
„Geht nicht schlechter als gegen Levante und Elche“
MADRID. Quo vadis, Real Madrid? Wohin führt der Weg der Königlichen in der Saison 2013/14? In der noch jungen Spielzeit taten sich die Merengues bislang zu oft schwer, als dass sie mit ihren Leistungen glänzen konnten. Das unerfreuliche Resultat: Neben dem Unmut der eigenen Anhängerschaft Punktverluste gegen den FC Villarreal (2:2) und Atlético Madrid (0:1), mit denen ein Fünf-Punkte-Rückstand in der Liga auf den FC Barcelona und die „Rojiblancos“ enstand. Beide gewannen bisher alle acht Spieltage. Wie geht es bei den Madrilenen jetzt, nach der Länderspielpause, weiter? Chefcoach Carlo Ancelotti kündigte im Interview mit CORRIERE DELLA SERA an: „Ich versuche, etwas zu verändern, mehr auf Ballbesitz zu spielen. Und die Veränderung braucht Zeit. Wir haben bislang in der Tat schlechte Spiele gehabt und weil Barcelona und Atlético immer gewonnen haben, wurden unsere Probleme verschärft. Wir müssen besser spielen. Die Kritik, die wir erhalten haben, verfügt über ein Fundament. Als Trainer kann ich sagen, dass wir es in den nächsten Spielen Zuhause gegen Málaga und Juventus und im Camp Nou gegen Barcelona besser machen werden. Auch, weil man nicht schlechter spielen kann, als wir es gegen Levante und Elche getan haben.“
Dazu muss jedoch erwähnt werden: Es ist nicht das erste Mal, dass es derartige Ankündigungen von „Carletto“ gibt. Ähnliche Versprechungen, dass man besser spielen werde, wurden vom Übungsleiter beispielsweise schon vor dem verlorenen „Derbi Madrileño“ gemacht. Auf Worte Taten folgen lassen konnte konnte die Truppe nicht. Wie wird es wohl jetzt sein?

„Juve hat ein solides Team – Pirlo wollte ich zu Chelsea holen“
Real Madrid ist beim ersten Spiel nach den WM-Qualifikationsspielen am Samstag gegen den FC Málaga (16 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) zumindest mal sofort dazu gezwungen, sich in einer guten Verfassung zu präsentieren. Zum einen, um in der Meisterschaft nicht noch mehr an Boden zu verlieren und darüber hinaus, um mit Selbstvertrauen in die Hammer-Woche, in der sich die Blancos binnen vier Tagen mit Juventus Turin (23. Oktober) und dem FC Barcelona (26. Oktober) duellieren, zu gehen. Die Begegnung mit der „Alten Dame“ im heimischen Estadio Santiago Bernabéu ist für Reals 54-jährigen Trainer zugleich eine mit einem seiner Ex-Vereine. Der Mann aus dem italienischen Reggiolo coachte Juve von Februar 1999 bis Juni 2001. Allzu erfolgreich war Ancelotti in der piemontesischen Hauptstadt aber nicht. Nachdem er 1999 das Zepter vom damals zurückgetretenen Marcello Lippi übernahm, sprang am Saisonende der UEFA Intertoto Cup hinaus, 2000 und 2001 wurde man nur Vize-Meister.
Das Juventus Turin anno 2013 ist da sicherlich schon ein besseres. 2011/12 und 2012/13 wurde jeweils die italienische Meisterschaft errungen, selbiges Ziel verfolgt der Top-Klub mit Stars wie Andrea Pirlo, Arturo Vidal, Gianluigi Buffon oder Carlos Tévez in der aktuellen Saison – und natürlich ein gutes Abschneiden in der Königsklasse. „Ich weiß noch nicht, ob Juve an Intensität abgenommen hat oder nicht. Ich weiß nur, dass die italienische Liga als Wettbewerb stärker ist. Juve hat für mein Empfinden ein solides Team. Pirlo ist immer eine Garantie und das wird er auch noch viele weitere Jahre sein. Ich hätte ihn gerne bei Chelsea gehabt, aber das war nicht möglich“, verriet Ancelotti.
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„Gareth ist auf dem Weg, wieder in Form zu kommen“
Gegen die Turiner wird bei den Königlichen jemand auf dem Platz stehen, der jüngst groß und unnötigerweise in den Schlagzeilen stand: Gareth Bale. Die MARCA behauptete, der Neuzugang von Tottenham Hotspur habe einen Bandscheibenvorfall, müsse sich einer Operation unterziehen und werde dann vier Monate ausfallen. Nichts da, teilte Real Madrid umgehend mit. In zwei Tagen wird Bale gegen die Andalusier genauso wie gegen Juve Spielpraxis erhalten, um beim Clásico voll und ganz fit zu sein. „Sein einziges Problem ist, dass er keine Saisonvorbereitung hatte. Er hat die Länderspielpause genutzt und ist auf dem Weg, wieder in Form zu kommen. Er wird wieder spielen“, sagte Ancelotti, der außerdem die Frage, ob die Ablöse von rund 100 Millionen Euro nicht skandalös seien, gelassen beantwortete: „Das ist eben der Markt. Und Real hatte nach den Verkäufen von Higuaín, Özil und Callejón viel Geld.“
Trotz den erwähnten Abgängen und auch dem Verkauf von Kaká verfügt der spanische Rekordmeister noch immer über eine spektakuläre Offensive – Cristiano Ronaldo, Gareth Bale, Ángel Di María, Isco und Karim Benzema, dazu Youngster wie Álvaro Morata und Jesé Rodríguez. Ancelotti hat die Wahl, genauso wie zwischen den Pfosten. Mit Diego López und Iker Casillas hat Real Madrid das wohl am besten besetzte Tor weltweit. Am Ende des Tages darf jedoch immer nur einer ran – und auf die Dienste von Kapitän und Legende „San Iker“ setzt der italienische Coach nur in Copa del Rey und Champions League, sind in der Spielzeit für den fünffachen Welttorhüter also maximal 22 Einsätze. Für die 38 Liga-Partien ist López vorgesehen. Ancelotti: „Die Rotation der Torhüter ist eine Abnormalität, aber hier ist diese Situation ungewöhnlich. Ich habe zwei großartige Torhüter. Einer mit weniger Erfahrung, der andere ist eine Ikone Real Madrids und des spanischen Fußballs. Diego López hat die Vorbereitung früher als Casillas aufgenommen, somit habe ich mit ihm begonnen. Danach habe ich entschieden, Casillas in der Champions League die Chance zum Spielen zu geben, denn er ist noch immer sehr zuverlässig.“
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