Interview

Gareth Bale schützt Eden Hazard und spricht über Zukunft: „Weiß, was ich machen werde“

Gareth Bale hält die Kritik an Eden Hazard nach dessen guter Stimmung trotz des Champions-League-Ausscheidens von Real Madrid für übertrieben. Der Waliser springt dem Belgier zur Seite und erklärt, warum die Presse in Spaniens Hauptstadt ihn persönlich offenbar nicht ausstehen kann. Wie seine Zukunft aussieht, weiß er nach eigener Aussage. Der Flügelspieler möchte es aber nicht preisgeben.

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Hazard und Bale teilten sich 2019/20 eine Kabine bei Real – Foto: imago images / PA Images

„Am Ende des Tages ein Fußballspiel“

LONDON/MADRID. Er lacht fröhlich mit Spielern des Gegners herum, obwohl er gerade mit seinem vermeintlichen Traumverein aus dem prestigeträchtigen Klubwettbewerb der Welt ausgeschieden ist: Was sich Eden Hazard nach Real Madrids Champions-League-Halbfinal-K.o. gegen den FC Chelsea an der Stamford Bridge leistete, hat für eine Menge Wut und Unverständnis im Kosmos der Königlichen gesorgt.

Gareth Bale geht damit allerdings nicht konform. Dass in spanischen Fernsehsendungen teilweise sogar gefordert wurde, der Belgier verdiene es sich auf keinen Fall mehr, auch nur eine weitere Minute im Real-Trikot Fußball zu spielen, hält der momentan an Tottenham Hotspur verliehene Waliser für übertrieben. „Ich habe es gesehen. Es war wirklich so, als hätte er gerade jemanden umgebracht. Es ist am Ende des Tages ein Fußballspiel“, betonte Bale in einem Interview mit der englischen Zeitung THE TIMES und stellte sich damit schützend vor Hazard, der allerdings in erster Linie sportlich weiterhin maßlos enttäuscht.

„In Madrid erwarten sie, dass du ein Galáctico bist“

Die Kritik, die der Star-Einkauf aus dem Sommer 2019 in regelmäßigen Abständen erntet, erntete über viele Jahre hinweg auch Bale. Als Typ fand er aufgrund seines schüchternen Wesens keinen großen Anklang in der spanischen Hauptstadt. Seine öffentliche Zurückhaltung wurde immer wieder ausgenutzt.

„In Madrid erwarten sie, dass du ein Galáctico bist. Das heißt, dass du das leistet, was sie zuvor von anderen Spielern gesehen hatten. Ich bin aber nicht wie sie. Ich mag es, in einem engen Kreis und diskret zu sein, während es viele gibt, die es mögen, auszugehen und ihre Marke aufbauen. Sie gehen zu Events auf den Roten Teppich. Ich war nie so. Ich mag es, Fußball zu spielen, nach Hause zu gehen und ein normaler Mensch zu sein“, so Bale.

„Presse hat versucht, ein riesiges Drama zu erfinden“

„Was die Presse wirklich störte, war, dass ich nicht mit ihr gesprochen habe. Daher haben sie versucht, ein riesiges Drama zu erfinden, eine Seifenoper. In Spanien wird aus dem Fußball eine sehr große Sache gemacht. Alles, was du bei Real Madrid tust, wird groß gemacht. Das bedeutet, dass die Kameras 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche um dich herum gerichtet sind. Es fällt schwer, sich daran zu gewöhnen“, gestand der Flügelstürmer, für den die Blancos 2013 knapp über 100 Millionen Euro hingeblättert hatten.

Bale über Zukunft: „Chaos, wenn ich es sage“

Ob er sich daran bald wieder gewöhnen muss und dann zum wiederholten Male mit Hazard eine Kabine teilt? Sein Leih-Aufenthalt bei den Spurs ist bis zum 30. Juni befristet, was bedeutet: Stand jetzt kehrt Bale zumindest einmal zum Trainingsstart nach Madrid zurück, wo der Offensiv-Star einen Vertrag bis Mitte 2020 besitzt. Da er von seinen 16 Saisontoren für die Londoner (34 Einsätze) jedoch satte sechs in den vergangenen vier Wochen erzielte, könnte Tottenham zeitnah möglicherweise eine feste Verpflichtung anstreben.

„Ich werde bis zum Ende der Europameisterschaft nichts sagen. Ich weiß, was ich machen werde, aber es würde ein Chaos entstehen, wenn ich es sage. Momentan denke ich an nichts anderes an Wales und daran, die Saison bestmöglich zu beenden“, teilte Bale nach dem 4:2 am Sonntag gegen Leicester City mit.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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