Verletzung

Hazard und der Flop-Stempel: Wie soll das noch etwas werden?

Er ist gerade wieder zurückgekehrt und fällt dann abermals aus: Eden Hazard kann dem Teufelskreis bei Real Madrid einfach nicht entfliehen. Seine jüngste Verletzung bringt ihn auf dem Weg, womöglich der teuerste Flop in der Geschichte der Königlichen zu werden, noch ein Stück weiter. Zum siebten Mal wird der Belgier der Mannschaft fehlen. Kann das für ihn bei Real wirklich noch etwas werden?

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Eden Hazard
Hazard bleibt in Madrid einfach nicht verletzungsfrei – Foto: imago images / ZUMA Wire

Es hört nicht auf: Hazard fällt zum siebten Mal aus

MADRID. 100 Millionen Euro als fixe Ablösesumme hatten sie gezahlt – und ihn im Estadio Santiago Bernabéu empfangen wie einen Popstar. Seit seiner Unterschrift im Juni 2019 ist Eden Hazard Real Madrid jedoch eine Menge schuldig geblieben. So oft, wie er noch zu Zeiten als Profi des FC Chelsea öffentlich von einem Engagement bei den Königlichen geträumt hatte, so oft hat er ihnen verletzt schon gefehlt. Wenn nicht sogar schon häufiger.

In der spanischen Hauptstadt müssen sie sich nun abermals darauf einstellen, etliche der kommenden Pflichtspiele ohne Hazard zu bestreiten. So wie im August vergangenen Jahres, als er sich erstmals als Real-Profi abgemeldet hatte, zwingt ihn eine Verletzung am geraden Oberschenkelmuskel zu einer Pause. Damals war es das linke Bein, jetzt ist es das rechte.

Zählt man seine Coronavirus-Infektion im November hinzu, fällt der belgische Offensiv-Star, der der trotz der harten Gangart in der Premier League in sieben Jahren nur 20 Chelsea-Spiele verpasst hatte, bereits zum siebten Mal seit seiner Ankunft aus.

Gefangen in einem Teufelskreis

Hazard bringt es deshalb nach über einem Jahr im Kreise des weißen Balletts auf gerade einmal 28 Einsätze, drei Tore und sieben Vorlagen. Kurz fit, wieder außen vor, kurz fit, wieder außen vor. Hazard befindet sich in Madrid in einem Teufelskreis, aus dem er einfach nicht herauskommt, der mittlerweile womöglich auch seine Psyche belastet. Und die Angst hervorrufen könnte, dass es immer wieder aufs Neue passiert.

Eine missliche Situation, wegen der ihn langsam aber sicher immer mehr Fans, Experten und Beobachter als den – Stand jetzt – teuersten Flop der Vereinsgeschichte tadeln. Durch den Gewinn der Meisterschaft schoss seine Ablöse nochmals auf 115 Millionen Euro in die Höhe. Eine Rekordsumme – wofür? Wegen des nicht enden wollenden Leids stellt sich die ernsthafte Frage: Wie soll das noch etwas mit einem erfolgreichen Hazard bei Real werden?

„Stress kann Auswirkungen auf die Muskeln haben“

Dass der Linksaußen nicht in die Spur findet, scheint sich mit Dr. Kris Van Crombrugge ein Mitglied des Ärztestabs der belgischen Nationalmannschaft erklären zu können.

„Eden will für alle das Beste aus seinem Körper herausholen. Ich denke, im Moment hat er das Limit überschritten, was seinem Körper viel abverlangt, um bessere Leistungen bieten zu können. In Madrid haben sie hohe Erwartungen an ihn. Von außen erweckt Eden den Eindruck, ziemlich druckresistent zu sein. Aber niemand kann diesem Stress entgehen. Es kann Auswirkungen auf die Muskeln haben. Ich glaube, dass die Anspannung im Muskel ein wenig höher ist, was ihn zu einem etwas verletzungsanfälligeren Spieler macht“, gab er seine Ansicht zu dem komplizierten Fall gegenüber der Zeitung HET LAATSTE NIEUWS ab.

„Eden sagt immer: ‚Ich will alles mögliche tun für meine Fans, für (Roberto) Martínez, für (Zinédine) Zidane…‘ Er will immer bereit sein, um zu spielen. Daher setzt er sich selbst etwas unter Druck. Das ist äußerlich nicht sichtbar. Eden will für alle das Beste aus sich herausholen“, so der Fachmann, den der jüngste Rückschlag ebenso deprimiert hinterlässt: „Ich hatte geglaubt, den alten Eden Hazard wieder gesehen zu haben, der voll in Form ist, der alle glücklich macht. Aber das Foto von Samstag war dann wieder etwas traurig.“

Zidanes Hoffnung schwindet nicht

Ernüchtert blickt auch Zidane drein. Die Auffassung, es liege am mentalen Stress, teilt er jedoch nicht. „Eden ist sehr stark! Es ist eine weitere Verletzung für ihn, was blöd für ihn und uns ist. Aber das passiert vielen Teams und wir müssen das aushalten. Ich habe keinerlei Zweifel daran, was für ein Spieler er ist und was er hier erreichen möchte. Er wird stärker zurückkommen“, so der Franzose wenige Stunden nach der neuesten Hiobsbotschaft bei Reals Pressekonferenz vor dem Champions-League-Duell mit Shakhtar Donetsk.

Zidane hat die Hoffnung und Geduld mit Hazard noch immer nicht aufgegeben. So manch Anhänger des weißen Balletts spätestens jetzt aber schon…

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Im ganz leichten Ansatz zeigt Hazard schon was er drauf hat, wie die geniale Ball Mitnahme mit anschließender Riesenchance, kurz vor der neuesten Verletzung. So stell ich mir einen Hazard vor, er hätte auch links abspielen können. Aber nein, einfach durchmaschieren, wie das ein Ausnahmekönner nunmal machen sollte. Daher ,,kotzt,, mich die neue Verletzung unfassbar an. Nun isser wieder auf Zero :-(
 
Der hat in den letzten Jahren einfach zu viele Spiele gemacht ! Achtung Ironie ! Denke schon das das ne Mischung aus sich selbst zu viel Druck machen , Zidane‘s sofortiges dauerhaftes Einsätzen wenn er gerade wieder fit geworden ist und wohl das falsche Training/ schlechtes Ärzteteam/ Physos ! An zu vielen Spielen kann es nicht liegen oder am engen Terminkalender was ich eh für Schwachsinn halte da es nicht erst seit Corona der Fall ist mit den vielen Verletzten ! Schade geiler Spieler aber da wird nichts mehr wenn es diese Saison nicht noch bergauf geht ist das Ding durch !!!!!
 
Man kann mit Recht behaupten, dass die Wochen, die uns Eden zur Verfügung stand, sehr gut waren. Uns fehlt diese Spielweise. Und es war mal wieder was galaktisches zu erkennen. Wir brauchen ihn, wie Mbappe.
 

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