Interview

„Ich habe Madrid nicht verlassen, weil jemand geholt wurde“

Glücklich und zufrieden ist Esteban Granero in seiner neuen Fußball-Heimat London. Der Ex-Madrilene plauderte über das Abenteuer bei den Queens Park Rangers und ließ die Zeit bei den Königlichen Revue passieren. Dabei verriet der 25-Jährige, die spanische Hauptstadt nicht aufgrund der großen Konkurrenz verlassen zu haben, denn der habe er immer das Wasser reichen können.

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Für Esteban Granero (l.) begann bei den Queens Park Rangers eine neue Karriere-Herausforderung

„Ich bin gegangen, weil ich Fußball genießen will“

LONDON. Was Esteban Granero bei Real Madrid nicht war, ist er nun bei den Queens Park Rangers: Ein Leistungsträger. In bis dato acht Spielen stand er fünfmal für den Premier-League-Aufsteiger auf dem Platz und konnte bereits einmal treffen und eine Torvorlage geben. Doch das große Manko: Mit seinem Klub liegt Granero auf dem letzten Tabellenplatz. Drei Remis und fünf Pleiten kassierte die Mannschaft von Trainer Mark Hughes, ein Sieg gelang noch nicht. Dennoch ist der Ex-Madrilene, was die kommenden Wochen angeht, guter Dinge: „Bis jetzt waren die Resultate nicht gut für uns, aber sie werden schon sehr bald viel besser, weil das Team gut ist, die Spieler gut sind und wir sehr hart arbeiten, um gewisse Dinge zu korrigieren und auch, weil ich denke dass diese Saison dafür gemacht ist, um sich stetig zu verbessern.“

Doch warum tut sich Granero, der 14 Jahre lang das Trikot der Königlichen trug, auf einmal zu einem Wechsel nach England – und dann noch zu solch einem Underdog? Minutiös erklärte der Mittelfeldspieler: „Ich wurde in Madrid geboren, ich bin in Madrid aufgewachsen und ich hatte die Chance, mein ganzes Leben in Madrid zu sein. Aber ich wollte den Fußball genießen, war schon immer sehr wettbewerbsfähig. Ich will gegen mich selbst antreten – und der Weg, das zu tun, ist eine große Herausforderung anzunehmen. Die Queens Park Rangers sind aus meiner Sicht perfekt für mich – dieses Team, dieser Klub, diese Liga, dieses Land. Ich wollte in England spielen seitdem ich ein Kind war. Ich habe gesagt: ‚Eines Tages werde ich in England spielen. Ich weiß nicht wann – vielleicht, wenn ich 20 bin, vielleicht mit 25, vielleicht mit 30. Vielleicht für das beste Team in England, vielleicht für eine Mannschaft in der zweiten Liga. Das wusste ich nicht, aber eines Tages werde ich dort spielen.’ Und in diesem Sommer merkte ich, dass die richtige Zeit gekommen ist, um hierher zu kommen. Ich war mir sehr sicher. Das Der Fußball wurde hier geboren und sie fühlen den Sport in einer Art und Weise, die es anderswo nicht gibt. Nicht in Spanien. In Spanien ist der Fußball großartig, dort sind gute Spieler, aber der Sport ist nicht derselbe wie hier in England.“

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„Ich kann um meinen Platz kämpfen – gegen jeden“

Die neue Nummer 14 der Rangers betonte zugleich, dass er Madrid nicht aufgrund der großen Konkurrenz auf seiner Position gegangen sei. „Als ich 2009 aus Getafe zurückgekommen bin (Anm. d. Red.: man lieh ihn für ein Jahr aus), war ich ein Niemand. Real Madrid war voll von großartigen Spielern und jedes Jahr haben sie den besten Spieler, den sie finden konnten, unter Vertrag genommen, denn sie haben das Geld, um das zu tun. Das war gut für mich, denn in den drei Jahren habe ich ziemlich viel gespielt habe: 60, 70 Spiele. Das heißt: Hätte ich gezweifelt, nachdem Spieler für meine Position verpflichtet wurden, wäre ich schon nach dem ersten Jahr gegangen. Aber ich bin dann für drei Jahre geblieben und habe den Klub nicht verlassen, weil irgendjemand geholt wurde. Ich kann um meinen Platz kämpfen – und das gegen jeden“, verteidigte er sein Können und ausreichende Fähigkeiten, auch bei Real Madrid zu bestehen.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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