Interview

„Ich bin nicht mehr der kleine Álvaro“

Álvaro Morata will hoch hinaus! Der neue Hoffnungsträger aus Real Madrids Talentschmiede sprach im Interview mit der Sportzeitung MARCA über seine Entwicklung in den letzten Monaten und seine Ziele für die Zukunft.

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Morata
Gehört spätestens seit der U21-EM zu den größten Stürmer-Talenten Europas: Álvaro Morata

„Viele wollten mich, aber ich entschied mich für Real Madrid“

[dataset id=22] MADRID. Als José Mourinho noch den Trainerposten bei Real Madrid innehatte, war Álvaro Morata das kleine Kind in der Mannschaftskabine des spanischen Rekordmeisters. Seit dieser Saison verniedlichen ihn seine Kollegen allerdings nicht mehr mit dem Namen „Moratita“. Schließlich ist es seinen großartigen Leistungen während des Sommers im Trikot der spanischen U21-Auswahl bei der Europameisterschaft in Israel (Torschützenkönig mit vier Treffern in fünf Partien) geschuldet, dass der Verein keinen Ersatz für den zum SSC Neapel abgewanderten Gonzalo Higuaín verpflichtete. „Ich war immer das Kind in der Umkleide, aber heute werde ich mit meinem normalen Vornamen angesprochen. Ich bin reifer geworden und das zeigt sich im Umgang und in Konversationen mit meinen Mitspielern und dem Trainerstab. Früher wurde mir mehr geholfen, weil ich jung und ahnungslos war. Jetzt fühle ich mich voll integriert, auch wenn ich natürlich weiter an mir arbeiten muss“, beschrieb der 20-Jährige seinen Entwicklungsprozess.

Neu-Coach Carlo Ancelotti entschied sich nach seiner Ankunft in Madrid im Juli dafür, auf Karim Benzema als Mittelstürmer zu bauen und hinter dem Franzosen den Youngster aus der eigenen Nachwuchsakademie heranreifen zu lassen. Ebenso wie Jesé Rodríguez, einem weiteren Offensiv-Talent aus der Cantera, soll Morata in der Spielzeit 2013/14 der Durchbruch in der ersten Mannschaft gelingen. Bereit dazu sieht sich der zu einem 1,90 Meter großen Sturmtank herangereifte Rechtsfuß auf jeden Fall: „Wenn ich hart arbeite und mir immer vor Augen halte, dass das nächste Training das letzte sein könnte, werde ich zu Einsätzen kommen. Der Verein hat mir im Sommer mitgeteilt, dass er auf junge Spieler setzt und ich ein Teil einer neuen Generation sein werde. Ich hatte besonders nach der EM sehr viele Angebote von anderen Klubs aus ganz Europa, aber ich bin gerne geblieben. Der neue Trainer gefiel mir vom ersten Tag an und ich sagte mir: ‚Ich gehe hier meinen Weg!‘“

„Als Canterano hat man es immer schwerer als gekaufte Spieler“

Diesen Weg wollten schon viele Stürmer-Talente vor ihm gehen – vergeblich. Álvaro Negredo und Roberto Soldado sind zwei bekannte Beispiele, die ihre Ausbildung bei den Königlichen genossen, aber sich erst bei anderen Klubs mit ihren Toren und exzellenten Fähigkeiten einen Namen zu machen wussten. Warum ist es so schwierig, sich als Akteur aus der eigenen Jugend in dem Starensemble zu behaupten? „Ich denke, dass das am Geld liegt. Wir Canteranos kosten nichts, in uns wird nicht investiert wie in Spieler von anderen Klubs. Uns kann man einsetzen und uns Chancen geben, aber mit uns hat man viel mehr Geduld und keine Eile. Es ist doch klar, dass der Klub eher auf gekaufte Spieler setzen muss, da sie nun einmal Geld kosten“, glaubt Morata.

Momentan spricht jedoch absolut nichts dafür, dass der Torjäger bei den Merengues scheitert. In erster Linie geben ihm seine Leistungen recht, auf der anderen Seite genießt er die volle Unterstützung der Anhängerschaft. „Ich bin froh, dass die Fans mir helfen und im Bernabéu meinen Namen rufen. Ich will ihnen diese Zuneigung zurückzahen und auf dem Platz alles für dieses Wappen geben“, so der gebürtige Madrilene, der am vergangenen Donnerstag beim U21-Länderspiel gegen Österreich einen Viererpack schnürte.

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„Benzema und ich sind nicht die einzigen Mittelstürmer“

Nach dem Abschied von Higuaín stehen die Chancen für den Jungspund eigentlich ideal. Letztes Jahr hatte Morata den Argentinier und Benzema vor sich, in diesem Jahr konkurriert er nur noch mit Letzterem – zumindest auf dem Papier. „Ich betrachte es trotzdem also genauso kompliziert. Es sind viele wichtige Spieler gegangen, aber auch einige gekommen. Wer denkt, dass Real Madrid mit Karim und mir nur zwei Stürmer hat, der irrt. Cristiano, Jesé und Bale können zum Beispiel auch im Sturmzentrum spielen, obwohl sie sich auf den Außenbahnen wohler fühlen. Es gibt viele Möglichkeiten für den Trainer“, erklärte er.

Für Real Madrid ziehe ich mir zur Not auch die Torwarthandschuhe an Álvaro Morata

In der abgelaufenen Spielzeit agierte die Nummer 21 selbst nicht selten auf einer anderen Position als auf ihrer ursprünglichen. Morata war desöfteren auf dem Flügel zu finden. Könnte das auch zu einer Alternative für Ancelotti werden? „Das hat er zu entscheiden, aber er weiß, dass ich als Neuner meine Stärken am besten zeigen kann. Ich bin mir aber im Klaren, dass bei Real Madrid nur die Besten der Welt spielen. Für diesen Verein ziehe ich zur Not aber auch die Torwarthandschuhe an!“

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