
„Wir müssen ein gutes Spiel machen, egal was passiert“
MADRID. Noch ist die Hoffnung im Lager von Atalanta Bergamo am Leben, gegen Real Madrid die Sensation zu schaffen. Die Bergamasken verloren im Hinspiel 0:1, brauchen deshalb am Dienstagabend (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) neben eigenem Können auch Glück. „Real Madrid war bereits Favorit, aber durch das Ergebnis aus dem Hinspiel sind sie es jetzt noch mehr“, sagte Atalantas Cheftrainer Gian Piero Gasperini am Montagabend auf der Pressekonferenz.
„Wir sind aber noch am Leben“, bekräftigte der Italiener allerdings auch und fügte an: „Wir müssen ein gutes Spiel machen, egal was passiert. Wir werden unseren Spielstil verfolgen, um gegen diese großartige Mannschaft bestehen und unsere eigenen Stärken präsentieren zu können.“
„Benzema nicht der einzige gefährliche Spieler bei Real“
Mussten die Madrilenen im Hinspiel noch auf ihren Starstürmer Karim Benzema verzichten, ist dieser für das Rückspiel fit. Gasperini weiß um die Klasse des Franzosen Bescheid und schwärmte: „Sehen Sie sich nur sein Tor vom Sonntag (2:1 gegen FC Elche; d. Red.) an. Er ist einer der Besten der Welt, aber er ist nicht der einzige Spieler bei Real Madrid, der Gefahr ausstrahlt.“
Bezüglich der taktischen Ausrichtung, ob der heiklen Ausgangslage, wollte sich der 63 Jahre alte Übungsleiter nicht aus dem Fenster lehnen: „Wir sind bereit, auf unsere Art und Weise zu spielen. Ich weiß nicht, wie Madrid spielen wird, aber unsere Elf hängt nicht davon ab. Selbst wenn sie ihre Taktik während des Spiels mehrmals ändern sollten, sind wir in der Lage, zu reagieren. Unser Team ist nicht abhängig davon, was (Zinédine) Zidane macht.“
Gasperini glaubt nicht an viele Fehler des Gegners
Mit Real Madrid und Atlético Madrid verbleiben im Achtelfinale der Champions League derweil nur noch zwei spanische Mannschaft. Auch wenn Gasperini anderen Mannschaften die Favoritenrolle auf den Henkelpott zuschob, warnte er vor den Spaniern. „Derzeit scheinen Bayern München und Manchester City am stärksten zu sein, aber das Niveau von Real Madrid oder dem FC Barcelona ist trotzdem sehr hoch. Es ist eine seltsame Zeit, doch die besten spanischen Mannschaften sind in Europa nach wie vor sehr konkurrenzfähig“, befand er.
Im Hinspiel kassierte der Schweizer Remo Freuler bereits in der 17. Spielminute die Rote Karte, weshalb Atalanta im Anschluss zu zehnt auskommen musste. Der Unmut war dem Trainer der Italiener ins Gesicht geschrieben. „Es hat mich verärgert, kein normales Spiel spielen zu können. Wir gingen an unser Limit, wir konnten nur noch verteidigen. Aber das gehört der Vergangenheit an“, stellte Gasperini klar und meinte im Hinblick auf Dienstagabend: „Es ist eine weitere Gelegenheit, um herauszufinden, wo wir uns befinden.“
Dass der spanische Rekordmeister seiner Mannschaft viel abverlangen werden wird, davon gehe Gasperini aus. „Sie haben eine Mannschaft mit einem sehr hohen technischen Niveau, die nicht viele Fehler macht“, erklärte er und verwies zudem darauf, dass Zidane diesmal nur fünf Ausfälle hinnehmen muss.
Pessina würde gerne Kroos aus Reals Startelf streichen
Neben Gasperini blickt auch Offensivspieler Matteo Pessina dem Rückspiel mit Vorfreude entgegen. „Es ist der Traum von jedem, diese Spiele zu spielen. Vor zehn Jahren kam ich mit meinem Vater hierher nach Madrid, um das Champions-League-Finale von Inter gegen Bayern München (2:0; d. Red.) zu sehen. Ich träumte davon, eines Tages in der Champions League zu spielen“, berichtete der Italiener.
Auf die Frage, welchen Spieler er gerne aus der Aufstellung von Real Madrid streichen würde, antwortete der 23-Jährige: „Ich denke, Toni Kroos. Er ist der Dreh- und Angelpunkt. Es geht alles über ihn. Man sieht ihn nicht oft im letzten Drittel, aber er gibt Real Madrid das Gleichgewicht.“
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