
„Ronaldo mit Zidane der beste Fußballer der Geschichte“
MADRID. Kaum zu glauben, aber der in seinen nun viereinhalb Jahren bei Real Madrid so oft kritisierte und gescholtene Karim Benzema ist statistisch betrachtet keinen Deut schlechter als Brasiliens Stürmer-Legende Ronaldo Luís Nazário de Lima, der das Trikot des spanischen Rekordmeisters von 2002 bis 2007 trug. Die Ligatore 16 und 17 des 26-Jährigen am Samstag beim 4:2 gegen Villarreal waren die Treffer 103 und 104 für die Blancos – so viele erzielte auch Ronaldo. „Ich bin wirklich glücklich, denn einen Spieler dieser Größe zu erreichen, ist einfach genial. Ronaldo ist für mich zusammen mit Zidane der beste Fußballer der Geschichte. Ich bin sehr stolz darauf, die selbe Anzahl an Toren erzielt zu haben. Das ermutigt mich, noch mehr zu arbeiten“, so die Nummer 9 der Madrilenen in der AS.
[advert]
Im weitesten Sinne könnte man es teilweise auch dem 37-jährigen „R9“ verdanken, dass der Angreifer der „Grande Nation“ diese Marke nun erreicht hat. Denn Benzema verriet: „Er hat mich in vielen Dingen inspiriert. Zuerst natürlich in dem Willen, Tore zu schießen. Ich habe aber auch viel von ihm hinsichtlich der Bewegung vor dem gegnerischen Tor gelernt. Ich verfolge Ronaldo seit klein auf und noch jetzt schaue ich mir Videos von ihm vor Spielen mit Real Madrid an.“
„Zinédine ist wie mein großer Bruder“
[dataset id=34]Von Ronaldo lernt Benzema mit Szenen und Taten aus dessen Karriere, von Zinédine Zidane tagtäglich auf dem Trainingsplatz. Seit dieser Spielzeit fungiert der französische Maestro als Co-Trainer des weißen Balletts, was den gebürtigen Lyonnais extrem freut. Schwärmerisch berichtete er: „‚Zizou‘ arbeitet mit der ganzen Mannschaft sehr gut, aber es ist wahr, dass er und ich täglich eine große Komplizenschaft haben. Zinédine ist wie mein großer Bruder. Er spricht viel mit mir, gibt mir Ratschläge, lässt mich in spezieller Form vor des Gegners Tor arbeiten. Und es funktioniert! Vor dem Spiel gegen Villarreal zum Beispiel hat mir Zidane empfohlen, mich viel um den ersten Pfosten herum zu bewegen. Und so habe ich mein erstes Tor erzielt.“

Formtief, Kritik, Pfiffe: „Alles vergessen“
Ohnehin war der 41-jährige dreimalige Weltfußballer (1998, 2000, 2003) dem 2009 für rund 35 Millionen Euro gekommenen Nationalspieler eine wesentliche Hilfe, aus der für ihn prekären Lage in den ersten Wochen der Saison herauszukommen. Nach lauter öffentlicher Kritik und vielen Pfiffen der eigenen Anhängerschaft überwand Benzema das Tief und avancierte annähernd zu dem Benzema, den man im Bernabéu spielen sehen möchte. 17 Mal netzte er in bis dato 32 Pflichtspielen ein, konnte dazu acht Vorlagen geben. „Körperlich bin ich jetzt besser drauf, denke aber, dass das Problem vielmehr das mangelnde Vertrauen war, da ich in der Lage war, viele Chancen für das Team zu kreieren. Allerdings ging der Ball nicht ins Tor… Jetzt ist alles vergessen. Ich fühle mich sehr gut mit all dem, was ich auf dem Feld tue und genieße es auch, meinen Mitspielern Vorlagen zu geben. Ich hoffe nur, dass alles so weiter geht“, sagte der Rechtsfuß, der Coach Carlo Ancelotti darüber hinaus dankbar ist, Geduld gehabt zu haben. Das Verhältnis zum Italiener sei „wirklich sehr gut. Ich bin ein Stürmer, der das Vertrauen seines Trainers und des ganzen Trainerstabs klar spürt. Ich fühle mich sehr gut, sehr unterstützt von jedem“.
Community-Beiträge