
Real Madrid lädt Barça zu 14-Punkte-Differenz ein
GIRONA. Es ist nicht lange her, da war die Mannschaft von Real Madrid nach vier erzielten Toren voller Freude wieder aus Katalonien abgereist. Gemeint: Das triumphale 4:0 im Halbfinal-Rückspiel der Copa del Rey gegen den FC Barcelona Anfang April. Nun, knapp drei Wochen später, leisteten sich die Königlichen eine absolute Blamage, sie unterlagen dem Tabellenelften FC Girona – rund 100 Kilometer von Barcelona entfernt – am Dienstag 2:4.
Barça bietet sich damit die nächste Möglichkeit, einen großen Schritt Richtung Entscheidung der Meisterschaft zu machen. Das Team von Xavi gastiert am Mittwoch in Madrid bei Rayo Vallecano. Nach diesem 31. Spieltag der Primera División beträgt die Differenz bei dann noch sieben ausstehenden Spieltagen womöglich 14 Punkte. Real-Stadtrivale Atlético könnte derweil wieder auf zwei Zähler heranrücken.
Karim Benzema, Thibaut Courtois, Eden Hazard, David Alaba und Ferland Mendy hatten die Reise nach Katalonien verletzt respektive angeschlagen gar nicht erst mit angetreten, Daniel Ceballos fehlte wegen einer Gelbsperre. Trainer Carlo Ancelotti setzte dementsprechend auf eine Startelf mit Daniel Carvajal, Éder Militão, Antonio Rüdiger und Nacho Fernández vor Keeper Andriy Lunin. Federico Valverde, Toni Kroos und Luka Modrić bildeten das Mittelfeld, im Angriff agierten Marco Asensio, Rodrygo Goes und Vinícius Júnior.
Girona-Stürmer erzielt Dreierpack – Vinícius trifft zum 1:2
Die Königlichen begannen in Girona sichtlich engagiert, kamen nach gerade mal 29 Sekunden sogar schon zu ihrer ersten guten Gelegenheit. Ein Rodrygo-Abschluss per Hacke aus kurzer Distanz konnte jedoch noch abgefälscht werden. Real bestimmte das Geschehen, lag folglich aber plötzlich erst 0:1 und dann 0:2 zurück.
Valentín Castellanos köpfte zunächst eine Hereingabe aus fünf Metern in die Maschen (12.) und tunnelte Lunin eine knappe Viertelstunde später (24.). Beide Male sah die Abwehr der Madrilenen nicht gut aus – speziell beim zweiten Gegentreffer, als Militão das Duell um den Ball weit vom Tor entfernt verlor und nicht mehr entscheidend eingreifen konnte. Zwei Girona-Torschüsse, zwei Girona-Tore.

Castellanos schnürte nur 36 Sekunden nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit sogar seinen persönlichen Dreierpack, indem er eine halbhohe Hereingabe von der rechten Seite verwertete (46.). Auch hier wurde er von einer halbherzigen Real-Defensive nicht konsequent gestört. Zehn Minuten vor der Pause hatte Vinícius zum 1:2 verkürzt, eine Asensio-Flanke auf der Höhe des zweiten Pfostens mühelos eingeköpft (34.).

Real Madrid: Offensiv harmlos, defensiv hanebüchen
Abgesehen davon hatte das weiße Ballett gegen eine tief und dicht stehende Verteidigung der Hausherren große Schwierigkeiten, ernsthaft gefährlich zu werden. Nach 60 gespielten Minuten standen lediglich zwei direkte Schüsse auf das gegnerische Gehäuse zu Buche.
Und es kam noch schlimmer: Dreierpacker Castellanos avancierte noch zum Viererpacker, der 24 Jahre alte Angreifer aus Argentinien verwertete eine Flanke aus kurzer Entfernung per Kopf zum 1:4 aus Real-Sicht (62.). Die Merengues zeigten sich bemüht, die Differenz der Treffer noch zu korrigieren – was minimal gelang. Der eingewechselte Lucas Vázquez markierte nach einer Vinícius-Ablage den 2:4-Endstand (85.). Angesichts der Anzahl an Gegentoren ist es keine übliche Niederlage. Als wie empfindlich sie sich auswirkt, wird das Heimspiel am Samstag gegen die UD Almería zeigen.
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