Interview

„Ich brauche meine Hater“ – Ronaldo über Messi und Vorbilder

Cristiano Ronaldo spricht im Interview mit COACH MAGAZINE über die bedeutendsten Persönlichkeiten in seiner Karriere, seinen härtesten Gegenspieler, seine Beziehung zu Lionel Messi, seine vielen Hater und eine wichtige Lektion, die er im EM-Finale lernte.

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Javier Soriano/AFP/Getty Images
Ronaldo hat in bisher neun Partien vier Tore erzielt – Foto: Javier Soriano/AFP/Getty Images

CRISTIANO RONALDO über…

…seine Kindheitshelden: „Als ich jünger war, schaute ich zu den portugiesischen Spielern wie Figo und Rui Costa auf. Ich sah ihre Leistungen auf großer Bühne und wusste sofort: Ich will unbedingt dieses Level erreichen!“

…den Einfluss seiner Eltern auf den Start seiner Spieler-Karriere: „Sie ließen mich Madeira als 12-Jährigen verlassen, um nach Lissabon zu gehen. Ich selbst habe damals oft geweint, doch durch meinen Sohn weiß ich erst jetzt, wie hart es für meine Eltern gewesen sein muss, mich gehen zu lassen! Sie haben das richtige für meine Karriere getan, doch es war sicher nicht leicht für sie.“

…den größten Unterstützer in seiner Karriere: „Aurélio Pereira (Scouting-Chef von Sporting Lissabon; d. Red.) war ein wichtiger Mensch in meinem Leben. Er glaubte schon als Junge an mich – er ist ein besonderer Mann!“

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…das Finale in der Europameisterschaft, und was er davon gelernt hat: „Ich wusste, dass ich das Spiel nach meiner Verletzung nicht mehr direkt beeinflussen konnte, doch ich durfte trotzdem eine große Rolle spielen! Ich habe in der Halbzeit eine Rede gehalten und gab der Mannschaft von der Seitenlinie aus meine Unterstützung. Es hat mich gelehrt, dass es nicht nur um die elf Spieler auf dem Platz geht, sondern um vieles mehr!“

…die wichtigste Lektion, die ihn der Fußball lehrte: „Man muss die Kommentare von negativ eingestellten Menschen nutzen und sich dadurch weiter motivieren. Ich brauche meine Hater – sie haben mir geholfen, meine Erfolge zu erreichen.“

…den Trainer, der den größten Einfluss auf ihn hatte: „Ich sehe Sir Alex Ferguson als eine Art Vater-Figur. Alle meine Trainer waren wichtig für mich, doch als ich bei Real Madrid unterschrieb, war ich ein Mann – bei meiner Ankunft in Manchester war ich noch ein Junge. Ganz plötzlich war ich bei einem der größten Klubs in der Welt und zu dieser Zeit brauchte ich jemanden wie Sir Alex!“

…den Trainer oder Spieler, der die Mannschaft bei seiner Ankunft am meisten motiviert hat: „Zinédine Zidane war letzte Saison das beste Beispiel: Wir begannen nicht gut, aber dann ist er aufgetaucht und war der Katalysator für eine der besten Saisons meines Lebens. Wir hatten einen großartigen Lauf in der Liga, gewannen die Champions League, dann gewann ich die Europameisterschaft mit Portugal. Es war eine tolle Saison für mich und Real Madrid, der Trainer kann eine große Inspiration dafür sein!“

…den härtesten Gegner, gegen der er spielte: „Über die Jahre hinweg hatte ich einige tolle Duelle mit Ashley Cole – er gibt dir nicht mal eine Sekunde Zeit, um zu atmen. Er war so ein hartnäckiger Spieler, irrsinnig schnell und konnte gut grätschen. Ich wusste immer, wenn ich gegen ihn spielte, war es keine leichte Partie.“

…den gegnerischen Spieler, den er am meisten bewundert: „Es gibt eine hohe gegenseitige Wertschätzung zwischen mir und Lionel Messi. Die Medien machen daraus gerne eine große Rivalität, wir aber nicht. Wir sind keine guten Freunde, aber wir respektieren uns sehr!“

…den Spieler, mit dem er in den Krieg ziehen würde: „Pepe – er ist nicht nur ein großartiger Verteidiger, sondern mit 100 Prozent bei der Sache. Er gibt immer alles!“

…den Trainer, der am meisten über Fußball nachdenkt: „Ich habe für viele großartige Trainer gespielt, aber José Mourinho war ein echter Taktik-Fuchs – er dachte an so ziemlich jeden Aspekt des Spiels.”

…den Teamkollegen, der ihn am meisten inspiriert hat: „Meine größte Inspiration war immer ich selbst! Niemand leistet mehr Einsatz als ich. Ich sagte, dass ich Figo und Rui Costa bewunderte, doch ich wollte niemals jemanden nacharmen – ich habe mich immer nur darauf konzentriert, die beste Version meiner selbst zu sein!“

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von
Michael Sommer

Österreichischer Journalismus-Student aus Graz mit einer besonderen Leidenschaft für Real Madrid und den spanischen Fußball – in diesem Sinne: „Uno, dos, tres... ¡HALA MADRID!"

Kommentare
1. Maradona
2. Messi
3. Pelé
4. Ronaldo (Fenomeno)
5. Zidane
Ähmm da wirst du sicher von jedem weltweit eine andere Top5 hören... Immer abhängig davon wer welche Spieler noch hat spielen gesehen...

Messi auf zwei[emoji28][emoji28]

Wie bei allen Beurteilungen, wird es immer subjektiv bleiben.
 
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