Pressekonferenz

„Habe nichts gegen Konterfußball – drei Pässe reichen aus“

Vor dem morgigen „Mini-Derby“ gegen den FC Getafe (19 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) erschien wie üblich Carlo Ancelotti zur Pressekonferenz. Trotz der überragenden 6:1-Gala in Istanbul sahen die Journalisten auf der Stirn des Italieners Sorgenfalten. Zufriedenheit macht sich beim Italiener noch lange nicht breit, denn in seinen Augen habe das „neue“ Real Madrid noch viel Luft nach oben. „Carletto“ sprach Schwierigkeiten mit dem Spielstil sowie mit der Konzentration an, beantwortete einige Personalfragen und lobte einmal mehr Cristiano Ronaldo.

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Kein Risiko bei Varane, Coentrão und Marcelo

MADRID. Tag für Tag kann Carlo Ancelotti auf größere Trainingsbeteiligung zählen. Das Lazarett lichtet sich, die Verletzten kehren auf den Rasen zurück. Risiko eingehen und die an einem Comeback schnuppernden Raphaël Varane, Fábio Coentrão und Marcelo gegen den FC Getafe (19 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) in den Kader berufen will der Trainer von Real Madrid dennoch nicht: „Die Situation bessert sich, aber wir gehen es mit den Rückkehrern ruhig an, um erneute Verletzungen zu vermeiden. Raphaël hat ein langes Erholungsprogramm durchgezogen und es ist wahrscheinlich, dass er gegen Elche oder Atlético wieder ins Aufgebot rückt. Morgen wird er allerdings nicht spielen. Gleiches gilt für Fábio und Marcelo.“

„Müssen von Beginn an aggressiv und fokussiert sein“

Die drei Verteidiger sind nicht die einzigen, die „Carletto“ für die anstehende „englische Woche“ (am Mittwoch gegen den Aufsteiger, am Samstag gegen den großen Stadtrivalen) schonen wird. Der an einer Rippenprellung laborierende Iker Casillas müsse sowieso noch warten, Vizekapitän Sergio Ramos sei „müde“ und auch der eine oder andere Mittelfeldspieler habe sich eine Pause verdient. Auch wenn er keinen Namen nannte, ist damit zu rechnen, dass Luka Modric ebenfalls zunächst auf der Bank sitzen werde. „Iker wird in vier, fünf Tagen wieder voll trainieren können. Er hatte Pech, aber auch Glück. Er hat kein großes Problem. Ramos hat keine Verletzung, sondern ist von dem Champions-League-Spiel noch immer sehr müde. Wir haben ihn in den vergangenen Tagen in den Kraftraum geschickt, weil er zuletzt immer eingesetzt wurde. Er steht zwar im Kader, aber ich denke nicht, dass er morgen Abend spielen wird. Auch was das Mittelfeld betrifft, bin ich mir noch nicht ganz sicher. Die Startelf wird sich ein wenig verändern. Rotationen dienen dazu, um Verletzungen zu vermeiden. Da wir in letzter Zeit genug davon hatten, sind wir vorsichtig“, erklärte der 54-Jährige.

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Vorsicht lassen Ancelotti und seine Trainerkollegen auch in Sachen Euphorie walten. Zwar gewann man in beeindruckender Manier gegen Galatasaray, doch das enttäuschende 2:2 in Villarreal ist erst sieben Tage her. Dass noch nicht alles Gold ist, was glänzt, weiß auch der Chefcoach. Was ihn noch besonders stört, ist der Mangel an Konzentration und Aggressivität in den Anfangsminuten. „Sowohl gegen Villarreal als auch Galatasaray haben wir nicht gut begonnen. Wir ließen uns hinten reindrängen. Wir müssen von Beginn an fokussierter und aggressiver auftreten. Gegen Getafe wollen versuchen, intensiver zu spielen“, gab Ancelotti die Marschroute für das kleine Stadtderby vor.

„Nur eine Frage der Zeit, bis die Automatismen greifen“

Nach den ersten fünf Pflichtspielen bemerkte man vor allem, dass die Blancos die Spielphilosophie des Italieners noch nicht vollständig verinnerlicht haben. Ob das „mourinhosche“ System des schnellen Umschalten und Konterns der Mannschaft besser liegt als das auf Kontrolle und Ballbesitz ausgelegte „ancelottische“? „Es ist wahr, dass ich von meinen Spielern verlange, dass sie Ball und Gegner kontrollieren. Es ist aber nicht so, dass ich etwas dagegen habe, wenn die Mannschaft schnell nach vorne spielt. Wir haben sehr schnelle Spieler im Angriff, denen das Konterspiel sehr gut liegt. Wir müssen nicht 30 mal abspielen, bevor wir eine Lösung, sprich den Torabschluss, suchen. Ich bin Italiener, mir reichen auch drei Pässe“, sagte der Fußball-Lehrer aus Reggiolo.

[dataset id=563] Vergleichen kann man Real Madrid in diesen Tagen fast schon mit dem FC Bayern München. Auch der Triple-Sieger des letzten Jahres muss sich noch an die Ideen von Pep Guardiola gewöhnen und bringt trotz hervorragendem Spielermaterial keine allzu überzeugenden Leistungen auf den Rasen. „Die Automatismen greifen noch nicht vollständig, aber das ist nur ein Problem der Zeit. Meine Fußballer sind Champions, sind top“, so Ancelotti.

„Cristiano bleibt unser erster Freistoßschütze“

Der beste Fußballer im Team heißt, und daran zweifelt inzwischen niemand mehr, Cristiano Ronaldo. Wieder einmal überhäufte der Trainer seinen Torgarant mit Lorbeeren und stellte klar, dass der Portugiese in seinen Augen der Freistoßschütze Nummer eins sei: „Cristiano ist ein Vorbild für die Jüngeren. Er arbeitet immer hochkonzentriert; ist vor, während und nach den Trainingseinheiten immer bei der Sache. Er ist durch und durch ein Profi. Sein Privatleben? Das kontrolliere ich nicht, von keinem meiner Spieler. Was das Schießen von Freistößen betrifft, denke ich, dass er die größte Qualität besitzt. Er ist der Erste, aber Bale und Di María können das auch sehr gut.“

Sonderlob für Khedira, „Illarra“ und Bale

CR7 mag schon zum Liebling Ancelottis geworden sein, doch der „Mister“ erkennt auch die gute Arbeit, die andere leisten. Sami Khedira und Asier Illarramendi, die gegen Getafe vermutlich die Doppelsechs bilden werden, sowie 100-Millionen-Euro-Mann Gareth Bale erhielten Lob: „Khedira ist erfahren und takisch sehr gut. Er arbeitet hart, hat einen starken Charakter und eine starke Persönlichkeit. Illarramendi gibt der Mannschaft Ausgeglichenheit und kann das Spiel lesen. Bale hat keinerlei Probleme damit, sich anzupassen. Er ist ein ruhiger und bescheidener Kerl, der sich bei seinen Kollegen wohl fühlt und eine gute Beziehung zu jedem aufbaut.“

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