
Durch wichtigen Punktgewinn: Selbstvertrauen für Real
VALENCIA. Was ein verrücktes Spiel. Was eine abgefahrene Schlussphase. Nach dem Schock in der 78. Spielminute durch den Gegentreffer von Valencias Carlos Soler, schien es, als würde Real Madrid nach zehn Spielen ohne Niederlage eine Serie aufgeben. Doch dann war es Thibaut Courtois, der in der fünften Minute der Nachspielzeit eigens vorgelaufen war, um einen Eckball per Kopf aufs Tor zu bringen. “Ich habe meine Körpergröße genutzt. Ich bin zwei Meter groß und die Gegner werden nervös, wenn ich mit nach vorne rücke”, erklärte der Keeper nach dem Spiel.
Der von Valencias Jaume abgeprallte Ball landete bei Karim Benzema, der abstaubte und damit bereits sein zwölftes LaLiga-Tor in der laufenden Saison erzielte. Es ist ein goldener Punkt. Alles erinnerte ein wenig an die Spielzeit 2016/17, als Real Madrid zum bisher letzten und 33 Mal spanischer Meister wurde und dabei etliche Punkte in der Schlussphase gesichert hatte. Denn nicht nur hat die Truppe von Zinédine Zidane auch diesmal Mentalität bewiesen, ist es auch das enorm wichtige Selbstvertrauen, das es bedarf, um am Mittwoch (20 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) im Camp Nou gegen den FC Barcelona bestehen zu können und sogar ein Sieg möglich zu machen.
„Tor hat gezeigt, dass Real Madrid niemals aufgibt“
“Dieses Tor hat gezeigt, dass Real Madrid niemals aufgibt. Ich freue mich für Karim, aber auch für Thibaut, der das Tor maßgeblich eingeleitet hat. Alle meine Spieler haben heute einen enormen Aufwand betrieben”, machte “Zizou” nach der Zitterpartie im Mestalla klar.
Zwar konnte Real den Patzer vom FC Barcelona, der bereits am Samstag 2:2 bei Real Sociedad spielte, nicht für sich nutzen, stehen aber die Vorzeichen für den prestigeträchtigen Clásico gut. Mit 35 Punkten bleiben sowohl die Madrilenen als auch die Katalanen an der Spitze der Liga. Der psychologische Vorteil liegt jedoch bei den Blancos: Verspielte Barça gegen Real Sociedad eine 2:1-Führung, fühlt sich der Punktgewinn durch den Last-Minute-Treffer gegen Valencia fast wie ein Sieg an. Den Glauben daran, niemals aufzugeben – er hat beim “weißen Ballett” Bestand.
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Eines ist sicher: Der Clásico kann oder wird die komplette erste Saisonhälfte definieren. Gewinnen die Blancos in Barcelona und zum Jahresabschluss im Bernabéu anschließend gegen Athletic Bilbao, ist die Tabellenführung zur Rückrunde fix.
Ausblick auf den Clásico – mit Mendy und Casemiro?
Was war es für ein Theater. Ursprünglich für den 26. Oktober terminiert, wurde der Clásico aufgrund der politischen Unruhen in Barcelona nach langem hin und her zwischen Verband und Liga auf den 18. Dezember verlegt. Statt wie geplant um 13 Uhr „muss“ der Showdown – nun also an einem Mittwoch statt Samstag -abends stattfinden. Ab 20 Uhr ist es im Camp Nou angerichtet. Die Ausgangslage, sie könnte nicht spannender und packender sein!
Haben sowohl der FC Barcelona als auch Real Madrid im bisherigen Saisonverlauf und gerade zu Beginn der Saison einige Pünktchen liegen gelassen, sind aber beide spanischen Giganten gerade in den letzten Wochen gut in Form – somit beide eben auch mit 35 Zählern punktgleich. Zidane kann personell nicht aus dem Vollen schöpfen, wurden erst zu Monatsbeginn die Ausfälle von Eden Hazard und Marcelo bekannt, jedoch können die Königlichen im Clásico mit Ferland Mendy (gegen Valencia noch gesperrt) und Casemiro (wurde wegen zu viel gelber Karten vorsichtshalber geschont) zurückgreifen.
Insbesondere der Brasilianer im Mittelfeld kann gegen die Katalanen so etwas wie die Lebensversicherung sein. War er das nicht schon so oft in dieser Saison. Ob es Real zudem nochmal mit einem 4-4-2 angehen lässt und Isco hierfür spielen lässt? Konnte er zwar gegen Valencia nicht sonderlich seinen Stempel aufdrücken (REAL TOTAL-Note: 3,5), zeigte er im Champions-League-Gruppenspiel gegen Paris Saint-Germain, dass er in absoluten Top-Spielen brillieren kann. Wie es letztlich kommt, das bleibt abzuwarten. Wie Zidane gegen Valencia so schön sagte: “Wir müssen uns jetzt ein wenig ausruhen und freuen uns auf eine schöne Aufgabe. Den Clásico muss man einfach genießen.”
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