
„Wir werden jetzt einen gelasseneren Ronaldo sehen“
MADRID. Es geht im Fußball nicht nur im Tore, Stürmer und Rekorde mit schier unglaublichen Zahlen, doch wenn man zwei Namen in den Mund nimmt, bleibt es nicht aus davon zu sprechen. Die Rede ist von Hugo Sánchez und Cristiano Ronaldo, königlichen Stürmerlegenden für die Ewigkeit. „Ich glaube es waren 207 Tore“, versuchte sich Hugo Sanchéz richtigerweise an seine Torausbeute für Real Madrid zu erinnern. Ronaldo steht währenddessen aktuell bei derer 206, doch wird er den Mexikaner im weißen Dress möglicherweise schon morgen Abend beim Liga-Spiel gegen den FC Getafe (19 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) überholen. „Wie schon damals, als er meinen Rekord von 38 Toren in der Liga gebrochen hat, war mir das egal, denn ich freue mich, dass er mich in dieser Liste überholt. Rekorde sind dafür da, um gebrochen werden“, zeigte er sich diplomatisch.
Einen kleinen, aber feinen Unterschied gibt es jedoch zwischen den Rekorden der beiden Offensivkünstler: Sánchez brauchte 283 Partien für seine Tore, Ronaldo gerade einmal 204. „Er ist ein Gigant des Fußballs, genauso wie Messi“, konstatierte der 55-Jährige ehrfürchtig. „Cristiano ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Er hat einen weiteren Fünf-Jahres-Vertrag unterzeichnet und wenn er von Verletzungen verschont bleibt, wird er sämtliche historischen Rekorde brechen. Er wird auch Raúl (der aktuell der beste Torschütze Real Madrids; d. Red.) überholen. Diese Verlängerung hat Ruhe gebracht und das zeigt er schon zu Beginn dieser Saison. Auch aufgrund seiner Erfahrung werden wir jetzt einen noch ruhigeren und entspannteren Ronaldo sehen.“
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„Madrid gibt in dieser Saison ein sehr gutes Bild ab“
Was kann also noch kommen, wenn bereits prognostiziert wird, dass der portugiesische Superstar am Ende seiner Laufbahn alle Rekorde neu aufgestellt haben wird? Kann es eine noch bessere Version dieses Cristiano Ronaldos geben? „Ja“, meinte Sánchez, „als ich 1985 nach Madrid gekommen bin, habe ich für drei Jahre unterschrieben und dann verlängert. Das war ziemlich ähnlich, wie bei Cristiano. Ich habe danach diese Wertschätzung gespürt und dieser Stellenwert hat mir Ruhe auf dem Platz gebracht.“ Ob die Zeiten zwar vergleichbar sind, in denen die beiden Stürmer aktiv sind, bleibt dahingestellt, doch sieht das auch der fünffache Torschützenkönig der Primera División: „Heute ist der Fußball noch physischer und erfordert andere Dinge. Wir sind jedoch in einer Sache gleich: Wir haben den Torhunger, den man braucht um Tore zu schießen. Ich war zu meiner Zeit eine echte Nummer 9 und habe im Sechzehner gewartet um Tore zu schießen. Ronaldo ist ein Spieler mit unglaublicher Geschwindigkeit, wodurch er sich viele Räume verschaffen kann. Diese Qualität hatte ich nicht.“
Insgesamt wirkt es so, als könne man einige Parallelen zwischen den beiden Torjägern erkennen. „Auch charakterlich“ vergleicht sich Sánchez mit dem 28-Jährigen. „Die Persönlichkeit spielt eine große Rolle. Wir beide sind stark, überzeugend und verschaffen uns vom Gegner Respekt. Das unterscheidet ihn auch von Messi. Sind sind jedoch die beiden besten Spieler der Welt und es entscheidet sich auch in diesem Jahr zwischen ihnen, wer Pichichi (Torschützenkönig) wird“, prognostizierte er den gewohnten Zweikampf zwischen den beiden Rivalen. „Real Madrid gibt ein sehr gutes Bild ab in diesem Jahr, was den Spielstil anbelangt. Ancelotti setzt seinen Stil immer mehr durch und bringt das Projekt gut auf den Weg“, lobte er abschließend die Arbeit der ganzen Mannschaft und des Trainers.
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