Historie

Heute vor 20 Jahren: Ende einer Ära und Míchels Traum-Abschied

Der 19. Mai ist ein erinnerungswürdiger Tag. Denn an diesem Tag im Jahre 1996 endete eine Ära. Die der „Quinta del Buitre“ um herausragende Nachwuchstalente wie den namensgebenden Emilio Butragueño oder Míchel. Und dieser wurde heute vor genau 20 Jahren als letzter Teil der legendären Spielergeneration verabschiedet. In einem maximal würdigen Rahmen.

491

Míchel geht als Letzter der „Quinta del Buitre“

MADRID. José Miguel González Martín del Campo – wie er eigentlich heißt – ging, wie er kam. Mit Tor-Erfolg! Denn nachdem der gebürtige Madrilene 1982 bei seinem Debüt den Königlichen in Castellón den 2:1-Sieg bescherte, war der Canterano auch am 19. Mai 1996 der Erfolgsgarant. Ähnlich wie zuletzt beim Abschied von Álvaro Arbeloa kam es am vorletzten Spieltag der Saison 1995/96 zu einem Heimspiel und nachdem Míchel sportlich kaum noch eine Rolle spielte, drehte er gegen Mérida noch mal mächtig auf. Minute 13: Elfmeter verwandelt. Minute 72: „Golazo“ zum 4:0-Endstand. Minute 83: Stehende Ovationen des Bernabéus, als der Spanier seinen 14 Jahre lang bewachten Rasen ein letztes Mal küsste und unter einer Umarmungslawine in den Kabinen verschwand. Der Titelverteidiger aus Madrid gewann das Spiel gegen den mit dieser Partie wieder abgestiegenen Liga-Neuling, beendete die Saison jedoch auf einem enttäuschenden siebten Platz. Der Generationswechsel lief und zur neuen Spielzeit übernahm Fabio Capello, der mit dem damals 33-Jährigen nicht mehr plante.

[advert]

14 Jahre, 559 Spiele, 14 Titel

Mit Míchel ging eine absolute Legende. Die 559 Spiele bescheren dem einstigen Mittelfeld-Star Platz neun in Madrids Rekordspielerliste. In diesen erzielte er 178 Tore, doch viel wichtiger waren seine unzähligen Vorlagen, von denen Hugo Sánchez, Iván Zamorano und Co. regelmäßig profitierten. Dank der vielen Hereingaben der beidfüßigen Nummer 8 gewann Real 14 Titel, darunter die unvergesslichen fünf aufeinanderfolgenden Meisterschaften zwischen 1986 und 1990.

An jenem Tag wurde auch Michael Laudrup verabschiedet und mit einer Choreografie der Fans besonders gewürdigt. Doch während der Däne nur zwei Jahre bei den Merengues verbrachte, verbrachte Míchel (bis auf seine Abschluss-Saison 1996/97 bei Atlético Celaya in Mexiko) seine gesamte Karriere bei seinem Traum-Verein. Den er eines Tages als Trainer führen möchte – was er regelmäßig auch als Wunsch äußert.

DAS Real-Buch: »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN« – JETZT BESTELLEN!

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Verwandte Artikel

Von Özil bis Vinícius: Real Madrids Assist-Könige

Den Top-Torjägern im Spitzenfußball winken Glanz und Ruhm, während die Vorbereiter oft...

„Ein Mann des Klubs“ – Del Bosques leiser Abschied und lautes Vermächtnis

Er war Spieler, Jugendtrainer, Koordinator, Chefcoach – und Symbolfigur einer Ära. Vicente...

El Clásico: Statistiken und Historisches

El Clásico ist zurück! Am Sonntag (16:15 Uhr) begegnen sich Real Madrid...

Als Henry die „Galácticos“-Ära und Pérez-Amtszeit beendete: Böse Erinnerungen an Arsenal

Endlich ein Champions-League-Viertelfinale, in dem es nicht gegen Manchester City, Chelsea, den...