
„Ich wollte noch einmal etwas Neues ausprobieren“
MÜNCHEN. Es war eine Kurzschlussreaktion, als Xabi Alonso im vergangenen August seine Koffer packte und beim FC Bayern München anheuerte. Zwar zog der spanische Welt- und Europameister schon nach dem Gewinn des zehnten Champions-League-Titels von Real Madrid einen Tapetenwechsel in Erwägung, doch so richtig reifte seine Entscheidung erst mit dem Last-Minute-Angebot von der Isar. Wenngleich er viele langjährige Freunde in Madrid zurückließ, verliefen seine ersten Monate in Deutschland ausschließlich positiv. „Nach dem Champions-League-Sieg gegen den Stadtrivalen Atlético im vorigen Jahr war irgendwie die Zeit gekommen, nochmal etwas anderes zu tun. Wir hatten ‚la Décima‘ erreicht, den heiß ersehnten zehnten Triumph im europäischen Königswettbewerb der Klubs. Ich hielt den Zeitpunkt für richtig, bei einem der weltbesten Klubs und in einer der drei besten Ligen Europas noch einmal etwas Neues auszuprobieren. Und ich war Real sehr dankbar, dass man mich trotz eines noch bis 2016 laufenden Vertrages gehen ließ“, begründete der defensive Mittelfeldstratege seinen plötzlichen Abgang.
„Ancelotti hat eine menschlich angenehme Art“
Ein ausschlaggebendes Motiv für seine neue Herausforderung in der Bundesliga war Pep Guardiola. Unter dem katalanischen Übungsleiter wollte der Rechtsfuß sein fußballerisches Wissen noch weiter vertiefen: „Es gab viele gute Gründe, zum FC Bayern zu wechseln. Guardiola war sicher einer davon. Unter ihm noch mehr über den Fußball zu erfahren, ist sehr motivierend. Er ist ein gründlicher Denker und Arbeiter, sehr analytisch, ein großer Taktiker und ein methodischer Tüftler. Pep versteht alles vom Spiel. Er zwingt uns Spielern seine Gedanken nicht auf, sondern überzeugt uns von seinen Ideen. Er ist unglaublich. Wir beherrschen unter ihm drei Spielsysteme.“
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Doch nicht nur für Guardiola, sondern auch für seine vorherigen Vorgesetzten hat Alonso warme Worte übrig. Der Baske, der nach seiner Profi-Laufbahn selbst die Trainerlizenz erwerben möchte, arbeitete schon mit Größen wie Rafael Benítez, Luis Aragonés, Vicente del Bosque, José Mourinho oder zuletzt Carlo Ancelotti zusammen. „Benítez ist sehr analytisch und hatte für jedes Spiel einen Plan. Mourinho ist ein taktisch gewiefter, großer Motivator. Ancelotti ist wie übrigens auch Aragonés und del Bosque jemand, der eine menschlich sehr angenehme Art hat, Mannschaften zum Erfolg zu führen“, berichtete das Eigengewächs von Real Sociedad.
WEEKLY: There’s an #exclusive with @XabiAlonso while Liechtenstein & Jamaica are in focus http://t.co/maAjR7vo8A pic.twitter.com/NBgkMMUHKr
— FIFA.com (@FIFAcom) 2. April 2015
„Raúls Wechsel war ein Türöffner für die Spanier“
In seiner Debüt-Spielzeit beim FCB hat Alonso die Chance, erstmals in seiner Laufbahn das Triple zu gewinnen. Obwohl die Konkurrenzfähigkeit in der Bundesliga vor allem in der oberen Tabellenhälfte weniger groß als in Spanien oder England zu sein scheint, hält er das deutsche Fußball-Oberhaus für einen attraktiven und reizvollen Wettbewerb, den er insbesondere seinen Landsleuten ans Herz legt: „Die spanischen Spieler kannten früher außer der Primera División eigentlich nur die Premier League als lohnendes Ziel. Heute wechseln sie, wenn sie ins Ausland gehen, entweder in die Premier League oder, das zeigen inzwischen viele Beispiele, in die Bundesliga. Raúl, der 2010 von Real zu Schalke ging, war da sicher so etwas wie ein Türöffner.“
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