medien das Leben nehmen, möchte ich wissen, wer diese Journalisten und die Nachrichtenagenturen, die ihnen erlauben, Artikel wie diesen zu schreiben, zur Rechenschaft zieht. Glücklicherweise habe ich während meiner Zeit im Rampenlicht der Öffentlichkeit ein dickes Fell entwickelt, aber das bedeutet nicht, dass Artikel wie dieser den Empfängern dieser bösartigen Geschichten keinen Schaden zufügen und sie persönlich und beruflich verärgern.“

Gareth Bale: „Wir alle wissen, wer der wahre Parasit ist“

Weiter schrieb er: „Ich habe miterlebt, welchen Tribut die Medien von der geistigen und körperlichen Gesundheit der Menschen nehmen können. Die Medien erwarten von Profisportlern übermenschliche Leistungen und werden die ersten sein, die mit ihnen feiern, wenn sie liefern. Doch anstatt mit ihnen zu trauern, wenn sie ein Gramm menschliches Versagen zeigen, werden sie in Stücke gerissen, was Wut und Enttäuschung bei den Fans schürt. Der tägliche Druck auf Athleten ist immens, und es ist klar, wie negative Medienaufmerksamkeit einen ohnehin gestressten Athleten oder irgendjemanden in der Öffentlichkeit leicht über den Rand bringen kann. Ich hoffe, bis unsere Kinder in einem Alter sind, in dem sie in der Lage sind, Nachrichten aufzunehmen, dass die journalistischen Ethiken und Standards strenger durchgesetzt werden. Deshalb möchte ich meine Plattform nutzen, um Veränderungen in der Art und Weise zu fördern, wie wir öffentlich darüber sprechen und Menschen kritisieren, einfach zum größten Teil, weil sie die oft unrealistischen Erwartungen nicht erfüllen. Wir alle wissen, wer der wahre Parasit ist!“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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