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Gentos emotionaler Abschiedsbrief an Di Stéfano: „Mit dir waren wir 14“

Sie spielten zusammen, sie lachten zusammen, sie weinten zusammen. Francisco „Paco“ Gento gehörte der goldenen Generation um Alfredo Di Stéfano an, die den Europapokal der Landesmeister fünf Mal in Serie gewann. Wer außer dem „kantabrischen Sturmwind“ könnte den Wert des „blonden Pfeils“ für Real Madrid besser in Worte fassen? Mit einem emotionalen Abschiedsbrief, veröffentlicht in der Sportzeitung AS, erwies Gento dem verstorbenen Di Stéfano seine letzte Ehre.

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Lieber Freund,

wir werden Dich vermissen. Du weißt gar nicht wie sehr. Das Bernabéu zu betreten und dort Deine Fotos und Deine Trophäen zu beäugen und zu wissen, dass Du nicht mehr unter uns bist, gefällt mir nicht. Du hast diese ehrenhafte Zeremonie und Hommage absolut verdient. Die Leute lieben Dich, Alfredo… und haben auf großartige Art und Weise auf Deinen Tod reagiert. Du warst ein monströser Fußballspieler, einfach grandios. Du warst ein Brummbär, aber der beste Fußballer der Welt, den besten und komplettesten den ich jemals spielen sehen durfte. Danke. Es war eine Ehre und ein Privileg, an Deiner Seite zu spielen. Als ich nach Madrid kam, war ich 19 und Du 28. Mit Dir in einer Mannschaft waren wir nicht elf, sondern 14 Spieler, weil Du einfach überall auf dem Feld warst. Wir wussten, was ein Mittelstürmer ist, bis Du kamst und ein Mittelstürmer warst, der nicht nur Tore erzielte, sondern auch verteidigte und den entscheidenden Pass spielte. Ich habe es tausende Male gesagt und werde es immer wieder sagen: Es gab keinen kompletteren Fußballer. Du warst immer wütend, wenn wir nicht gewannen. Du wolltest nie verlieren. Weder beim Fußball noch beim Kartenspielen… 

Mit Dir wurden wir besser. Du hast uns mehr Wert verliehen. Wenn Du nicht nach Madrid gekommen wärst, hätten wir niemals diese unglaublichen fünf Europapokalsiege und die vielen Meisterschaften gefeiert. Sicherlich hatten wir eine herausragende Mannschaft, aber Du hast sie geführt. Du warst unsere Figur. Du warst unser Stern.

Ich hätte gerne noch ein Weinchen mit Dir getrunken und mich mit Dir über all unsere wunderbaren Anekdoten unterhalten. Ein Tag vor dem Champions-League-Finale am 24. Mai in Lissabon sahen wir uns zum letzten Mal. Du warst felsenfest vom Sieg überzeugt. Du hast Dich nicht getäuscht. Ich bin nun aus Santander nach Madrid gekommen, um Dich zu verabschieden. Der Schmerz darüber, Dich nicht mehr wieder zu sehen, ist riesig, aber ich bin mir sicher, dass Du uns weiterhin von oben zusiehst und unterstützt. Gemeinsam mit Puskás, gemeinsam mit Bernabéu und all den anderen. Du bist weiterhin einer von uns und schaust Deinem Real Madrid zu. Lebe wohl, blonder Pfeil!

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