
„Valverde kann noch mehr herausholen“
MADRID. Über einen Mangel an Bewunderer kann sich Federico Valverde aktuell wahrlich nicht beklagen. So hob jüngst kein geringerer als Teamkollege Toni Kroos den Uruguayer nach dessen überragender Leistung im Cláscio (Endstand 3:1) in den sozialen Medien in den Fußballolymp und bezeichnete Reals Mittelfeldmotor als „Top-3 der Welt im Moment“. Eine Meinung, mit der der Greifswalder nicht alleine dasteht.
Mit Fernando Hierro (54) stimmte nun eine weitere Legende der Blancos in die Lobeshymnen auf den 24-Jährigen mit ein und bezeichnete diesen ebenfalls als einen der aktuell besten Mittelfeldspieler weltweit: „Für mich gibt es da keine Zweifel. Er hat seine Waffen zum Vorschein gebracht, seinen Abschluss von außerhalb des Sechzehners, seine Torgefahr aus der zweiten Reihe, die Balleroberungen im Umschaltspiel… Wenn er das Feld vor sich hat, entfaltet er seine Tugenden. Fede hat viele gute Eigenschaften und befindet sich in einer tollen Form.“
Dass sich „el pajarito“ („der kleine Kolibri“), der mittlerweile aufgrund seiner erlangten Reife nunmehr „el halcón“ („der Falke“) gerufen wird, derart entwickelt hat, kam für Hierro allerdings nur bedingt überraschend. Zudem sieht er Valverde noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt: „Als Real seine Verpflichtung verkündete, war ich zu der Zeit in Uruguay und Diego Forlán sagte mir damals schon, dass man sich da einen Rohdiamanten angeln würde. Er ist ein moderner Spieler, physisch stark, mit einem enormen Schuss und jede Menge Selbstvertrauen. Er ist der typische englische Box-to-Box-Spieler, der gereift ist und es geschafft hat, sein Potential zu entfalten, aber er kann immer noch ein bisschen mehr herausholen.“
Real nur drittbestes Team? „Habe mich kaputt gelacht“
Auch beim Champions-League-Triumph der Merengues in der vergangenen Saison spielte Valverde natürlich eine entscheidende Rolle. Weshalb die Königlichen trotz einer herausragenden Saison, inklusive des großen Doubles, bei der Ballon d’Or-Gala nur als drittbestes Team der Welt hinter Manchester City und dem FC Liverpool geehrt wurden, ist Hierro indes ein Rätsel: „Ich habe mich kaputt gelacht. Die Kriterien sind nicht ganz klar. Warum erhält man diesen Preis? Ist es aufgrund der Ergebnisse, der Errungenschaften, der Gegenwart, was ein Klub repräsentiert oder aufgrund der Geschichte? Wofür auch immer dieser Preis ist, Real hätte ihn gewinnen müssen. Das soll City nichts wegnehmen, sie sind eine große Institution, die tollen Fußball spielen, aber Real hätte es verdient gehabt.“
Zu einer Prognose hinsichtlich der Achtelfinal-Duelle mit Liverpool im Februar wollte sich der ehemalige Kapitän aufgrund der zuvor anstehenden Weltmeisterschaft allerdings nicht hinreißen lassen. Dies sei alles „noch zu weit weg“: „Bis dahin passiert noch so viel. Liverpool hat vielleicht nicht seine beste Phase, aber wir werden das erst in ein paar Monaten sehen. Das ist ein mutiges und kompliziert zu spielendes Team. Aber wir wissen ja, dass man jedes Team schlagen muss, um das Ding zu gewinnen. So wie es Madrid bereits in der letzten Spielzeit getan hat.“
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