Kepa Arrizabalaga

Der Baske wurde als Ersatz für den verletzten Thibaut Courtois vom FC Chelsea ausgeliehen und hat sich teilweise als ordentlicher Rückhalt für Real Madrid erwiesen. Kepa selbst wurde seit seiner Ankunft auch niemals müde zu betonen, wie gerne er für Real Madrid aufläuft – doch für eine langfristige Liaison gibt es zwei große Haken: Der Grund für die Verpflichtung von Kepa könnte auch ein Anlass für dessen Abgang werden, denn Courtois wird zurückkehren, wenn auch aufgrund einer erneuten Verletzung erst zur kommenden Saison. Die andere Personalie im Weg zur königlichen Glückseligkeit für den Schlussmann heißt Andriy Lunin. Auch der Ukrainer nutzte die Abwesenheit des Stammtorhüters sowie eine Verletzung von Arrizabalaga im vergangenen November gut für Eigenwerbung, womit dieser im Kopf-an-Kopf-Rennen um die Torhüterrolle in der heißen Phase dieser Saison deutlich die Nase vorne hat.
Jedenfalls zwei starke Argumente, dass man nach diesem Jahr wieder getrennte Wege geht und der 16-fache spanische Nationalspieler wieder zu seinem eigentlichen Arbeitgeber zurückkehren wird, zumal sein letzter Einsatz von Ende Januar datiert und trotz der Einsatzquote von noch über 40 Prozent die Tendenz ganz klar gegen den 29-Jährigen spricht. Für das Dasein als Nummer drei hinter Courtois und Lunin, dessen Vertrag noch bis 2025 läuft, ist Kepa und dessen Vita – immerhin ist er mit einer Ablösesumme von 80 Millionen Euro, die einst Chelsea für ihn hinblätterte, weiterhin der teuerste Torhüter der Welt – kaum geeignet.
Bleibewahrscheinlichkeit: 20 %
Toni Kroos

Toni Kroos ist eine Institution im königlichen Mittelfeld und erweist sich mit stets soliden Leistungen für Real Madrid weiterhin als Schlüsselspieler im Team. Jüngst erreichte der Strippenzieher die außerordentliche Marke von 450 Pflichtspielen – „und es werden mehr“ schrieb er selbst unter den zugehörigen Post. Vielleicht bereits eine kryptische Andeutung, dass sich die Vertragsverlängerung anbahnen könnte. Seinen fortwährenden Hunger unterstrich er zudem mit dem Comeback im DFB-Team – die Reise für den Deutschen auf der ganz großen Bühne sollte also weitergehen- Entsprechend auch bei Real: Neben den „jungen wilden“ wie Camavinga oder auch Tchouaméni in der Schaltzentrale ist Kroos jedenfalls als Ruhepol weiterhin eine perfekte Ergänzung.
Auch wenn ihm der italienische Coach altersbedingte Verschnaufpausen zugestehen mag, bleibt Kroos in den wichtigen Spielen gesetzte Stammkraft. Das untermauert auch die Quote von knappen 70 Prozent der möglichen Spielminuten, die der Mittelfeldmann erhält. Entsprechend ist er mit seinen 34 Jahren noch immer maximal relevant für Ancelotti, aber auch für seine Mitspieler, sodass die Vertragsverlängerung vom Greifswälder ausschließlich von dessen Unterschrift abhängt. Da er bereits mehrfach betont hatte, seine Karriere in der spanischen Hauptstadt beenden zu wollen, sieht es eher nach zumindest einem weiteren Jahr aus. Prominente Überzeugungsversuche lieferte zudem erst kürzlich Ex-Kollege Isco mit einem Post und der Bitte, er solle die Fußballwelt noch „zwei bis drei Jahre Freude an ihm haben lassen“. Keineswegs der erste und vermutlich auch nicht der letzte Ritterschlag, den Toni Kroos in Spanien erfährt. Sollte allerdings Real Madrid noch beide großen Titel gewinnen, würde sich für Kroos eine besondere Chance bieten, an einem ganz hohen Punkt aufzuhören…
Bleibewahrscheinlichkeit: 70 %
Luka Modrić

Einige Parallelen zeichnen den kroatischen Magier Luka Modrić und Kroos aus, vor allem die Ballsicherheit und Spielkontrolle im Mittelfeld. Doch die Vorzeichen in puncto Vertragsverlängerung für diesen Sommer gehen bei den beiden etwas auseinander: Während die Verlängerung bei Kroos eher Formsache zu sein scheint, deuten viele Zeichen darauf hin, dass sich die Wege von Modrić und den Königlichen diesen Sommer trennen werden. Mit dann fast 39 Jahren – so wirkt es gerade – denkt man intensiver darüber nach, Platz für die nächste Generation zu schaffen. Ein sich anbahnender Schritt, der zweifelsfrei schweren Herzens fallen wird – doch auch für den Kroaten selbst ist die Situation unbefriedigend, steht er bei gerade einmal 40 Prozent der Spiele in der Startelf und kommt wettbewerbsübergreifend lediglich auf gut 1.600 Einsatzminuten (Kroos steht bei knapp 2.400 Minuten): „Das ist eine neue Situation für mich. Ich spiele nicht mehr so wie vorher – und auch nicht so viel, wie ich es gerne hätte. Ich will immer spielen, ich möchte keine Pausen.“
Für eine Zukunft mit mehr Spielanteilen ist wohl eine Rückkehr nach Kroatien denkbar, bei Dinamo Zagreb reifte er einst zum Profi heran. Es wäre die romantische Lösung für den Karriereabend, aber auch ein Wechsel nach Saudi-Arabien oder in die MLS sind keineswegs ausgeschlossen. Ganz frisch geisterten zudem eher spekulative Gerüchte aus Istanbul durch die Medien, wonach Galatasaray und Fenerbahce ihre Fühler ausgestreckt haben sollen. Und trotz der Vorzeichen bleibt Resthoffnung für alle Fans des wohl besten Außenrists der Welt: Vielleicht akzeptiert Modrić auch seine (ungeliebte) Rolle und hängt noch ein Jahr dran. Real Madrid wäre dazu bestimmt bereit. Und ist ohnehin der „der Klub meines Lebens“, betonte Modrić in der Vergangenheit. Eine Verlängerung ist deshalb nicht gänzlich ausgeschlossen, und doch könnte beim spanischen Rekordmeister im Sommer eine Ära zu Ende gehen – es liegt in Modrićs Händen.
Bleibewahrscheinlichkeit: 40 %
Nacho Fernández

So viele Stars sind gekommen und auch wieder gegangen. Verschiedente Trainer gaben sich die Türklinken in die Hand, Titel wurden gefeiert, zuweilen auch Tränen vergossen. Immer dabei? Der ewige José Ignacio Fernández! Wer? Nacho! Seit 2001 befindet sich der heutige Kapitän an der Concha Espina und er schnuppert weiter am Status des „One-Club-Mans“, auch wenn ihn bereits bei seiner Verlängerung im vergangenen Sommer ob seiner Aussichten auf Spielzeit der eine oder andere Zweifel kam. Mit einer Startelfquote, die stets unterhalb der 50 Prozent-Marke verläuft, ist er trotz Kapitänsamtes sicher kein unangefochtener Stammspieler – aber dafür eine Allzweckwaffe: Der Verteidiger profitiert von seiner Vielseitigkeit und kam sowohl in der Innenverteidigung als auch auf den Außenbahnen zum Einsatz.
Was ihm vielleicht an naturgegebener Begabung im Vergleich zu anderen Ballkünstlern seiner Mannschaft fehlen mag – speziell in 2023/24 fiel er durch einige Fehler auf –, macht er mit seinem Herzblut und Leidenschaft wett, welche er für das Wappen auf der Brust einbringt. Das schätzen die Madridistas und Coach Ancelotti profitiert vom Defensiv-Joker. Alleine wegen der Story des ewigen Nacho macht eine Verlängerung aus Sicht der Blancos Sinn. Einzig der Spieler selbst könnte mit einem Tapetenwechsel und mehr Einsatzzeit liebäugeln, wie auch bereits im vergangenen Sommer. Zumal die Blancos wohl in Leny Yoro ein Abwehr-Talent im Auge haben. Ob Nacho das Arbeitspapier, welches seit der Saison 2012/13 gültig ist, abermals verlängern wird, dürfte für viele eingefleischte Fans eine der größten Fragen für den bevorstehenden Sommer bedeuten.
Bleibewahrscheinlichkeit: 60 %
Joselu

Der von Espanyol ausgeliehene und in Stuttgart geborene Stürmer bringt genau das ins königliche Offensiv-Ensemble mit ein, was Rodrygo oder Vinícius um ihn herum als einziges Manko ein wenig vermissen lassen: die robuste Erscheinung im gegnerischen Strafraum. Joselu ist ein klassischer Neuner und dankbarer Abnehmer von Flankenbällen – ein Stilmittel, welches nicht immer in das Konzept der Blancos gepasst hatte, nun aber eine geeignete Alternative wird, sofern sich ein Gegner mit den klassischen Passstafetten nicht knacken lässt. Auch wenn der Deutsch-Spanier einen Karim Benzema nicht gleichwertig ersetzen kann (aber auch nicht soll, eingeplanbt war Joselu als Benzemas Backup), ist er doch das oft so unscheinbare Mosaiksteinchen auf der Ersatzbank, dass dann mit seiner Funktion als Joker dem königlichen Spiel einen neuen Anstrich verleiht.
Sein Herzblut für den Klub, wo er einst in der Jugend spielte, ehe er mit Stationen unter anderem auch in Frankfurt, Hoffenheim und Hannover zum Weltenbummler avancierte, sieht man jedenfalls in jeder Sekunde, die er auf dem Rasen verbringen darf. Und trotz der zuweilen eher mageren Spielzeit, scheint er wohl sehr zufrieden mit seinem Arbeitspensum zu sein. In den 38 (oft kurzen) Einsätzen dankte er das mit bis dato 13 Treffern und zwei Assists: „Ich bin bei Real Madrid und will von hier nicht weggehen. So viel ist mir klar“, gab der Stürmer unlängst zu Protokoll. Für einen dauerhaften Verbleib müssten die Blancos eine Kaufoption bei den Katalanen ziehen, welche angesichts der bisher gezeigten Leistungen und des vergleichsweise geringen Betrags von 1,5 Millionen Euro kaum zwei Meinungen zulassen sollte. Am Trainer wird es indes auch nicht scheitern, schenkt man seinen Worten Glauben: „Er spielt sehr gut mit dem Rücken zum Tor und auch andersherum. Er ist sehr gefährlich im gegnerischen Strafraum und hat eine fantastische Kopfballqualität. Für uns ist er eine Garantie, wir wissen genau, was er in solchen Spielen für uns leisten kann“, lobte Ancelotti unlängst seinen Angreifer.
Bleibewahrscheinlichkeit: 80 %
Lucas Vázquez

Der spanische Flügelspieler Lucas Vázquez musste sich bei den Blancos unlängst eingestehen, dass seine Rolle – wenn überhaupt – eigentlich nur noch als Backup von Dani Carvajal auf der rechten Außenverteidigerposition vorgesehen ist. Diese mehr oder weniger ungeliebte Tätigkeit erfüllt er zwar alles in allem in gewohnter Zuverlässigkeit und mit seinen inzwischen 32 Jahren auch in einer gewissen Routine, doch seine eigentlichen Bestrebungen im Offensivspiel relevant zu werden, kann er in Madrid wohl kaum mehr ausleben. Wettbewerbsübergreifend kommt er in dieser Funktion auf einen eigenen Treffer und vier Assists. Die Gesamtspielzeit von 1.266 Minuten machen ihn zu dem Spieler im hiesigen Sextett, mit der geringsten Einsatzzeit.
Für die Merengues stellt er dennoch einen verlässlichen Alternativspieler dar und man kann Vázquez in dieser Rolle auch weiterhin brauchen, allerdings könnte die Gefühlswelt des Spaniers den Wunsch nach einer neuen Herausforderung lostreten. Sein Alter würde zu einem Tapetenwechsel, einer finalen großen Herausforderung sowohl in Europa als auch in Übersee passen. Schade wäre es dennoch, da Real Madrid eines seiner Eigengewächse verlieren würde und damit ein Stück Identifikation. Auch wenn seit dem Gerücht um eine Liaison mit Lazio Rom im vergangenen Sommer nichts Konkretes mehr aufgekommen war, dürften sich zeitnah Interessenten für den Außenbahnspieler ob dessen Situation an der Concha Espina auftun.
Bleibewahrscheinlichkeit: 50 %

Welcher Profi ist wie lange vertraglich an Real Madrid gebunden? REAL TOTAL hat dazu eine Übersicht parat – mitsamt aller verliehenen Spieler. Die Reihenfolge: Verträge, die demnächst auslaufen bis hin zu Verträgen, die noch lange gültig sind.
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Daniel Carvajal – Vertrag bis 30. Juni 2026
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Thibaut Courtois – Vertrag bis 30. Juni 2026
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David Alaba – Vertrag bis 30. Juni 2026
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Antonio Rüdiger – Vertrag bis 30. Juni 2026
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Reinier Jesus (verliehen) – Vertrag bis 30. Juni 2026
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Vinícius Júnior – Vertrag bis 30. Juni 2027
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Daniel Ceballos – Vertrag bis 30. Juni 2027
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Brahim Díaz – Vertrag bis 30. Juni 2027
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Fran García – Vertrag bis 30. Juni 2027
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Ferland Mendy – angeblich bis 30. Juni 2028, offiziell noch nicht bestätigt
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Éder Militão – Vertrag bis 30. Juni 2028
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Rodrygo Goes – Vertrag bis 30. Juni 2028
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Aurélien Tchouaméni – Vertrag bis 30. Juni 2028
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Jude Bellingham – Vertrag bis 30. Juni 2029
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Federico Valverde – Vertrag bis 30. Juni 2029
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Arda Güler – Vertrag bis 30. Juni 2029
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Eduardo Camavinga – Vertrag bis 30. Juni 2029
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Kylian Mbappé – Vertrag bis 30. Juni 2029
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Andriy Lunin – Vertrag bis 30. Juni 2030
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Endrick – Vertrag bis 30. Juni 2030
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Dean Huijsen – Vertrag bis 30. Juni 2030
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Trent Alexander-Arnold – Vertrag bis 30. Juni 2031
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Álvaro Carreras – Vertrag bis 30. Juni 2031
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Franco Mastantuono – Vertrag bis 30. Juni 2031
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