
Ronaldo schaut zu, wie Modric und Co. anfangs überzeugen
DALLAS. Schon nach dem ersten Testspiel der Saison standen die Champions-League-Sieger leicht mit dem Rücken zur Wand – wollte man ins Endspiel des International Champions Cups einziehen, mussten bei den zwei noch verbleibenden Gruppenspielen Siege her. Und gegen den AS Rom sah auch lange alles gut aus. Keine Verwirrungen trotz der Farbaufteilungen: Die Italiener in Weiß, die Spanier erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in Pink, aber mit absoluter Übersicht, Kontrolle und mehr Zug zum Tor, als noch beim Turnierauftakt gegen Inter Mailand (3:4 n. E.). Ganz überraschend kam das nicht, mit den fünf Änderungen in der Startelf befanden sich bis auf Cristiano Ronaldo auch alle inzwischen zurück gekehrten WM-Teilnehmer und damit nur ein Castilla-Gast auf dem Platz: Casillas – Carvajal, Pepe, Ramos, Coentrão – Illarramendi, Alonso, Modric – Lucas, Isco, Bale

Seinen Turnierauftakt hat der Serie A-Klub mit 2:3 gegen Madrids kommenden Gegner, Manchester United, verloren und auch heute tat Rom lange wenig für den eigenen Erfolg, überzeugte nur durch die (gegen Ende der ersten Halbzeit verloren gegangene) Ordnung. Die erste Eklat-würdige Auseinandersetzung gab es schon vor dem Anpfiff zwischen Ex-Barcelona-Akteur Keita und Pepe, die 90 Minuten danach nicht immer so hitzig. Zeit für Rudelbildungen gab es auch kaum, so sehr drückten die Merengues aufs Gaspedal: Die ersten Torchancen durch Sergio Ramos nach Modric-Flanke, Daniel Carvajal und zwei Mal Gareth Bale erinnerten wieder an das druckvolle Spiel aus der vergangenen Saison. Vor allem Modric kurbelte das Offensivspiel weiterhin an, als hätte es keine Pause für ihn gegeben. Der starke Kroate und der ebenfalls nimmermüde und heute sehr variable, aber in seinen Schnittstellenpässen nicht immer glückliche Isco sorgten noch für weitere Gelegenheiten. Bale verzweifelte mit drei weiteren Gelegenheiten (und einem „Field Goal“-würdigen Freistoß im Football-Stadion Cotton Bowl) am sehr wachsamen Gästekeeper Skorupski, gehörte dennoch zu den Besten seines Teams, in dem niemand wirklich enttäuschte.
Bei seiner 45-minütigen „Pretemporada“-Premiere wurde Iker Casillas bis auf einen halb-ernst gemeinten Totti-Versuch nicht geprüft, zu gut stand die königliche Defensive, zu wenig ging vom italienischen Vizemeister aus. Selbst Kontergelegenheiten verpufften, obwohl Pepe vorne noch eine Chance vergab, aber im Gegenzug hinten klärte – er und Ramos kennen sich nach der Sommerpause ebenfalls noch bestens. Mit noch mehr Druck ging es nach einer Trinkpause zu – 65 Prozent Luftfeuchtigkeit bei 27 Grad Celsius führten die Spieler an ihre Grenzen – doch auch der vorne wie hinten bockstarke Coentrão und Carvajal vergaben ihre Gelegenheiten und es ging torlos, nach einer unterhaltsamen ersten Hälfte in die Kabinen.
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Totti trifft, durch gewechseltes Real findet nicht mehr in die Spur
Aus diesen kam der italienische Investorenklub mutiger und konsequenter im Offensivspiel: Mit der Vorgabe direkter zu spielen brachte Trainer Rudi Garcia seine Mannen auf die Siegerstraße. Denn die erste gelungene Offensivaktion brachte die Roma in Front – Totti vernaschte erst Carvajal, um sich direkt im Strafraum für die Hereingabe zum 0:1 anzubieten (57.). Die Roma kehrten also offensiver, der spanische Rekordmeister mit einigen Wechseln aus der Pause zurück. Neben Diego López und Canterano Raúl de Tomás kam auch Álvaro Arbeloa zu einem ersten, 45-minütigen Einsatz. Der gute und bemühte Lucas sowie Coentrão und Pepe verließen den Platz, wie später auch Alonso und Ramos für die Youngster Álvaro Medrán und Diego Llorente. Der Grund für den plötzlichen Rückstand lässt sich durchaus auf eine Umstellung zurückführen – da Carlo Ancelotti es erstmals mit Daniel Carvajal als Linksverteidiger versuchte, der in der Rom-Legende Totti seinen Meister fand.
An das letzte Aufeinandertreffen mit den „Giallorossi“ hatten die Königlichen keine guten Erinnerungen – als man 2008 im Achtelfinale der Champions League gegen die Italiener ausschied, befand man sich in keiner glorreichen Vereinsära – und auch die heutige Niederlage wird einen Beigeschmack behalten. Zwar freundschaftlich, wollte der Titelverteidiger dennoch ins Preisgeldreiche Endspiel einziehen. Im Spitzenspiel gegen Manchester United (Samstag, 22:06 Uhr MESZ in Michigan) geht es dann wirklich nur noch um die Freundschaft – und um den in den USA viel umjubelten Cristiano Ronaldo wieder in den Spielrhythmus zu bringen. Zwar hatten die Merengues noch genügend Zeit, doch nach weiteren Wechseln und ausgehender Puste blieben hochkarätige Chancen (bis auf knappe Schüsse von Isco und De Tomás sowie einer verpassten Arbeloa-Gelegenheit) aus und die Roma hätte durch ihr direktes Spiel eher noch erhöhen können. Am Ende standen (neben einer überflüssigen Flitzer-Flut) auf dem Feld: López – Arbeloa, Diego Llorente, Nacho, Carvajal – Illarramendi, Medrán, Mascarell – Sobrino, Isco, De Tomás
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