Gibt es als Geburtstags-Überraschung mal Einsatzzeiten von Cheftrainer Edin Terzić, oder wenigstens einen Platz im Kader? BVB-Leihgabe Reinier dürfte sich zu seinem 19. Geburtstag allen voran die Chance wünschen, sich sportlich zu beweisen.

Der am 19. Januar 2002 in Brasilia geborene Reinier Jesus Carvalho wartet nach wie vor auf seinen ersten Geburtstag in Madrid, wurde der junge Brasilianer doch einen Tag nach seinem 18. Geburtstag von den Madrilenen verpflichtet und zu Beginn der laufenden Saison zum Ruhrpott-Klub Borussia Dortmund verliehen. Der offensive Mittelfeldspieler, der vom Spielstil oftmals mit Ex-Blanco Kaká verglichen wird, kam in seiner Debüt-Saison für die Castilla zu nur drei Einsätzen. Mit zwei Treffern und einer Vorlage stellte er hier postwendend unter Beweis, weshalb die Königlichen im Januar 2020 stolze 30 Millionen Euro für einen ungeschliffenen Diamanten ausgaben. Wie für junge Talente beim spanischen Rekordmeister üblich, entschied man sich dennoch für eine Leihe, um der Entwicklung des Spielers die notwendige Spielzeit zu gewähren – bislang leider vergeblich.
Seit seiner Ankunft bei den Borussen stand der Rechtsfuß nur acht mal auf dem Rasen, sämtliche Einsätze bekam er von Ex-BVB-Coach Lucien Favre – und selbst der gönnte dem Talent insgesamt nur 136 Spielminuten. Muskuläre Probleme, eine Corona-Erkrankung und der Trainerwechsel bei den Schwarz-Gelben runden das bisherige Missverständnis ab, so fand sich Reinier in den vergangenen sechs Partien nur zweimal im Kader wieder und spielte nicht eine einzige Minute. Steht Reinier nur sechs Monate nach seinem Start in Deutschland schon auf dem Abstellgleis?
Die Blancos haben sich das Engagement ihres Hoffnungsträgers sicher anders vorgestellt. Kein geringerer als der heutige Präsident von Real Valladolid Ronaldo Nazário soll Interesse an seinem Landsmann bekundet haben – schon im Sommer wollte R9 den Spieler in Spanien behalten. Damals entschied sich der Spieler für den Schritt ins Ausland: „Wir hätten auch in Spanien bleiben können, aber als die Option BVB aufgekommen ist, da haben wir nicht ein zweites Mal nachdenken müssen. Der BVB ist bekannt dafür, Spieler weiterzuentwickeln. Als sich die Option aufgetan hat, wussten wir, das ist das Richtige und das wollen wir“, blickte im Sommer 2020 ein hochmotivierter Reinier auf das Abenteuer bei den Borussen. Ob die Begeisterung noch immer so hoch ist, darf angezweifelt werden, zumal die mangelnde Spielpraxis eine stagnierende Entwicklung mit sich bringt. Und trotzdem heißt es, Reinier sei gewillt, sich in Deutschland durchzusetzen.
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Bei seiner Vorstellung im Signal Iduna Park lehnte das Geburtstagskind einen Vergleich mit seinem Idol Kaká ab: „Ich möchte kein zweiter Kaká sein, sondern die Leute von mir, von Reinier überzeugen und von dem, was ich kann.“ Gemeint war zwar die ähnelnde Spielweise und nicht das Scheitern in Madrid, doch letzteres dürfte ebenso wenig der Wunsch des jungen Talentes sein. Ob beim BVB oder zurück in Spanien – Spielpraxis benötigt ein Spieler in dieser Phase einer Karriere allemal. Vielleicht kehrt der Brasilianer, dessen Vertrag bei den Königlichen bis zum 30. Juni 2026 ausgelegt ist, ja auch bald ins Bernabéu zurück und debütiert früher, als man denkt.
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