Historie

Helguera über Partys bei Ronaldo: „Bus voller Frauen gechartert“

Partygänger Ronaldo und Roberto Carlos, die Entlassung von Vicente del Bosque und Partys, bei denen „sogar ein Bus voller Frauen gechartert wurde“ oder ein Meistertitel, den die Königlichen nicht feiern wollten: Ex-Real-Star Iván Helguera blickt zurück auf kuriose Ereignisse aus seiner Zeit in Madrid.

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Ivan Helguera Ronaldo Roberto Carlos
Helguera spielte bei Real mit Ronaldo, Roberto Carlos, Figo und Co. – Foto: imago images / Ulmer

„Beckham, Zidane und Figo waren sehr professionell“

MADRID. Iván Helguera spielte zwischen 1999 und 2007 für Real Madrid, erlebte währenddessen die Ära der “Galácticos”. Auf Instagram lieferte der zweimalige Champions-League-Sieger am Montagabend einige Anekdoten aus jener Zeit, in der er die Kabine mit den größten Stars des Weltfußballs teilte.

Wie der ehemalige Defensivspieler verraten hat, waren “David Beckham, Zinédine Zidane und Luís Figo sehr professionell. Roberto Carlos und Ronaldo gingen aber gern feiern”. Und das war auch kein Geheimnis, seien die beiden Brasilianer laut Helguera jedoch einen Tag vor den Partien auch nicht mehr ausgegangen. Gab es allerdings Anlass zu Feierlichkeiten, so fanden diese meist in Ronaldos Haus statt, “das später an Sergio Ramos verkauft wurde”. Hierfür hätten die Stars der Königlichen teilweise “sogar einen Bus voller Frauen gechartert”, wie der Spanier weiter berichtete aber dazu sagte: “Ich war mit meiner Frau zusammen und wir beschlossen zu gehen, genau wie Figo.” Vom brasilianischen Stürmer waren ohnehin bereits Geschichten bekannt, wie er gerne auch mal direkt von der Disko zum Training fuhr.

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„Wir wollten, dass Del Bosque bleibt“

Neben pikanten Offenbarungen über seine ehemaligen Teamkollegen sprach Helguera auch über die Entlassung von Vicente del Bosque, der nach der Saison 2002/03 trotz Meistertitel jedoch aufgrund veralteter Spieltaktiken von Florentino Pérez beurlaubt wurde. Laut dem heute 47-Jährigen erfuhren seine Mannschaftskameraden und er erst einen Tag vor der Meisterfeier am Madrider Rathaus von der Entscheidung des Klubs: “Wir wollten, dass er bleibt und deshalb wollten wir auch nicht den Ligatitel feiern. Wir Spieler haben am Tag zuvor den Entschluss gefasst, nicht zur Meisterfeier zu gehen. Am nächsten Morgen haben wir uns jedoch wegen unserer Fans umentschieden. Zwei von uns haben das nicht mitbekommen und wurden vom Verein sanktioniert.”

Seinem Abgang von den Königlichen trauerte Del Bosque, später mit Spanien Welt- und Europameister, auch im Jahre 2017 noch nach: “Sie zeigten nicht einmal ein bisschen Empfindsamkeit. Es war sehr schmerzhaft für mich, ich fühlte mich wie ein Mann des Klubs und, ohne jetzt hochmütig zu klingen, fühlte ich mich unverzichtbar.”

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Kommentare
Meiner Meinung nach hat Perez Real etwas die Seele genommen und Real in eine Maschine verwandelt. Wirtschaftlich gesehen mit durchschlagendem Erfolg und auch sportlich unglaublich erfolgreich.
Trotzdem fehlen die del Bosques, Hierros, Redondos, Butrageneos, Casillas...einfach Spieler die diesen Verein LEBEN, lieben und repräsentieren. Dass ein Bale uns auf nem Plakat vor aller Welt lächerlich machen kann sagt eigentlich schon alles...
Ich hoffe dieses Gefühl kommt irgendwann wieder zurück. Auch CR7 konnte mir das nie vermitteln daß er sich voll und ganz mit Real identifiziert, dafür war und ist er viel zu sehr Egoist und Narzist und ich bin froh daß er weg ist, Sportlicher Erfolg ist nicht Alles.

Mir fehlt in der Perez Ära einfach irgend eine klare Vereins Philosophie. So sehr ich mich über "Mes que un club" oder "mia san mia" lustig mache, so sehr sind es ikonische und bekannte Parolen, die auch heute noch gültig sind und aktiv gelebt werden. Was hat Real dagegen? Die Königlichen, das weisse Ballett, Hala Madrid sind alles Identitäten aus dem letzten Jahrhundert, die zwar heute noch Gültigkeit haben, aber sicher nicht die ganze Gegenwart widerspiegelt. Wodurch zeichnet sich Perez aus? Los Galacticos? Ist mittlerweile bald 20 Jahre her, war eine Perversion des Glamour Gedanken und ist kläglich gescheitert. Calderon war ebenso eine gesichtslose Ära. Perez 2.0 ist... ja was genau? CR? Zidane? 4 CL Titel? Galacticos 2.0 ist 2009 ebenfalls kläglich gescheitert. Alles danach, Mou, Carlo, Zidane, CR, Bale, James usw. wirkte eher wie ein zufälliger Flickenteppich denn klar strukturiert. Man mag von Mou halten, was man will, es waren gefühlt wirklich die einzigen 3 Jahre, wo man eine klare Taktik, Philosophie und Kaderpolitik hatte. Carlo hat das ganze weiterentwickelt, sich aber in seiner eigenen Sturheit verrannt. Er war aber eher Pragmatiker, genauso wie Zidane, der dann die Früchte ernten konnte. Seit 2018 fehlt das ganze aber wieder, mit CR und Zidane wurden die beiden grössten Aushängeschilder gegangen, der Rest blieb aber. Man holte Lope als spanischen Nationaltrainer, er wurde nach 4 Monaten wieder gegangen. Dann hat man statt Conte Solari als Notnagel installiert. Was hat Solari ausgezeichnet? Regui, Vini und Isco Verbannen, was 2 Monate funktioniert hat, dann wieder weniger. Zidane 2.0 ist bisher vieles und gleichzeitig auch nichts, Dinge werden versucht, dann trotz Erfolg wieder abgebrochen, andere behält man bei, obwohl man mal für mal wieder auf die Schnauze fällt. In jüngerer Zeit setzt man vor allem auf Junge. Vini, Odry, Brahim, Kubo, Öde, Reinier usw. Alles schön und gut, aber auch hier. Dann verleiht man sie wie Lunin zu Klubs, wo sie kaum spielen, einfach weil der Klub Ronaldo gehört. Vini hockt hinter einem Bale, der längst weg sein sollte, auf der Bank usw. Einen klaren Plan scheint man nicht zu haben abgesehen von "holen wir mal, wird schon schief gehen".

Mir fehlt einfach eine 3te Instanz in der Führung, wie sie bei den meisten Klubs Gang und Gäbe ist. Es gibt einen Präsidenten, der den operativen Teil des Klubs leitet und sich um die Finanzen kümmert. Den Trainer, der für die Taktik und Spieler zuständig ist. Und es sollte einen Sportdirektor geben, der die langfristigen sportlichen Ziele des Klubs im Auge hat und gemeinsam mit dem Trainer die Kaderpolitik betreibt. Letztere Instanz fehlt bei uns völlig. Und so entscheided entweder Perez alles mit einem Marionetten Trainer, der wenig zu sagen hat und der Sündenbock ist, oder man gibt dem Trainer die komplette Macht in die Hand, der dann teilweise sehr kurzfristige Entscheidungen fällt. Oder Perez kanns nicht lassen und dann gibts Zoff, weil man sich nicht einigen kann. Ceballos ist so ein Paradebeispiel. Er spielt ne gute U23 EM, man holt ihn, damit Barca ihn nicht bekommt, aber Zidane will ihn nicht und kann nichts mit ihm anfangen. Ceballos wird 1 Jahr lang ignoriert. Dann geht Zidane aus Unzufriedenheit und plötzlich kommt der Natitrainer, Ceballos ist plötzlich beliebt. Nach 4 Monaten kommt aber wieder ein neuer Trainer, und nach 4 weiteren Monaten Zidane wieder und wir sind wieder auf Feld 1. Dank der 24 Mio Klausel damals kann man Ceballos wohl ohne grossen Wertverlust oder sogar mit Gewinn weiterverkaufen, aber es waren 3 Geschenkte Jahre für Spieler, Verein und alle involvierten Trainer. Ich höre oft das Argument, dass zuviele Köche den Brei verderben. Wir haben aber das komplette Gegenextrem, dass eine oder zwei Instanzen alles alleine entscheiden, ohne Rückmeldung oder Absprache. Es funktioniert bei vielen Vereinen wunderbar, warum sollte es bei uns nicht so sein. Man führt auch gerne die 4 CL Titel dagegen an, ist für mich aber eigentlich genau die Antithese, wo man, wohl eher ungewollt, etwas aufgebaut hat. Perez hat Mou geholt und ihn machen lassen, womit er den Grundstein legen konnte und entsprechende Spieler geholt und ihnen eine Taktik eingeimpft hat. Carlo hat das ganze weiterenwtickelt und mit James und Bale 2 Verstärkungen bekommen, die insgesamt enttäuschend waren, aber doch gewisse Dinge erreicht haben, und konnte mir La Decima erste Früchte ernten. Zidane hat dann die noch bestehenden Schwachstelllen im Kader komplettiert und war die richtige Person, um eine sich in der Prime befindende, zusammengweschweiste Einheit zu 3 CL Titeln zu führen. Das war ein sich stetig aufbauender Prozess von 8-9 Jahren, nichts, was man in 1-2 Jahren mit willkürlichen Galacticos und Marionetten Trainern erreicht. Seit 2018 dreht man sich wieder im Kreis, kauft Junge Spieler, hält aber an den alten fest und auch an Zidane, der vieles und zugleich wenig ist.

Perez ist, was weiss ich, Er hat den Verein wirtschaftlich saniert und einige gute Entscheide getroffen, bewusst oder unbewusst, das muss man ihm lassen. Dem gegenüber stehen aber zig sportliche Einmischungen, die mehr zerstört als geholfen haben. Perez könnte ein Top Präsident sein, wenn er sich auf Manager Aufgaben beschränken würde, unsere besten Zeiten unter ihm hatten wir, als es genau das gemacht hat. Um das sporlliche sollte sich ein Sportdirektor kümmern, der langfristig plant und die Kaderpolitik entsprechend anpasst und einen Trainer holt, der dass auf dem Platz und in der Taktik umsetzen kann. Zum alleinherrschenden grossen Don fehlt Perez einfach die menschliche und sportliche Feinfühligkeit und das entsprechende Wissen. Real Madrid ist mehr als das, soviel mehr als nur ein Wirtschaftsobjekt eines kaltblütigen Managers. Und solange sich daran nichts ändert, wird sich auch langfristig und tiefgründig wenig ändern. Was nützen uns Haaland und Mbappe, wenn sie nicht wissen, was sie auf dem Platz tun sollen und alle 4 Jahre einen neuen Coach bekommen?

Es ist, wie du sagst, es fehlen einfach Leute wie Del Bosque, Hierro, Casillas, Guti, Bernabeu usw. Leute, die den Madridisimo von klein auf über Jahre eingesogen haben und ihn verkörpern. Leute mit Leidenschaft, Respekt und Charakter. Unsere bekannten Spieler sind ein dauervelretzter, wallisischer Golfer, ein algerisches Möchtegern Gangster und ein kolumbisches Model, schon traurig irgendwo.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Diese asoziale Proletenmentalität hat Perez hier nach Madrid gebracht. Das ist nicht mehr das Madrid, von welchem ich 1997 Fan wurde. "Bus voller Frauen gechartet", wenn ich das schon höre, könnte ich kotzen.
Perez hat also praktisch im Alleingang unseren Knabenchor in sexbessene Perverse verwandelt. Der böse Zuhälter hat unsere braven Jungs zu Sex-Orgien mit Prostituierten gezwungen.
Ich will ja deine Erinnerung natürlich nicht zerstören aber auch 1997 haben die Fußballer von Real Madrid ihre Freizeit mit vielen Frauen verbracht und dabei gewiss nicht nur Cola getrunken. Mit dem üppigen Gehalt der damaligen Zeit konnten sich die Spieler schon einige Ausschweifungen leisten. Hier muss man die Nostalgiebrille absetzen.
Du kannst Perez vielleicht ankreiden, dass er viele Stars, die vielleicht eher dem Luxus geneigt sind, nach Madrid gelockt hat aber du bist doch sonst auch derjenige, der lautstark und oft prominente Zugänge für mehrere hundert Millionen fordert. Mbappe, Sancho und co werden mit ihrem Lohn sicher nicht nur Schulen in Afrika bauen wollen.
Es ist doch logisch, dass junge Männer mit diesen astronomischen Gehältern so ein dekandentes Leben führen. Ist die Situation der restlichen großen Vereine so grundlegend anders?!
Das Problem ist nicht Perez, sondern wir Fußballfans, die diesen Lifestyle mit Tickets, Trikots, Abos und schließlich auch Beiträgen in den sozialen Netzwerken finanzieren.
 
ja aber das hängt doch mit der neuen Generation zusammen und weniger mit Perez. Die Jugend wächst eben auf mit Vorbildern die übers Mutter ficken rappt und übers Protzkarren fahren. Dazu noch Insta etc... und die Mischung ist perfekt. Mit Valverde, Vini, Rodry sind wir ohnehin noch gut bedient.
Der einzige Asoziale in unserem Kader ist Benz

Nur weil Benzema nicht so wie Thomas Müller ist, soll er gleich asozial sein? Oke..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also bei einem Bus voller Frauen müsste ich auch kotzen, wenn ich vom anderen Ufer wäre haha.

Ich glaube die Fußball Pause tut hier keinem gut, ich lese nur noch negativität!
Aber man kennt es ja, der Rasen des Nachbarn ist immer grüner, höchstwahrscheinlich, weil er Kunstrasen benutzt.
 
Es hängt auch mit äußeren Einflüssen zusammen, gewiss aber nicht ausschließlich. Das mit der "neuen Generation" kann ich nicht für alles als Erklärung/Ausrede zulassen. Ich bin etwa gleich alt wie Ronaldo Lima, trotzdem widert mich dieses Verhalten zuriefest an.

HMMM Keine Ahnung.... Wenn ich als bester Fußballer der Geschichte gehandelt werde, alles gewinnen konnte -national und international-, aus Brasilien komme, dann genieß ich das Leben. Solange die Leistungen nicht großartig drunter leiden, spricht ja nichts gegen. Und seine Leistungen waren halt einfach konstant gut bei Real. (Immer über 20 Saisontore;außer in der letzten Saison als Ruud kam).
Ich finde das gut wie er Roberto Carlos, Ronaldinho, Adriano, etc. gelebt haben. Natürlich haben sie, diesem Leben geschuldet, nicht diese jahrelange KOnstanz, wie CR7 oder Messi, dennoch haben sie, in ihrer Prime, alles auseinandergenommen.
 

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